Hilfe bei Sonnenbrand – Vorbeugung, Linderung und Hausmittel

Beinahe jeder kennt das unangenehme, brennende Gefühl nach einem zu langen Aufenthalt in der Sonne: Sonnenbrand ist etwas, ohne das sich viele Menschen hierzulande einen Sommer gar nicht vorstellen können. In der Tat scheinen die damit verbundenen Beschwerden ja nur oberflächlich zu sein, schließlich klingen sie in der Regel schnell wieder ab. Kein Grund zur Sorge also, oder?

Entgegen vieler Annahmen ist Sonnenbrand jedoch kein oberflächliches Phänomen, sondern führt tief in der Haut – zunächst unbemerkt und unsichtbar – zu irreparablen Schäden. Im schlimmsten Fall kann Hautkrebs die (tödliche) Folge sein, und das unabhängig von Alter oder Geschlecht. Es lohnt sich also umso mehr, der Kraft der Sonnenstrahlen mit angemessener Vorsicht zu begegnen.

Sonnenbrand – wie er entsteht

Sommer, Sonne, Sonnenbrand – zu viel Sonne auf einmal kann Spuren auf der Haut hinterlassen. Dabei ist Sonnenbrand eine entzündliche Hauterkrankung, die je nach Schwergrad der Verbrennung sogar ärztlich behandelt werden muss. Die sichtbare Rötung der Haut entsteht durch eine Erweiterung der Blutgefäße in der Haut, mit der der Körper ganz natürlich versucht, den geschädigten, verbrannten Bereich besser mit Nährstoffen zu versorgen, um auf diese Weise eine Heilung der betroffenen Areale zu erreichen. In der Folge schwillt die Haut an und wird druck- und berührungsempfindlich. Je stärker die Verbrennung ist, desto ausgeprägter werden auch die körperlichen Symptome, die in schweren Fällen nicht nur lokale Rötungen und Blasenbildung nach sich ziehen, sondern auch zu Kreislaufzusammenbrüchen und Fieber führen können. In solchen Fällen ist der Gang zum Arzt unvermeidlich. 24 bis 36 Stunden nach dem Sonnenbad ist die Verbrennung der Haut am schlimmsten, danach klingt sie langsam ab. Im günstigsten Fall wechselt dabei nur die Farbe der Haut in das von den meisten gewünschte sommerliche Braun, es kann jedoch auch zu einer Abschälung der verbrannten Hautschichten kommen. Die gute Nachricht ist: Spätestens nach zwei Wochen ist der Sonnenbrand vollständig abgeklungen. Die schlechte Nachricht lautet: Auch dann sind die Spätfolgen eines exzessiven Sonnenbades noch nicht abzusehen.

Warum ist Sonnenbrand so gefährlich?

Zu viel Sonne auf einmal kann zu Überhitzungen führen, die nicht nur bestimmte Stellen oder Hautareale, sondern den gesamten Körper betreffen. Kreislaufprobleme sind daher bei großer Hitzeeinwirkung keine Seltenheit und für den Körper sehr gefährlich. Das gilt insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder, grundsätzlich aber für Menschen aller Altersgruppen. Sonnenbrand selbst ist nicht wie häufig vermutet nur ein lokales, äußerliches Hautproblem, sondern kann im ungünstigsten Fall Spätfolgen entwickeln, die sich erst nach Jahren zeigen. Die UV-Strahlung der Sonne führt nicht nur zu den bei Sonnenbrand typischen sichtbaren Hautreaktionen, wie Rötungen und Schwellungen, sondern dringt auch in tiefere Hautschichten ein, schädigt dort akut das Zellgewebe und verändert langfristig die DNA in den Hautzellen. Dies wiederum nimmt der Haut auf lange Sicht ihre Elastizität, lässt sie schneller altern und Falten bilden und führt im allerschlimmsten Fall zu schwarzem Hautkrebs. Weil der Körper nur begrenzt in der Lage ist, in ihrem Erbgut geschädigte Zellen aus eigener Kraft zu reparieren, kann selbst der unscheinbarste und kleinste Sonnenbrand irgendwann zum Auslöser für die unkontrollierte Bildung von Krebszellen werden.

