Monat: Juni 2000

  • WLAN im Businessbereich

    Papierlose Büros sind noch immer Utopie. Einen Schritt weiter sind da bereits die kabellosen Büros – insbesondere in Sachen Netzwerkverkabelung. Ein vernetzter Arbeitsplatz ohne Netzwerkkabel war bis vor wenigen Jahren noch undenkbar. Doch die Zeiten der kilometerlangen Ethernet-Kabel scheinen dem Ende zuzugehen. Die kabellose Variante via WLAN-Technik hält längst Einzug in Büros und Unternehmen. Und das ist gut so.

    Die Vorteile der entfesselten Netzwerke liegen auf der Hand: Überall dort, wo Mobilität und Flexibilität gefordert sind, sorgen WLAN-Netzwerke für grenzenlose Produktivität. Ob Ich-AG oder international tätiges Unternehmen, Funknetzwerke bieten für jede Unternehmensgröße individuelle Vorteile – vorausgesetzt, die Wahl der Endgeräte und eingesetzten Technologien stimmt.

    Weniger Kabel – Mehr Komfort

    Klassische Einsatzgebiete für die kabellose Freiheit via WLAN sind rund um Notebooks und mobile Endgeräte wie PocketPCs bzw. PDAs (Personal Digital Assistants) angesiedlet. Hier spielt WLAN die Vorteile des vernetzten Arbeitens vollends aus. Außendienstmitarbeiter sind bereits vor dem Bürogebäude mit dem Firmennetz verbunden und sparen sich das mühsame Ankoppeln an das verdrahtete Netzwerk via Docking-Station. Auch im Büro sind der mobilen Freiheit keine Grenzen gesetzt – der tragbare Computer oder PDA ist im gesamten Gebäude stets mit dem Netz verbunden und verfügbar. Ideal bei der Inventur im Einzel- und Großhandel oder dem mobilen Erfassen von Daten, etwa im Krankenhaus oder bei Sportveranstaltungen.

    Neben der Mobilität stellen für Unternehmen die einfache Installation und der Wegfall des Kabelverlegens eine der entscheidendsten Vorteile der WLAN-Technologien dar. Für Anwender, die ein Netzwerk aufbauen oder eine bestehende Vernetzung erweitern möchten ohne in bestehende Infrastrukturen einzugreifen, ist WLAN auch bei stationären Arbeitsplätzen die erste Wahl. Beispielsweise lassen sich Arbeitsplätze in Arztpraxen, Buchhandlungen oder Bürogemeinschaften mittels Funkübertragung ohne großen Aufwand miteinander vernetzen. Im Handumdrehen entstehen so an den entlegendsten Plätzen neue Arbeitsplätze – ohne Bohren oder Kabelverlegen. Auch ein Verlegen der Arbeitsplätze – beispielsweise in eine andere Abteilung oder Etage – geht dank WLAN leicht von der Hand.

     Entfesseltes Business

    Mit mobilen Notebooks und drahtlos vernetzten Arbeitsplätzen ist das Einsatzpotenzial der WLAN-Technologie im Business-Bereich noch lange nicht ausgereizt. Prinzipiell lassen sich alle Endgeräte, die im Netzwerk erreichbar sind im wahrsten Sinne des Wortes entfesseln. Ob Drucker, Scanner, Monitore, Beamer, Switches oder sogar Handys: Alle netzwerkfähigen Peripherie-Geräte fühlen sich – losgelöst vom Netzwerkkabel – in der Welt der Funkübertragung pudelwohl.

    Der erste Schritt in die drahtlose Welt ist allerdings oft mit einigen Hürden verbunden. Während sich Notebooks im Handumdrehen mittels einer WLAN-PC-Card oder USB-Adapter Eintritt in WLAN-Welt verschaffen, sind bei Druckern oder Scannern größere Herausforderungen zu meistern. Erfreulicherweise bieten zahlreiche Hersteller passende Lösungen, um vorhandenen Druckern das Funken beizubringen und so zum Investitionsschutz beitragen. Das Zauberwort heißt Wireless Printserver. Der Printserver DP-313 von D-Link (1) bringt beispielsweise bis zu drei Druckern das Funken bei. Eine Alternative bieten WLAN-fähige Interface-Karten – etwa von SEH (2) für Drucker von HP, Minolta oder Kyocera -, die direkt in den Erweiterungs-Slot des Druckers Platz finden. Sicherlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis WLAN bereits von Hause direkt an Bord der Drucker sein wird.

    Erstaunlich und ebenso erfreulich: Neben klassischen Netzwerkgeräten wie PCs oder Druckern finden auch PC-Komponenten Anschluß an das WLAN, das klassischerweise eigentlich nicht direkt mit dem Netzwerk verbunden sind. Hierzu gehören vor allem Beamer oder Monitore. Der Beamer im Meetingraum wird somit dank WLAN zur mobilen Präsentations-Station. Ein Stromanschluß genügt und schon kann der WLAN-Beamer – beispielsweise Panasonics PT-L730NTE (3) – im gesamten Unternehmen zum Einsatz kommen und sein Bild an beliebige Wände werfen – ideal für Unternehmen oder Bürogemeinschaften, die flexibel Präsentationen in unterschiedlichen Büros vorführen.

    Eine Nummer kleiner aber nicht minder mobil präsentieren sich WLAN-fähige SmartDisplays. Hierbei handelt es sich um intelligente, mobile TFT-Monitore mit Touchscreen, WLAN und Client-Software für den in Windows XP Professional (ab Service Pack 1) integrierten Remote Desktop. Der schlaue Monitor ist per WLAN mit einem stationären PC verbunden – auf dem Smart Display werkelt das Betriebssystem Windows CE .NET, auch Windows CE for Smart Displays (4) genannt. Ausgestattet mit Handschrifterkennung und virtueller Tastatur läßt sich das gesamte Spektrum mobiler Aufgaben abdecken: Bei der Inventur im Warenlager oder beim Erfassen von Patientendaten in der Gemeinschafts-Arztpraxis oder im Krankenhaus spielen die SmartDisplays ihre Vorteile aus. Allerdings bieten bislang nur wenige Anbieter SmartDisplay für die mobile Freiheit per Monitor an. Zudem ist vor dem Einsatz der SmartDisplays zu prüfen, ob die Handschrifterkennung einen entscheidenden Vorteil gegenüber klassischen WLAN-fähigen Notebooks bietet.

  • Netiquette – Benimmregeln im Usenet/IRC

    Wie beim Live-Chat im Internet Relay Chat (IRC) gibt es auch im Usenet eine sogenannte Netiquette, Benimmregeln für das Miteinander in den Diskussionsgruppen. Die Netiquette ist schriftlich festgelegt und in den Newsgroups news.announce.newusers bzw. de.newusers.infos zu finden.

    Eine der wichtigsten Grundregeln im Usenet: Ein Beitrag sollte nie zu lang und ausschweifend geraten, da jeder Artikel im Netz tausendfach kopiert wird und somit jede Menge Speicherplatz schluckt. Fassen Sie sich kurz, und achten Sie beim Beantworten von Nachrichten darauf, daß die zitierte Textpassage nicht länger als die eigentliche Antwort ausfällt. Auch digitale Signaturen (Unterschriften unter einem Artikel) sollten nicht mehr als zwei Zeilen umfassen.

