Flaschenhals W-LAN

Video- und Bilddaten gehen nicht gerade sparsam mit der Bandbreite des Netzwerks um. Müssen Videos, Datenbanken oder ähnlich großvolumige Daten über das Funknetz wandern, sollten Sie bei der Planung den Datendurchsatz des WLAN-Netzes nicht überschätzen. Zwischen der theoretischen Geschwindigkeit und den tatsächlich erzielten Werten liegen mitunter Welten.

Während bei kabelgebundenen Netzwerken der Netto-Datendurchsatz nur geringfügig unter dem Brutto-Durchsatz liegt, ist bei WLAN-Netzen mit größeren Geschwindigkeitseinbußen zu rechnen. Von der Bruttodatenrate der WLAN-Komponenten müssen – je nach Technik – noch einige zehn Prozent bis zur Hälfte abgezogen werden. Der Grund: Die Übertragung verläuft teilweise mit zusätzlich eingefügten redundanten Informationen, um Übertragungsfehler und das erneute Senden verloren gegangener Pakete möglichst schon von vornherein zu vermeiden. Während zum Beispiel Bluetooth netto typischerweise auf etwa 723 kBit/s und somit etwa über 70 Prozent der Bruttorate kommt, reicht es etwa bei WLANs nach IEEE 802.11b nur für 5 bis 6 MBit/s und somit nur etwa 45 bis 55 Prozent der nominellen 11 MBit/s.

Damit das Funknetz nicht vollends zum Daten-Flaschenhals des Unternehmens wird, gibt es zwei zentrale Ansatzpunkte zur Leistungssteigerung: Erhöhung des Datendurchsatzes sowie Steigerung der Antennenreichweite. Eine möglichst hohe Reichweite der Funkantennen verringert die Notwendigkeit, Daten mehrfach und wiederholt über den Äther zu schicken. Im Notebook sorgen PC-Cards mit ausklappbarer Antenne – beispielsweise die AL1511 AeroLAN XWing Wireless PC-Card (10) von Asante – für mehr Reichweite. Auch USB-Adapter mit ausklappbaren Antennen haben sich in der Praxis den PC-Cards mit starrer Mini-Antenne als überlegen erwiesen. Die größtmögliche Reichweite erzielen Notebooks mit bereits integrierten WLAN-Adaptern – hier ist die Antenne üblicherweise im Laptop-Bildschirm eingebaut und somit optimalerweise vertikal ausgerichtet. Bei Desktop-Clients haben sich weitere Tricks als hilfreich erwiesen: Verzichten sollten Sie hier auf Adapter in Form einer PC-Karte für Laptops, die in eine PCI-Karte eingesteckt wird. Hier befindet sich die Antenne in Bodennähe und hinter einem Metallobjekt und somit in der denkbar ungünstigsten Position. Idealerweise sollte sich die Antenne eines Desktop-Adapters an einem langen Kabel befinden, um sie flexibel an der optimalsten Position platzieren zu können. (Stand: 2003)

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