Damit es gar nicht erst soweit kommt – Sonnenbrand wirksam vorbeugen

Sonnenbrand sollte daher nicht nur im Hinblick auf die sichtbaren, unangenehmen Hautreaktionen und eine eventuelle Überhitzung des Körpers vermieden werden, sondern vor allem wegen seiner unkalkulierbaren Langzeitfolgen. Lange, helle Kleidung sowie Cremes und Lotionen mit angemessenen Lichtschutzfaktoren sollten daher im Sommer in jedem Haushalt vorhanden sein – nicht nur im Urlaub! Jeder Mensch verträgt unterschiedlich viel Sonne auf einmal. Auf Sonnenbrand-hilfe.de können Sie feststellen, zu welchem der vier Hauttypen Sie zählen und wie viel Eigenschutz dieser gegen die Sonne besitzt.

Lässt sich eine übermäßige Sonneneinstrahlung nicht vermeiden, ist eine Creme mit entsprechendem Lichtschutzfaktor das A und O des Sonnenschutzes. Unter Sonnenbrand-hilfe.de/wirkungszeit-von-sonnencreme-berechnen.html können Sie berechnen, wie viel Zeit Sie mit welchem Lichtschutzfaktor bedenkenlos im Freien verbringen können. Darüber hinaus gilt: Mindestens eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad eincremen, damit sich die Wirkung der Lotion vollständig entfalten kann. Nachcremen verlängert die Schutzwirkung für den Körper übrigens nicht. Ist die körpereigene, akzeptable Sonnenzeit abgelaufen, hilft nur raus aus der Sonne und rein in den Schatten.

Sonnenbrand – Soforthilfe für die gestresste Haut und den Körper

Hat alles Rechnen, Cremen und Schattensuchen nichts geholfen und der Sonnenbrand ist da, heißt es gezielt Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um der gestressten Haut bei der Regeneration zu helfen. Kühle Umschläge oder Duschen können hier bereits Linderung verschaffen, ebenso spezielle After-Sun-Produkte, die die Haut kühlen und mit Feuchtigkeit versorgen. Sehr wirkungsvoll und angenehm und zudem noch ganz natürlich sind auch Umschläge mit Quark oder Joghurt. Direkt aus dem Kühlschrank verwendet helfen diese Milchprodukte, den verbrannten Stellen ihre Hitze zu entziehen und wirken zudem abschwellend und schmerzlindernd. Um Infektionen zu vermeiden, sollten diese allerdings nicht auf Blasen aufgetragen werden.

Gut beraten ist außerdem, wer immer das gute alte Panthenol-Spray zu Hause hat. Der dichte weiße Schaum mit dem eigenwilligen Geruch enthält Dexpanthenol und damit den klassischen Wirkstoff, der der Haut beim Heilen hilft, sie kühlt und regeneriert. Vorsicht ist bei Fettcremes und Ölen geboten, denn diese verhindern, dass die Haut überschüssige Wärme abtransportiert und können so zu einem Hitzestau führen. Zudem gilt: Trinken, trinken und nochmals trinken, um mit dem Feuchtigkeitsverlust des Körpers auch den Feuchtigkeitsverlust der Haut auszugleichen. Bei stärkeren Schmerzen und Fieber können leichte Schmerzmittel aus der Apotheke helfen. Noch ein guter Rat zum Schluss: Wer sich gesund und ausgewogen, mit viel Obst und Gemüse ernährt, hat auch bessere Chancen, der Sonne gelassen und mit verminderter Verbrennungsgefahr zu begegnen. Vitamin A wie es zum Beispiel in Möhren und Orangen enthalten ist, kann helfen die Eigenschutzzeit der Haut auf natürliche Weise zu verlängern und begünstigt die Neubildung von Zellen in den oberen Hautschichten – Sonnenschutz zum Einnehmen sozusagen.

Autor:
Siegfried Bühner, Experte für baulichen Sonnenschutz und Projektmanager beim Sonnensegel-Hersteller Pina GmbH.

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