    Die Netiquette regelt auch das Kritisieren fremder Artikel. Jedwede Kritik an den Äußerungen anderer Anwender sollten Sie nur sehr vorsichtig äußern und niemals beleidigend oder ausfallend werden. Auch Arroganz und Überheblichkeit gegenüber weniger erfahrenen Anwendern ist in Newsgroups Fehl am Platze. Wenn Sie diese Hinweise beachten, werden Sie in den Newsgroups jede Menge interessante und informative Diskussionen verfolgen können. (Stand: 1998)

  • IRC – Was gibt’s heute Neues?

    Nachdem Sie dem Programm mitgeteilt haben, an welchen Diskussionsgruppen Sie „dran bleiben“ möchten, sollten Sie in regelmäßigen Abständen die neuesten Nachrichten des News-Servers abholen. Um nicht den Faden zu verlieren, sollten Sie tägliche, mindestens alle zwei Tage den digitalen Briefkasten leeren.

     Hierzu genügt in der Regel nur ein einziger Mausklick, im Programm Internet News von Microsoft beispielsweise ein Mausklick auf die Schaltfläche Verbinden. Der Newsreader stellt daraufhin eine Verbindung zum News-Server auf und überträgt die neu eingetroffenen Nachrichten. Um Telefonkosten zu sparen, werden nicht die kompletten Inhalte der Nachrichten übermittelt, sondern lediglich die Kopfzeilen mit Betreff, Datum und Absender. Zudem beschränkt sich der Newsreader pro Newsgroup auf eine ganz bestimmte Anzahl von Kopfzeilen. Liegen beispielsweise mehr als 300 neue Nachrichten vor – etwa nach mehrtägiger Abwesenheit – fragt der Newsreader explizit nach, ob Sie wirklich mehr als 300 Kopfzeilen übertragen möchten. Sobald die Kopfzeilen auf Ihrem lokalen PC gespeichert wurden, kappt der Newsreader die Internet-Verbindung wieder.

    Anschließend können Sie in Ruhe die Beiträge markieren, die Sie tatsächlich lesen möchten. In einem zweiten Durchgang stellt der Newsreader dann eine erneute Verbindung zum News-Server her, überträgt die kompletten Artikel, die Sie zum Lesen markiert haben, und trennt die Verbindung wieder. Jetzt können Sie die Artikel in Ruhe und ohne Zeitdruck lesen und eventuell beantworten.

    Neben einigen Nachrichten erscheint links ein kleines Pluszeichen. Hierbei handelt es sich einen sogenannten Diskussionsfaden (Thread), um eine Reihe von Nachrichten zum selben Thema. Hat beispielsweise ein andere Newsgroup-Leser auf eine Nachricht geantwortet, erscheint die Antwort nicht als separate Nachricht, sondern innerhalb des Diskussionsfadens. Per Mausklick auf das Pluszeichen öffnen Sie den Diskussionsfaden und blenden alle Antworten auf die Ursprungsnachricht ein. Vor den Antworten steht übrigens in der Regel das Kürzel Re für Reply.

    Wenn Sie sich an der aktuellen Diskussion aktiv beteiligen möchten, können Sie eigene Nachrichten verfassen und ein neues Thema anschneiden oder auf eine bereits vorhandene Nachricht antworten. Hierfür genügt es in der Regel, die gewünschte Nachricht zu markieren, auf die Sie reagieren möchten, und auf die Schaltfläche Antworten zu klicken.

    Der Newsreader fügt den Text der Urspungsnachricht mit in den Antworttext ein, so daß der Empfänger sofort erkennen kann, auf welche Nachricht Sie sich beziehen. Doch Vorsicht: Die Netiquette (eine Art Verhaltensregel im Newsgroup-Netz) verbietet es, mehr als 80% des Originaltextes in die Antwort einfließen zu lassen. Daher sollten Sie den Quelltext des Verfassers auf das Wesentliche kürzen, bevor Sie die Antwort losschicken; ansonsten erhalten Sie beim Versenden später eine entsprechende Fehlermeldung.

    Eine besondere Bedeutung kommt der Überschrift, dem Betreff einer Newsgroup-Nachricht zu. Der Betreff ist der erste Teil einer Nachricht, den ein Abonnent der Newsgroup liest. Daher sollte der Betreff kurz und präzise den Inhalt des Artikels skizzieren; er sollte den Leser Anreiz bieten, den kompletten Artikel zu lesen, ohne allerdings falsche Erwartungen zu wecken. Es hat sich mittlerweile auch durchgesetzt, im Betreff bereits die Charakteristik des Artikels anzugeben. Hierzu dienen spezielle Kürzel vor dem eigentlichen Betreff, beispielsweise Problem: Mein Drucker streikt:

    Re: oder Aw:
    Reply, Antwort auf einen Artikel

    Q:
    Question, Frage

    Su:
    Suche

    V:
    Verkaufe

    B:
    Biete

    Problem:
    Problembeschreibung

    Annoncement:
    Ankündigung, Neuigkeit

    Commercial:
    Kommerzielle Werbung

    (Stand: 1998)

  • IRC – Nützliche, witzige und praktische Diskussionsgruppen

    Bei mehr als 10.000 Newsgroups haben Sie die Qual der Wahl: Welche Newsgroup bietet nützliche Informationen, wo ist viel los, und welche Diskussion sollte man auf keinen Fall verpassen? Welches Forum Sie dauerhaft abonnieren möchten, hängt natürlich ganz von Ihrem persönlichen Geschmack und den individuellen Interessen ab. Die nachfolgende Übersicht zeigt eine kleine Auswahl von populären, nützlichen, witzigen, kreativen, und manchmal auch schrillen Newsgroups.

    rec.arts.startrek.current
    Hier kommen alle „Trekkies“ (Star-Trek-Fans) auf Ihre Kosten und erfahren, was in der aktuellen Folge passiert oder passieren wird. (Englisch)

    rec.food.recipes
    Wer gerne kocht oder anderen seine Lieblingsrezepte zukommen lassen möchte, ist in der Rezepte-Newsgroup bestens aufgehoben. (Englisch)

    de.rec.mampf
    Die Mampf-Newsgroup ist das deutsche Pendant zum rec.food.recipes-Forum. Auch hier dreht sich alles um Speis und Trank. (Deutsch)

    de.rec.tv.misc
    Was läuft im Fernsehen, was passierte gestern in Ihrer Lieblingsserie, und warum gibt es eigentlich so viel Werbung im Fernsehen? Dies und vieles mehr ist Gegenstand der deutschsprachigen TV-Diskussionsgruppe. (Deutsch)

    rec.autos.misc
    Wer sich über die Neuigkeiten aus der Automobilindustrie oder die Marotten der fahrbareren Untersätze informieren möchte, ist in einer der Auto-Newsgroups gut aufgehoben. (Englisch)

    de.rec.sport.fussball
    Hier dreht sich alles um „die schönste Nebensache der Welt“: Bundesliga, Deutsche Meisterschaft, DFB-Pokal, UEFA-Pokal, Weltmeisterschaft und vieles mehr. (Deutsch)

    rec.humor.funny
    In der Funny-Newsgroup kommt der Spaß auf keinen Fall zu kurz. Wie der Name bereits verrät, geht es hier humorvoll und fröhlich zu. Man lacht und erzählt sich jede Menge Witze. (Englisch)

    de.talk.jokes
    Wer lieber über deutsche Witz lacht, sollte diese Newsgroup abonnieren. (Deutsch)

    comp.os.ms-windows.misc
    Im Internet kommen natürlich die Computerthemen nicht zu kurz. Eine der beliebtesten und meistbesuchten Newsgroups befaßt sich ausschließlich mit dem Windows-Betriebssystem von Microsoft. Wer sich für andere Betriebssysteme interessiet, findet in der comp.-Gruppe weitere Foren, beispielweise comp.os.os2.misc oder comp.unix.misc. (Englisch)

    de.org.ccc Die Newsgroup des Hamburger Chaos Computer Clubs (CCC) befaßt mit den aktuellen Aktivitäten des Clubs. (Deutsch)

    de.sci.misc
    Für Wissenschaftler und Studenten sind die de.sci-Gruppen eine wahre Fundgrube. Hier finden sich zu zahlreichen Fachgebieten, wie Mathematik (de.sci.mathematik), Geschichte (de.sci.geschichte), Psychologie (de.sci.psychologie) oder Theologie (de.sci.theologie) das passende Forum. (Deutsch)

    de.rec.tiere.katzen
    Selbst Katzenfreunde haben ein eigenes Diskussionsforum. Auch Pferdeliebhaber (de.rec.tiere.pferde) und Aquarianer (de.tiere.aquaterra) treffen sich im Usenet zum regelmäßigen Gedankenaustausch. (Deutsch)

