Auto winterfest machen: So pflegt man Young- und Oldtimer richtig

Die Temperaturen fallen, die Regenschauer nehmen wieder zu: Der Sommer hat Deutschland inzwischen offiziell wieder verlassen. Wer ein normales Fahrzeug wie den VW Golf oder eine Mercedes A-Klasse fährt, muss sich angesichts des nahenden Winters nur wenig Sorgen machen. Sie müssen ihr Auto im Grunde nur mit Winterreifen ausrüsten, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. (aktueller Winterreifen Test des ADAC) Fahrer von typischen Sommerautos wie Oldtimern oder Cabrios müssen dagegen mehr tun, um ihr Auto winterfest zu machen. Eine gründliche und umfassende Pflege ist vor dem Winterschlaf ist dabei besonders wichtig, um das Leben des Fahrzeugs zu verlängern.

Gründliche Wäsche für Oldtimer und Cabrios

Der TÜV Süd empfiehlt Besitzern von Oldtimer-Fahrzeugen, spezielle Auto-Shampoos mit Waschkonservierer zu kaufen oder das Fahrzeug vor dem Wintereinbruch mittels eines Waschanlagenprogramms mit Waschzusatz zu pflegen. Das Waschwasser befördert die schützenden Reinigungsmittel auch in Fugen und andere Karosserieteile befördert, die nur schwer zugänglich sind. Um das Dach winterfest zu machen, sollten spezielle Reiniger verwendet werden. Autohersteller bieten in der Regel eigene Produkte und Konservierungsmittel für Cabrios an. Bei Oldtimern kann dagegen Talkum genutzt werden, um die Gummiteile des Verdecks zu reinigen. Auch die Außenseiten der Reifen können mit Talkum bearbeitet werden, um die Haltbarkeit des Gummis zu verlängern.

Richtige Motorwäsche für Young- und Oldtimer

Wer dabei ist, sein Auto winterfest zu machen, sollte die Reinigung des Unterbodens nicht vergessen. Es empfiehlt sich, auch eine Motorwäsche vorzunehmen. Dazu muss jedoch ein Waschplatz mit Ölabscheider aufgesucht werden. Bei einer Hochdruckwäsche muss außerdem zwischen Karosserie und Spritzdüse ein Abstand von mindestens 50 Zentimetern eingehalten werden. Andernfalls kann der harte Wasserstrahl der Reinigungsanlage die Lichtmaschine oder andere elektrische Komponenten am Fahrzeug beschädigen. Auch bei Reifen muss ein entsprechender Mindestabstand eingehalten werden.

Öl wechseln, Wasser entfernen

Auch wenn das Wechselintervall noch nicht erreicht ist, sollte man das Öl im Fahrzeug austauschen. Im Laufe der Zeit haben sich im Öl aggressive Stoffe wie Säuren gebildet, die Dichtungen oder auch Metallteile angreifen können. Vor dem Winter ist es zudem ratsam, in Getriebe und Achsantrieb die Ölstände zu kontrollieren und notfalls auf den korrekten Stand aufzufüllen. So kann sichergestellt werden, dass alle Zahnräder und Lager während des Winters optimal mit Öl versorgt sind. In der Scheibenwischanlage sollte dagegen kein Wasser mehr sein. Andernfalls droht dieses, im Winter einzufrieren. Wer das Wasser nicht ablassen will, kann alternativ auch Frostschutz nutzen, um ein Vereisen zu verhindern. Die Scheibenwischer gehören in der kalten Monaten indes abgeklappt. Dies verhindert ein

Auch den Innenraum winterfest machen

Der Innenraum eines Young- oder Oldtimers muss vor der Winterpause ebenfalls gründlich gereinigt werden, um Korrosion und schlechte Gerüche zu verhindern. Fußmatten sollten dabei aus dem Auto entfernt und separat gelagert werden. So kann man vermeiden, dass sich unter ihnen im Winter Feuchtigkeit bildet. Zudem ist es ratsam, während des Winterschlafs für eine gute Belüftung zu sorgen. Da reicht es schon, einfach die Seitenscheiben ein paar Zentimeter zu öffnen. Wer seine Ledersitze vor Feuchtigkeit und Versprödung schützen will, kann sie außerdem mit entsprechenden Pflegemitteln bearbeiten.

Weitere Tipps zur Fahrzeugpflege

Wer sein Oldtimer längere Zeit abstellt, kann übrigens auch die Batterie bedenkenlos abklemmen und ausbauen, um sie an einem frostsicheren Ort zu lagern. Es empfiehlt sich dabei, die Batterie an ein modernes Ladegerät anzuschließen. So ist sie nämlich stets einsatzbereit. Der Kraftstofftank sollte vor dem Winter nochmals bis zum Rand aufgefüllt werden. Ein voller Tank verhindert, dass sich während des Winterschlafs Kondenswasser bildet und beugt so Korrosion vor. Den Reifendruck sollte man vor dem Abstellen dagegen leicht erhöhen. 2,5 bis 3 Bar sind hier zu empfehlen.

Der richtige Abstellplatz

Doch wo stellt man sein Sommerauto ab, wenn man es winterfest gemacht hat? Ein guter Abstellplatz ist eine trockene und gut belüftete Garage. Wem solch ein Ort nicht zur Verfügung steht, sollte sein Fahrzeug mit einem reißfesten Material überziehen. Wichtig dabei ist es, den Überzug gut zu befestigen, damit Herbst- und Winterstürme keinen Schaden anrichten können. Falls man für das Fahrzeug nur ein Saisonkennzeichen besitzt, darf man es außerhalb des Zulassungszeitraums aber nichts auf der Straße parken. Dort dürfen nämlich nur angemeldete Autos stehen, wobei das Nummernschild sichtbar sein muss.

Weitere Pflege nach dem Abstellen

Auch wenn man sein Fahrzeug in den Winterschlaf versetzt hat, muss man sich weiterhin darum kümmern. Um Standplatten an den Reifen zu vermeiden, sollte die Position des Autos alle paar Wochen um ein paar Dezimeter verändert werden. Bei jüngeren Modellen kann man außerdem den Motor ein paar Minuten laufen lassen und die Klimaanlage dabei einzuschalten. Dadurch wird die Anlage nämlich geschmiert und verhindert, dass ein Teil des Kältemittels durch ausgetrocknete Dichtungen entweicht. Wer noch kein Ersatzfahrzeug für den abgestellten Young- oder Oldtimer hat, sollte rechtzeitig auf den bekannten Gebrauchtwagen-Portalen vorbeischauen. Hier findet man in der Regel schnell günstigen Ersatz.

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