  • IRC – So beteiligt man sich an Chats und Diskussionen

    Um an den Diskussionen in den Newsgroups teilhaben zu können, benötigen Sie eine spezielle Software, einen sogenannten News-Reader. Der liegt entweder bereits dem World-Wide-Web-Browser bei oder läßt sich kostenlos aus dem World Wide Web herunterladen. Im Programmpaket Netscape Communicator gehört beispielsweise von Hause aus das Programm Netscape Messenger zu Grundausstattung. Microsoft-Anwender können den Newsreader Internet News kostenlos von der World-Wide-Web-Seite http://www.microsoft.com/germany/download herunterladen.

    Beim ersten Start des Newsreaders gilt es zunächst, das Programm für den Zugriff auf die Newsgroups vorzubereiten. Von Ihrem Internet-Anbieter erhalten Sie in der Regel den Servernamen des News-Servers sowie gegebenenfalls einen Benutzernamen und ein Kennwort für den Zugriff. Nachdem das Programm mit den notwendigen Informationen „gefüttert“ wurde, kann es auch schon losgehen.

    Die erste Aufgabe besteht darin, die aktuelle Liste der verfügbaren Diskussionsgruppen einzulesen. Im Newsreader Internet News von Microsoft geschieht das beispielsweise per Mausklick auf die Schaltfläche Newsgroups. Sie müssen allerdings ein wenig Geduld mitbringen: Bis sämtliche 10.000 Newsgroup-Informationen den Weg in den heimischen Rechner gefunden haben, können einige Minuten vergehen. Zum Glück brauchen Sie diesen Schritt nur ein einziges Mal durchzuführen; die Liste wird lokal gespeichert und ist beim nächsten Mal innerhalb weniger Sekunden verfügbar.

    Im nächsten Schritt wählen Sie die Newsgroups aus, deren Diskussionen Sie in Zukunft regelmäßig verfolgen möchten. Hierzu können Sie die gewünschten Newsgroups – wie eine Tagezeitung – abonnieren. Sie erhalten dann regelmäßig alle neu eingetroffenen Nachrichten aller abonnierten Diskussionsgruppen.

    Das Angebot an potentiellen Abonnements ist auf den ersten Blick überwältigend. Daher bieten die meisten Newsreader eine Suchfunktion an, mit der Sie die Newsgroups nach bestimmten Themengebieten durchforsten können, wahlweise im Newsgroup-Namen oder in der Kurzbeschreibung. Im Programm Internet News von Microsoft genügt beispielsweise die Eingabe eines Schlüsselwortes, um nur noch die Diskussionsgruppen anzuzeigen, die dem Suchbegriff entsprechen. Die Eingabe windows95 schränkt die Liste auf die Newsgroups ein, die sich mit dem Thema Windows 95 befassen. Das Abonnieren eines Forums ist dann nur noch eine Sache von wenigen Mausklicks: Sie markieren die gewünschte Newsgroup und klicken auf die Schaltfläche Abonnieren. Mittels der Schaltfläche Abonnement aufheben läßt sich das Abo genau so schnell wieder kündigen. Bedenken Sie beim Abonnieren der Diskussionsforen, daß in jeder Newsgroup pro Tag etwa 20 bis 60 neue Nachrichten eingehen. Die beliebtesten Newsgroups wie comp.os.ms-windows.misc bringen es sogar auf 250 bis 300 Artikel pro Tag. Um später nicht von der Informationsflut erschlagen zu werden, sollten Sie zu Beginn nicht zu viele Diskussionsforen abonnieren. Mehr als zehn Newsroups sind einfach zu viel des Guten, optimal sind zwei bis fünf Foren.

    Newsgroups suchen leicht gemacht

    Aus den über 10.000 Newsgroups ein Diskussionsforum zu einem ganz bestimmten Thema ausfindig zu machen, ist mitunter gar nicht so einfach. Das hat auch die amerikanische Firma Deja News Inc. erkannt und im World Wide Web einen Suchdienst speziell für Newsgroups auf die Beine gestellt. Unter der World-Wide-Web-Adresse http://www.dejanews.com sind die Newsgroups beispielsweise nach Themengebieten wie Business, Cars, Sports oder Travel sortiert. Sie können entweder durch den Newsgroup-Katalog blättern oder Suchbegriffe eingeben. Mehr noch: Deja News macht sogar die Zusatzsoftware, den Newsreader überflüssig. Zum Lesen und Beantworten der Newsgroup-Nachrichten genügt ein einfacher World-Wide-Web-Browser. (Stand: 1998).

  • Diskutieren und Informieren – Newsgroups

    Nicht nur Live-Gespräche und -Diskussionen gehören im Internet zur Tagesordnung. Neben den Chat-Bereichen spielen vor allem die sogenannten Newsgroups eine große Rolle. Auch hier können sich mehrere tausend Internet-Teilnehmer über die unterschiedlichsten Themen unterhalten. Allerdings mit einem gewaltigen Unterschied: Die Unterhaltung läuft nicht live und in Echtzeit ab, sondern zeitversetzt.

    Newsgroups arbeiten wir elektronische schwarze Bretter. An jedem Schwarzen Brett hängen News, kleine Texte und Artikel, die für jedermann lesbar und zugänglich sind. Jeder Internet-Anwender kann die Schwarzen Bretter – die Newsgroups – nutzen und die aushängenden Nachrichten und Fragen lesen oder auf die eigene Festplatte kopieren. Täglich kommen neue Nachrichten hinzu. Wer sich an einer laufenden Diskussion beteiligen oder auf eine Frage antworten möchte, kann eine eigene Antworten verfassen und sie am Schwarzen Brett praktisch unter die Frage hängen. Auf diese Weise entwickelt sich ein regelrechter Diskussionsfaden (ein sogenannter Thread), der sich nicht selten über mehrere Wochen erstreckt. Wie lange eine Nachricht oder ein Diskussionsfaden auf dem News-Server verweilt, hängt von der Kapazität des jeweiligen Servers ab. In der Regel haben die Nachrichten nur eine Lebensdauer von einigen Tagen, maximal von zwei Wochen. Danach machen sie Platz für neue Artikel. Die Artikel der Newsgroups sind somit stets auf dem neuesten Stand.

    Insgesamt existieren weltweit zirka 10.000 Newsgroups zu den unterschiedlichsten Themengebieten – vom Michael Jackson-Fanclub, über Basic-Programmierung und Datenbankentwicklung bis hin zur Bonsai-Pflege. Zu fast jedem erdenklichen Thema steht im Usenet – so wie das Netzwerk der Newsgroup-Server genannt – ein eigenes Schwarzes Brett zur Verfügung.

    Private Newsgroups

    Das gesamte Usenet basiert auf dem Prinzip „Anwender helfen Anwendern“. Es ist durchgängig nicht-kommerziell und gehört keiner Firma oder Organisation; auch wenn einige Newsgroups von Firmenmitarbeitern betreut werden oder sich ausschließlich um die Produkte einer Firma drehen.

    Um sich in der Themenvielfalft der Newsgroups zurechtzufinden, sind die einzelnen Schwarzen Bretter in Gruppen und Untergruppen eingeteilt. Die Gruppen tragen zumeist aussagekräftige Bezeichnungen, so daß bereits anhand des Namens ersichtlich ist, worum es sich in der Newsgroup dreht. Sämtliche der knapp 10.000 Kategorien sind in über 40 Haupt- und hunderten Unterkategorien einsortiert. Folgende Kategorien gehören zu den wichtigsten und beliebtesten Kategorien des Usenet:

    alt
    Bunter Mix aus unterschiedlichen, zumeist nicht-technischen Themen, zirka 2.800 Newsgroups

    bionet
    Wissenschaftliche Informationen für Biologen, etwa 100 Newsgroups

    comp
    Computer-relevante Themen, zirka 900 Newsgroups

    de
    Deutschsprachige Themengebiete, etwa 350 Newsgroups

    microsoft
    Informationen rund um Microsoft-Produkte, etwa 650 Newsgroups

    misc
    Bunter Mix unterschiedlicher Themen, etwa 130 Newsgroups

    rec
    Themen rund um Freizeit und Unterhaltung, etwa 680 Newsgroups

    Jede der über 40 Hauptkategorien gliedert sich in weitere Unterkategorien, die wiederum weitere Themenbereiche enthält, so daß ein hierarchisch gegliederter Baum entsteht. In der Kategorie comp gibt es beispielsweise die Unterkategorie database und dort wieder die Unterkategorie oracle; hier ist schließlich die Newsgroup tools zu finden. Der komplette Name der Newsgroup, die sich mit den Tools der Datenbank Oracel befaßt, lautet demnach comp.database.oracle.tools.

    So funktionieren Newsgroups

    Ein kurzer Blick hinter die Kulissen verrät, wie der Nachrichtenaustausch im Usenet technisch über die Bühne geht. Eine Newsgroups im Internet ist im Grunde ein Zusammenschluß mehrerer sogenannter Newsgroup Server, die sich über das Net News Transport Protocol – kurz NNTP – miteinander „unterhalten“. Auf die News Server greifen News Reader zu, die die neuesten Nachrichten abholen bzw. bereitliegende Nachrichten senden.

    Das Datenaufkommen im Usenet ist enorm: Sämtliche Schwarzen Bretter – derzeit etwa 10.000 – werden mit allen darin enthaltenen Nachrichten und Antworten ständig durch das Internet transportiert und kopiert. Nur so ist gewährleistet, daß die aktuellen Nachrichten tatsächlich auf dem Server eines jeden Providers zum Abruf bereit liegen. Eine neue Nachricht, sei sie noch so klein, wird also mehrere tausend Mal durch das Internet an alle News-Server der Welt verschickt. Pro Woche tauschen die News-Server mehrere Gigabyte (Ein Gigabyte entspricht 1.000 MegaByte) Daten aus. Daher gilt beim Verfassen neuer Texte stets die Devise: „Fasse Dich kurz“.

    Offen oder moderiert?

    Bei den meisten Newsgroups handelt es sich um offene Gruppen, d.h., jeder Anwender kann dort zu jeder Zeit Artikel lesen, verfassen oder beantworten. Neben den offenen Gruppen existieren auch moderierte Gruppen. Ein sogenannte Moderator kontrolliert und überprüft alle eingehenden Nachrichten. Die Moderation fördert zwar oft die Qualität der einzelnen Beiträge, die Zensur widerspricht allerdings der Redefreiheit im Internet. Zensierte Newsgroups sind daher sehr selten, die Kontrolle beschränkt sich zumeist auf Newsgroups, die sich auf die Veröffentlichung spezieller Inhalte, wie literarische Texte beschränken.

     (Stand: 1998)

  • Chatten ohne Zusatzsoftware – Web-Chats

    Ohne Zusatzsoftware geht nichts: Wer im Internet Relay Chat (IRC) einen Plausch halten möchte, benötigt ein zusätzliches Programm wie mIRC, das die Verbindung zu den IRC-Servern aufbaut. Doch das Chatten, das Plaudern mit anderen Internet-Teilnehmern, ist nicht nur eine Domäne des IRC-Netzwerks. Auch im „normalen“ World Wide Web läßt es sich wunderbar plaudern. Findige Programmierer haben mit Hilfe der Internet-Programmiersprache Java sogenannte Web-Chats entwickelt, die das Plaudern ohne Zusatzsoftware ermöglichen. Es genügt ein javafähiger World-Wide-Web-Browser, beispielsweise der Netscape Navigator oder der Internet-Explorer von Microsoft ab den Versionen 3.0. Der Vorteil gegenüber dem Internet Relay Chat: Beim Web-Chat fallen keinerlei Konfigurationsarbeiten an; auch kryptische Befehle wie /join, /who oder /leave sind im World Wide Web meist überflüssig.

    Zentrale Anlaufstelle für über 40 deutschsprachige Web-Chats ist die World-Wide-Web-Seite http://www.webchat.de. Hier sind die bekanntesten deutschen Web-Chats inklusive der momentan aktiven Teilnehmer aufgeführt. Das Prinzip beim Web-Chat ist bei fast allen Anbietern gleich: Nachdem Sie einen Chatraum betreten haben, müssen Sie zunächst den gewünschten Spitznamen eingeben, und schon kann es losgehen. Ähnlich dem Internet Relay Chat, können Sie im Browser-Fenster die aktuelle Diskussion verfolgen und eigene Beiträge beisteuern. Die Bedienung der Chat-Umgebung ist allerdings bei den meisten Anbietern unterschiedlich, so daß es zunächst einer gewissen Lernphase bedarf, um mit den speziellen Chat-Kommandos des jeweiligen Web-Chats vertraut zu werden.

    Eines ist jedoch bei allen Web-Chats gleich: Auch hier sollten die Netiquette, die Verhaltensregeln für das Chatten, unbedingt beachtet werden, um nicht von der Chat-Gemeinde ausgeschlossen zu werden. Auch die Smileys, Emoticons und Abkürzungen haben im Web-Chat die gleiche Bedeutung wie im Internet Relay Chat. Für welche Art des Chats – ob Internet Relay Chat oder Web-Chat – Sie sich entscheiden ist eine Geschmacksfrage. In beiden Chat-Welten werden Sie auf jeden Fall interessante Leute treffen und vielleicht die eine oder andere Freundschaft schließen.

    Microsoft ComicChat

    Eine neue Art der Plauderei vermittelt Microsoft Chat. Die Teilnehmer des Chats finden sich in einem virtuellen Comicstrip wieder. Sie finden die Software im World Wide Web unter der Adresse http://www.microsoft.com/ie_intl/de/.

    Völlig aus dem Rahmen fällt die Chat-Software von Microsoft. Die Plauderei läuft hier nicht mehr nur in reiner Textform ab, sondern in Form von Comiczeichnungen. Jedem Chat-Teilnehmer ist eine Comic-Figur zugeordnet, das kann ein Hund, ein Löwe, eine Karnevalsmaske oder ein Außerirdischer sein. Sobald ein Teilnehmer etwas zu „sagen“ hat, erscheint die jeweilige Comicfigur mit einer passenden Sprechblase. Die Figur vermittelt gleichzeitig die aktuelle Gemütsstimmung in Form unterschiedlicher Gesichstausdrücke; sie kann zum Beispiel lachen, weinen oder grimmig dreinschauen. Besonders pfiffig: Microsoft Chat erkennt die Emotionen zum Teil automatisch; wer beispielsweise eine Frage stellt, findet sich im Comic mit einem fragenden Gesichtsausdruck wieder. Wer einen anderen Teilnehmer direkt anspricht oder seinen Namen erwähnt, findet dessen Konterfei im gleichen Comicbild. Die Software entscheidet auch selbst, wo die virtuellen Figuren plaziert werden, in welche Richtung sie schauen und in welcher Größe sie die Comicbühne betreten. (Stand: 1998)

  • IRC: Orte zum Plauschen und Plaudern

    Nicht selten stehen auf einem IRC-Server mehrere tausend Kanäle zur Verfügung. Da jeder Chat-Teilnehmer seinen eigenen Kanal eröffnen kann, sind 4.000 oder 5.000 offene Kanäle keine Seltenheit. Da fällt die Wahl eines Kanals wahrlich nicht leicht.

    In der Kanalliste ist neben dem Kanalnamen auch die Anzahl der Teilnehmer angegeben. Wer sich nett unterhalten möchte, sollte nach Kanälen mit mehr als 5 aktiven Teilnehmern Ausschau halten.

    Um die Auswahl einzugrenzen, empfiehlt es sich, Ausschau nach Kanälen mit möglichst vielen aktiven Mitgliedern zu halten. Kanäle mit nur einem einzigen Teilnehmer lassen nur wenig Konversation erwarten. In meisten Fällen handelt es sich hierbei noch nicht einmal um einen Gesprächspartner aus Fleisch und Blut, sondern um einen sogenannten Bot, einem digitalen Roboter, dessen einzige Aufgabe darin besteht, den Kanal offen zu halten. Der Hintergrund: Wenn sich in einem Kanal kein einziger Teilnehmer mehr aufhält, wird er geschlossen und aus der Liste entfernt. Der Bot sorgt dafür, daß der Kanal ständig verfügbar ist, auch wenn sich kein Gesprächspartner darin aufhält.

    Mittlerweile haben sich im IRC einige Kanäle zu richtigen Klassikern entwickelt, in denen praktisch immer was los ist. Wer beispielsweise mit deutschen Gesprächspartnern einen Plausch halten möchte, ist im Kanal #germany bzw. #deutschland genau richtig. Wie der Name bereits verrät, wird hier hauptsächlich deutsch gesprochen. Das Thema ist allerdings nicht vorgegeben, hier gilt: Alles ist erlaubt und erwünscht. Neben #germany gibt es weitere landestypische Kanäle, beispielsweise #espania, #russian, #hungary oder #austria. Besonders empfindlich reagieren übrigens die Chatter des #france-Kanals. Wer seinen Senf nicht in französischer Sprache dazugibt, steht kurz vor dem Rauswurf.

    Die Lokalisierung geht sogar noch einen Schritt weiter: Nicht nur einzelne Länder haben eigene Kanäle, auch die Bewohner einer Stadt treffen sich in eigenen Kanälen. In fast jeder größeren Stadt findet eine Unterhaltung statt, beispielsweise in den Kanälen #muenchen, #bremen, #berlin, #duesseldorf oder #hamburg. Auch internationale Städte wie #antwerpen, #barcelona, #göteborg oder #moscow geben sich im IRC ein Stelldichein.

    Wo ist viel los?

    Auf welchen Kanälen viel los ist, erkennen Sie in der Kanalliste anhand der Teilnehmerzahl. Auf Wunsch können Sie die Liste filtern, so daß nur noch Kanäle angezeigt werden, in denen einen Mindestanzahl von Teilnehmern aktiv ist. Geben Sie hierzu im Statusfenster von mIRC den Befehl /list -min x ein, wobei x für die gewünschte Mindestanzahl steht. Der Befehl /list -min 20 zeigt zum Beispiel nur Kanäle, in denen mindestens 20 Teilnehmer einen Plausch halten.

    Eine weitere Möglichkeit bietet der /who-Befehl; er informiert über ganz bestimmte Benutzergruppen. Wünschen Sie beispielsweise eine Übersicht über alle Benutzer aus Deutschland, geben Sie den Befehl /who *.de ein. Die Suche läßt sich auch auf eine ganz bestimmte Region oder eine Stadt eingrenzen. Der Befehl /who *stuttgart* zeigt eine Liste aller Besucher aus Stuttgart. Um einen Blick in einen Kanal zu werfen, ohne ihn gleich zu betreten, geben Sie den Befehl /who , gefolgt vom Kanalnamen ein, beispielsweise /who #windows95.

    Neben den regional beschränkten Kanälen gibt es jede Menge Kanäle für bestimmte Zielgrupppen. Die über 30-jährigen treffen sich beispielsweise im Kanal #30+, die über 40-jährigen im Kanal #40+, und Teenager können sich im Kanal #teens austoben. Auch Randgruppen wie Homosexuelle (#gay und #lesbian) oder Drogenabhängige (#drugs) haben ihr eigenes Forum.

    Den Großteil des Angebots machen Kanäle aus, die sich um ein ganz bestimmtes Thema drehen. Wer beispielsweise über das Betriebssystem Windows 95 plaudern möchten, findet im Kanal #windows95 stets genügend Ansprechpartner. Das gleiche gilt für die Kanäle #os/2, #unix, #linux, #amiga, oder #macintosh. Doch nicht nur Computerthemen prägen das Angebot. Auch ausgefallene Themen, wie #aquarium, #coca-cola, #music, #basketball, #biergarten, #housemusic, #starwars oder #lindenstrasse werden in eigenen Kanälen diskutiert.

    Ein Kanal für Anfänger

    Die ersten Schritte im Internet Relay Chat sind vielleicht noch ein wenig wackelig. Doch auch Anfänger sind in den Kanälen herzlich willkommen. Für Neulinge gibt es sogar separate Kanäle, in denen Fragen zur Bedienung und Handhabung des Chat-Systems stets freundlich und zuvorkommend beantwortet werden. Wer Hilfestellungen benötigt, ist vor allem in den Kanälen #newbies, #ircnewbies und #beginners bestens aufgehoben. *** Ende Kasten ***

    Wenn sich kein passender Kanal finden läßt, können Sie auch selbst die Initiative ergreifen und einen eigenen Kanal öffnen. Hierzu genügt der Befehl /join, gefolgt vom gewünschten Kanalnamen, beispielsweise /join #meinkanal. Auf diese Weise läßt sich ein Kanal für ein völlig neues Thema eröffnen oder einfach als Privatkanal für Gespräche unter „vier Augen“ nutzen. Wer es noch geheimer wünscht, kann eine sogenannte Direct Client Connection (DCC) aufbauen. Für vertrauliche Informationen ist das Internet Relay Chat allerdings ungeeignet. Der Einsatz von Internet Relay Chat im Geschäftsbereich als geschlossenes Konferenzsystem scheitert an der mangelnden Vertraulichkeit der Verbindungen. Zwar läßt sich ein Kanal so konfigurieren, daß er nur auf Einladung bzw. mit einem Paßwort betreten werden kann, doch alle zwischengeschalteten IRC-Server des IRC-Netzwerks können die einzelnen Nachrichten unverschlüsselt mitlesen. (Stand: 1998)

  • Internet Relay Chat – So funktioniert's

    Die Bühne für die Gespräche per Tastatur bildet der sogenannte Internet Relay Chat (IRC), frei übersetzt „durch das Internet übertragene Plauderei in Echtzeit“. Wie das World Wide Web ist auch der Internet Relay Chat lediglich ein Teilbereich des gesamten Internet; IRC nutzt das Internet praktisch nur als Transportmittel für die einzelnen Textbotschaften. Und wie das World Wide Web ist auch IRC noch gar nicht so alt. Das erste IRC-Programm wurde 1988 vom finnischen Studenten Jarkko Oikarinen entwickelt. Es war ursprünglich lediglich als internes Kommunikationssystem für seine eigene Mailbox „OuluBox“ gedacht. Sehr schnell gab es aber nicht nur in Finnland, sondern auch in den USA und später weltweit immer mehr IRC-Anhänger. Heute ist IRC ein weltumspannendes Kommunikationssystem.

    So funktioniert´s

    Im Internet Relay Chat können mehrere tausend Internet-Teilnehmer via Tastatur gleichzeitig miteinander „reden“. Damit nicht alle Benutzer durcheinander reden, ist das IRC in Kanäle (Channels) unterteilt. Ein Kanal ist praktisch ein virtueller Ort innerhalb des Internet Relay Chat, an dem man sich mit anderen Benutzern treffen und sich mit ihnen in Ruhe unterhalten kann. Wer sich über ein bestimmtes Thema unterhalten möchte, sucht einfach den jeweiligen Kanal auf oder eröffnet einen eigenen Kanal. Für stille Stunden zu zweit gibt es sogar private Kanäle, die öffentlich nicht zugänglich sind.

    Die nötige Software

    Um im Internet Relay Chat einen Plausch zu halten, benötigen Sie – neben einem Internet-Zugang – eine spezielle Software, einen sogenannten IRC-Client. Im Internet existiert mittlerweile eine Reihe guter IRC-Programme, die zumeist kostenlos sind. Das bekannteste und beliebteste Programm mIRC für Windows ist als Shareware-Programm für zirka 20 US-Dollar erhältlich. Die aktuellsteVersion von mIRC ist kostenlos im Internet verfügbar. Die World-Wide-Web-Adresse lautet: http://www.mirc.co.uk/.

    IRC-Clients für jedes System

    Chat-Programme gibt es nicht nur für das Windows-Betriebssystem. Auch für UNIX, Amiga, X Windows, MS-DOS, Apple Mac-OS, OS/2 und VMS sind IRC-Programme verfügbar. Eine ausführliche Übersicht über die IRC-Clients für die verschiedenen Betriebssysteme ist auf der World-Wide-Web-Seite http://oswald.pages.de/irc/einfuehrung.html#clients zu finden.

    Nach dem ersten Start des Programms mIRC müssen Sie zunächst einige persönliche Informationen wie Name, E-Mail-Adresse sowie Nickname angeben. Der Nickname ist der Spitzname, mit dem Sie später im Kanal auftreten und mit dem Sie angesprochen werden. Bei der Wahl des Spitznamens können Sie Ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Einige Chatter sind beispielsweise unter phantasiereichen Namen wie Anch-Ra, Blackbird, Gurke, SuperCow, TechnoMan MezzoMix, Darkmoon oder Wanderer zu finden. Bei der Wahl des eigenen Spitznamens gibt es lediglich zwei Beschränkungen: Der Nickname darf nicht mehr als neun Zeichen umfassen, und es darf im IRC niemanden mit dem gleichen Spitznamen geben. Daher sollte der Name sehr ausgefallen sein; bei einfachen Namen wie Peter oder Martin kommt es sehr schnell zu Namenskonflikten.

    Deutsche IRC-Server

    Im Chat-Programm mIRC sind vornehmlich die Serveradressen amerikanischer IRC-Server eingetragen. Für eine schnelle Verbindung zum IRC-Server sollten Sie einen deutschen Server auswählen. Nachfolgend eine kleine Auswahl bekannter deutscher IRC-Server:

    Aachen
    irc.informatik.rwth-aachen.de

    Berlin
    irc.fu-berlin.de

    Erlangen
    irc.uni-erlangen.de

    Ilmenau
    irc.tu-ilmenau.de

    Kaiserslautern
    sokrates.informatik.uni-kl.de

    Karlsruhe
    irc.rz.uni-karlsruhe.de

    München
    irc.informatik.tu-muenchen.de

    Paderborn
    irc.uni-paderborn.de

    Rostock
    irc.informatik.uni-rostock.de

    Stuttgar
    t irc.rus.uni-stuttgart.de

    Nach der ersten Konfiguration kann es auch gleich losgehen. Zunächst gilt es, eine Verbindung zu einem sogenannten IRC-Server aufzubauen. Die IRC-Server sind die zentralen Anlaufstellen für alle Chatter, hier laufen die Textbotschaften aus der ganzen Welt zusammen. Um sich beispielsweise mit dem IRC-Server der Universität Stuttgart zu verbinden, geben Sie im Statusfenster den Befehl

    /server irc.rus.uni-stuttgart.de

    ein. Sie können den IRC-Server auch aus dem Dialogfenster auswählen. Rufen Sie hierzu den Menübefehl File > Setup auf, und wählen Sie aus dem Listenfeld des Eintrag IRCNet: EU, DE, Stuttgart. Per Mausklick auf die Schaltfläche Connect to IRC server meldet sich das Programm beim jeweiligen IRC-Server an.

    Sobald die Verbindung zu einem IRC-Server steht, erscheint eine Liste der beliebtesten Kanäle. Hier können Sie direkt einen Kanal auswählen und ihn per Mausklick auf die Schaltfläche Join betreten. Die Liste stellt allerdings nur eine kleine Auswahl der verfügbaren Kanäle dar. In den meisten Fällen stehen auf dem IRC-Server über 4.000 verschiedene Kanäle zur Auswahl. Um eine Liste aller Kanäle einzublenden, geben Sie den Befehl

    /list

    ein. Es erscheint ein neues Fenster, das nach und nach alle „offenen“ Kanäle des Servers einblendet. Bei über 4.000 Kanälen kann das Einlesen der Informationen allerdings einige Minuten in Anspruch nehmen. Da bei einige Kanälen immer nur ein einziger Benutzer darauf wartet, daß sich ein anderer Gesprächpartner dazu gesellt, können Sie die Anzeige der Kanäle einschränken. Mit dem Befehl

    /list -min 5

    beschränken Sie die Liste nur auf Kanäle, in denen mindestens 5 Mitglieder aktiv sind.

    In der linken Spalte der Liste finden Sie die Namen der Kanäle, die stets mit dem #-Zeichen beginnen, beispielsweise #windows95. In den meisten Fällen geben die Kanalnamen bereits genügend Auskunft über das Thema des Kanals. Im Kanal #windows95 dreht sich beispielsweise alles um das Betriebssystem Windows 95, im Kanal #germany wird hauptsächlich deutsch gesprochen und der Kanal #beginner kümmert sich um die Neulinge. Rechts neben dem Kanalnamen erfahren Sie, wieviele Teilnehmer sich derzeit im jeweiligen Kanal befinden. Somit können Sie sofort erkennen, ob es sich beispielsweise lohnt, einen Kanal zu besuchen. In der Regel gilt: Je mehr Gesprächspartner sich in einem Kanal tummeln, um so lebhafter sind die Diskussionen. Allerdings geht bei sehr vielen Leuten auch schon einmal der Überblick verloren, insbesondere, wenn alle durcheinander reden.

    Leider sind nicht alle Kanalnamen so aussagekräftig wie #windows95 oder #lindenstrasse. In der rechten Spalte der Kanalliste finden Sie daher zu einigen Kanälen mehr oder weniger ausführliche Kurzbeschreibungen, die über das Thema oder die Sprache des Kanals informieren. In einigen Kanälen sind beispielsweise nur englischsprachige „Chatter“ erwünscht.

    Sobald Sie einen interessanten Kanal gefunden haben, können Sie direkt in medias res gehen und dem Kanal einen Besuch abstatten. Klicken Sie einfach doppelt auf den Kanalnamen, oder geben Sie im Statusfenster den Befehl /join gefolgt vom Namen des Kanals ein, etwa

    /join #windows95

    Sobald Sie einen Kanal betreten, erscheint ein neues Fenster. Die rechte Hälfte des Fensters zeigt die Namen aller derzeit anwesenden Teilnehmer. Auffällig sind dabei die Namen, die mit einem @-Zeichen beginnen. Hierbei handelt es sich um sogenannte Channel-Operator, zu deutsch Kanal- oder Gesprächsleiter. Die Gesprächsleiter sind mit besonderen Privilegien ausgestattet. So können sie beispielsweise bestimmte Personen aus dem Kanal verweisen oder ihnen für immer den Zugang zum Kanal verwehren; sie sind auch in der Lage, das Thema des Kanals zu wechseln oder die Eigenschaften des Kanals zu verändern. Sollte sich einer der Gesprächsteilnehmer als Störenfried erweisen oder ausfallend werden, schreitet der Gesprächsleiter in der Regel ein und weist den Unruhestifter in die Schranken.

    Chatten, was das Zeug hält

    Sobald Sie sich in einem Kanal befinden, können Sie gleich loslegen und sich mit jedem der anwesenden Teilnehmern unterhalten, auch mit den Gesprächsleitern. Das Prinzip ist einfach: Geben Sie in der Eingabezeile am unteren Rand des Fensters einfach das ein, was Sie „sagen“ möchten, und schicken Sie Ihre Botschaft mit der Return-Taste auf die Reise. Ihre Mitteilung erscheint daraufhin im linken Teil des Fensters. Hier können Sie auch den weiteren Verlauf der Diskussion verfolgen. Damit Sie wissen, wer was gesagt hat, steht vor jeder Mitteilung in spitzen Klammern der Name des Teilnehmers, beispielsweise

    <joerg> Hallo Leute

    Neben den Mitteilungen der einzelnen Gesprächsteilnehmer erscheinen mitunter auch Meldungen in blauer oder grüner Farbe. Hierbei handelt es sich um Systemmeldungen, die zum Beispiel über neue hinzukommende Teilnehmer oder eventuell aufgetretene Systemfehler informieren.

    Je nach Kanal und Anzahl der teilnehmenden Gesprächspartner entwickeln sich schnell lebhafte Diskussionen, auch wenn die inhaltliche Qualität nicht immer hohen Ansprüchen genügt. Das Faszinierende an des Gesprächen: Alle Teilnehmer bleiben anonym und treten unter den unterschiedlichsten Identitäten auf. Auch die Angaben über Alter, Geschlecht, Beruf und Hobbies können frei erfunden sein.

    Ob sich interessante Gespräche entwickeln, hängt auch von der Uhrzeit ab. In der Mittagszeit ist in den Kanälen ein anderes Publikum zu finden als um Mitternacht. Sollte Ihnen ein Kanal nicht zusagen, können Sie ihn jederzeit wieder verlassen, indem Sie das Fenster schließen oder den Befehl

    /leave

    eingeben. Möchten Sie den Anwesenden noch ein freundliches „Auf Wiedersehen“ hinterlassen, können Sie auch den Befehl

    /quit Auf Wiedersehen

    eingeben.  (Stand: 1998)

  • Internet Relay Chat – So funktioniert’s

    Die Bühne für die Gespräche per Tastatur bildet der sogenannte Internet Relay Chat (IRC), frei übersetzt „durch das Internet übertragene Plauderei in Echtzeit“. Wie das World Wide Web ist auch der Internet Relay Chat lediglich ein Teilbereich des gesamten Internet; IRC nutzt das Internet praktisch nur als Transportmittel für die einzelnen Textbotschaften. Und wie das World Wide Web ist auch IRC noch gar nicht so alt. Das erste IRC-Programm wurde 1988 vom finnischen Studenten Jarkko Oikarinen entwickelt. Es war ursprünglich lediglich als internes Kommunikationssystem für seine eigene Mailbox „OuluBox“ gedacht. Sehr schnell gab es aber nicht nur in Finnland, sondern auch in den USA und später weltweit immer mehr IRC-Anhänger. Heute ist IRC ein weltumspannendes Kommunikationssystem.

    So funktioniert´s

    Im Internet Relay Chat können mehrere tausend Internet-Teilnehmer via Tastatur gleichzeitig miteinander „reden“. Damit nicht alle Benutzer durcheinander reden, ist das IRC in Kanäle (Channels) unterteilt. Ein Kanal ist praktisch ein virtueller Ort innerhalb des Internet Relay Chat, an dem man sich mit anderen Benutzern treffen und sich mit ihnen in Ruhe unterhalten kann. Wer sich über ein bestimmtes Thema unterhalten möchte, sucht einfach den jeweiligen Kanal auf oder eröffnet einen eigenen Kanal. Für stille Stunden zu zweit gibt es sogar private Kanäle, die öffentlich nicht zugänglich sind.

    Die nötige Software

    Um im Internet Relay Chat einen Plausch zu halten, benötigen Sie – neben einem Internet-Zugang – eine spezielle Software, einen sogenannten IRC-Client. Im Internet existiert mittlerweile eine Reihe guter IRC-Programme, die zumeist kostenlos sind. Das bekannteste und beliebteste Programm mIRC für Windows ist als Shareware-Programm für zirka 20 US-Dollar erhältlich. Die aktuellsteVersion von mIRC ist kostenlos im Internet verfügbar. Die World-Wide-Web-Adresse lautet: http://www.mirc.co.uk/.

    IRC-Clients für jedes System

    Chat-Programme gibt es nicht nur für das Windows-Betriebssystem. Auch für UNIX, Amiga, X Windows, MS-DOS, Apple Mac-OS, OS/2 und VMS sind IRC-Programme verfügbar. Eine ausführliche Übersicht über die IRC-Clients für die verschiedenen Betriebssysteme ist auf der World-Wide-Web-Seite http://oswald.pages.de/irc/einfuehrung.html#clients zu finden.

    Nach dem ersten Start des Programms mIRC müssen Sie zunächst einige persönliche Informationen wie Name, E-Mail-Adresse sowie Nickname angeben. Der Nickname ist der Spitzname, mit dem Sie später im Kanal auftreten und mit dem Sie angesprochen werden. Bei der Wahl des Spitznamens können Sie Ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Einige Chatter sind beispielsweise unter phantasiereichen Namen wie Anch-Ra, Blackbird, Gurke, SuperCow, TechnoMan MezzoMix, Darkmoon oder Wanderer zu finden. Bei der Wahl des eigenen Spitznamens gibt es lediglich zwei Beschränkungen: Der Nickname darf nicht mehr als neun Zeichen umfassen, und es darf im IRC niemanden mit dem gleichen Spitznamen geben. Daher sollte der Name sehr ausgefallen sein; bei einfachen Namen wie Peter oder Martin kommt es sehr schnell zu Namenskonflikten.

    Deutsche IRC-Server

    Im Chat-Programm mIRC sind vornehmlich die Serveradressen amerikanischer IRC-Server eingetragen. Für eine schnelle Verbindung zum IRC-Server sollten Sie einen deutschen Server auswählen. Nachfolgend eine kleine Auswahl bekannter deutscher IRC-Server:

    Aachen
    irc.informatik.rwth-aachen.de

    Berlin
    irc.fu-berlin.de

    Erlangen
    irc.uni-erlangen.de

    Ilmenau
    irc.tu-ilmenau.de

    Kaiserslautern
    sokrates.informatik.uni-kl.de

    Karlsruhe
    irc.rz.uni-karlsruhe.de

    München
    irc.informatik.tu-muenchen.de

    Paderborn
    irc.uni-paderborn.de

    Rostock
    irc.informatik.uni-rostock.de

    Stuttgar
    t irc.rus.uni-stuttgart.de

    Nach der ersten Konfiguration kann es auch gleich losgehen. Zunächst gilt es, eine Verbindung zu einem sogenannten IRC-Server aufzubauen. Die IRC-Server sind die zentralen Anlaufstellen für alle Chatter, hier laufen die Textbotschaften aus der ganzen Welt zusammen. Um sich beispielsweise mit dem IRC-Server der Universität Stuttgart zu verbinden, geben Sie im Statusfenster den Befehl

    /server irc.rus.uni-stuttgart.de

    ein. Sie können den IRC-Server auch aus dem Dialogfenster auswählen. Rufen Sie hierzu den Menübefehl File > Setup auf, und wählen Sie aus dem Listenfeld des Eintrag IRCNet: EU, DE, Stuttgart. Per Mausklick auf die Schaltfläche Connect to IRC server meldet sich das Programm beim jeweiligen IRC-Server an.

    Sobald die Verbindung zu einem IRC-Server steht, erscheint eine Liste der beliebtesten Kanäle. Hier können Sie direkt einen Kanal auswählen und ihn per Mausklick auf die Schaltfläche Join betreten. Die Liste stellt allerdings nur eine kleine Auswahl der verfügbaren Kanäle dar. In den meisten Fällen stehen auf dem IRC-Server über 4.000 verschiedene Kanäle zur Auswahl. Um eine Liste aller Kanäle einzublenden, geben Sie den Befehl

    /list

    ein. Es erscheint ein neues Fenster, das nach und nach alle „offenen“ Kanäle des Servers einblendet. Bei über 4.000 Kanälen kann das Einlesen der Informationen allerdings einige Minuten in Anspruch nehmen. Da bei einige Kanälen immer nur ein einziger Benutzer darauf wartet, daß sich ein anderer Gesprächpartner dazu gesellt, können Sie die Anzeige der Kanäle einschränken. Mit dem Befehl

    /list -min 5

    beschränken Sie die Liste nur auf Kanäle, in denen mindestens 5 Mitglieder aktiv sind.

    In der linken Spalte der Liste finden Sie die Namen der Kanäle, die stets mit dem #-Zeichen beginnen, beispielsweise #windows95. In den meisten Fällen geben die Kanalnamen bereits genügend Auskunft über das Thema des Kanals. Im Kanal #windows95 dreht sich beispielsweise alles um das Betriebssystem Windows 95, im Kanal #germany wird hauptsächlich deutsch gesprochen und der Kanal #beginner kümmert sich um die Neulinge. Rechts neben dem Kanalnamen erfahren Sie, wieviele Teilnehmer sich derzeit im jeweiligen Kanal befinden. Somit können Sie sofort erkennen, ob es sich beispielsweise lohnt, einen Kanal zu besuchen. In der Regel gilt: Je mehr Gesprächspartner sich in einem Kanal tummeln, um so lebhafter sind die Diskussionen. Allerdings geht bei sehr vielen Leuten auch schon einmal der Überblick verloren, insbesondere, wenn alle durcheinander reden.

    Leider sind nicht alle Kanalnamen so aussagekräftig wie #windows95 oder #lindenstrasse. In der rechten Spalte der Kanalliste finden Sie daher zu einigen Kanälen mehr oder weniger ausführliche Kurzbeschreibungen, die über das Thema oder die Sprache des Kanals informieren. In einigen Kanälen sind beispielsweise nur englischsprachige „Chatter“ erwünscht.

    Sobald Sie einen interessanten Kanal gefunden haben, können Sie direkt in medias res gehen und dem Kanal einen Besuch abstatten. Klicken Sie einfach doppelt auf den Kanalnamen, oder geben Sie im Statusfenster den Befehl /join gefolgt vom Namen des Kanals ein, etwa

    /join #windows95

    Sobald Sie einen Kanal betreten, erscheint ein neues Fenster. Die rechte Hälfte des Fensters zeigt die Namen aller derzeit anwesenden Teilnehmer. Auffällig sind dabei die Namen, die mit einem @-Zeichen beginnen. Hierbei handelt es sich um sogenannte Channel-Operator, zu deutsch Kanal- oder Gesprächsleiter. Die Gesprächsleiter sind mit besonderen Privilegien ausgestattet. So können sie beispielsweise bestimmte Personen aus dem Kanal verweisen oder ihnen für immer den Zugang zum Kanal verwehren; sie sind auch in der Lage, das Thema des Kanals zu wechseln oder die Eigenschaften des Kanals zu verändern. Sollte sich einer der Gesprächsteilnehmer als Störenfried erweisen oder ausfallend werden, schreitet der Gesprächsleiter in der Regel ein und weist den Unruhestifter in die Schranken.

    Chatten, was das Zeug hält

    Sobald Sie sich in einem Kanal befinden, können Sie gleich loslegen und sich mit jedem der anwesenden Teilnehmern unterhalten, auch mit den Gesprächsleitern. Das Prinzip ist einfach: Geben Sie in der Eingabezeile am unteren Rand des Fensters einfach das ein, was Sie „sagen“ möchten, und schicken Sie Ihre Botschaft mit der Return-Taste auf die Reise. Ihre Mitteilung erscheint daraufhin im linken Teil des Fensters. Hier können Sie auch den weiteren Verlauf der Diskussion verfolgen. Damit Sie wissen, wer was gesagt hat, steht vor jeder Mitteilung in spitzen Klammern der Name des Teilnehmers, beispielsweise

    <joerg> Hallo Leute

    Neben den Mitteilungen der einzelnen Gesprächsteilnehmer erscheinen mitunter auch Meldungen in blauer oder grüner Farbe. Hierbei handelt es sich um Systemmeldungen, die zum Beispiel über neue hinzukommende Teilnehmer oder eventuell aufgetretene Systemfehler informieren.

    Je nach Kanal und Anzahl der teilnehmenden Gesprächspartner entwickeln sich schnell lebhafte Diskussionen, auch wenn die inhaltliche Qualität nicht immer hohen Ansprüchen genügt. Das Faszinierende an des Gesprächen: Alle Teilnehmer bleiben anonym und treten unter den unterschiedlichsten Identitäten auf. Auch die Angaben über Alter, Geschlecht, Beruf und Hobbies können frei erfunden sein.

    Ob sich interessante Gespräche entwickeln, hängt auch von der Uhrzeit ab. In der Mittagszeit ist in den Kanälen ein anderes Publikum zu finden als um Mitternacht. Sollte Ihnen ein Kanal nicht zusagen, können Sie ihn jederzeit wieder verlassen, indem Sie das Fenster schließen oder den Befehl

    /leave

    eingeben. Möchten Sie den Anwesenden noch ein freundliches „Auf Wiedersehen“ hinterlassen, können Sie auch den Befehl

    /quit Auf Wiedersehen

    eingeben.  (Stand: 1998)