Windows gibt sich alle Mühe, Ihre Gewohnheiten zu erkennen und das System daraufhin zu optimieren. Das Betriebssystem schaut Ihnen während der Arbeit über die Schulter und merkt sich, mit welchen Programmen Sie am liebsten arbeiten. Wenn Sie beispielsweise häufig mit Outlook und Word arbeiten, weiß Windows bereits beim Starten, dass Sie voraussichtlich erneut Outlook und Word starten werden und lädt die entsprechenden Dateien Ihrer Lieblingsanwendungen schon einmal vorab in den schnellen Arbeitsspeicher. Windows nutzt dabei eine Funktion namens „Prefetcher“, frei übersetzt: „Herbeiholer“.
Ob und wie Windows den Prefetcher nutzen soll, können Sie selbst bestimmen. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Blick in die Prefetcher-Funktion zu werfen. Denn mitunter tauchen hier noch Programme auf, die Sie schon lange nicht mehr verwenden. Das „herbeiholen“ dieser Dateien wäre reine Zeit- und Speicherplatzverschwendung.
Der Zwischenspeicher des Prefetchers befindet sich im Ordner WindowsPrefetch. Hier listet Windows alle Programme auf, die Windows beim Starten bereits in den Hauptspeicher lädt. Idealerweise sollten Sie den Inhalt des Prefetch-Ordners ein- bis zweimal pro Monat entrümpeln, sprich löschen. Wenn Sie hier alte Prefetch-„Leichen“ entfernen, startet Windows spürbar schneller:
1. Starten Sie den Windows-Explorer mit dem Befehl Start | Alle Programme | Zubehör | Windows-Explorer, und wechseln Sie in den Ordner WindowsPrefetch.
2. Markieren Sie alle Dateien, indem Sie die Tastenkombination [Strg][A] drücken.
3. Rufen Sie den Befehl Datei | Löschen auf, um den Inhalt des Prefetch-Ordners zu löschen. Das wirkt wie eine Frühjahrsputz für den Startvorgang von Windows. Windows beginnt ab dem nächsten Start mit einem frischen, brandneuen Prefetch-Zwischenspeicher.
Es lohnt sich, regelmäßig – etwa alle zwei Monate – den Inhalt des Prefetch-Ordners zu säubern. Windows startet dann wesentlich schneller.
Die Prefetch-Funktion exakt steuern
Die Prefetch-Funktion sorgt mit seinen wahrsagerischen Qualitäten für einen schnelleren Start häufig benutzter Programme. Wie weit soll Windows dabei in die Zukunft schauen soll, bestimmen Sie selbst.
Legen Sie in der Registrierdatenbank fest, ob und welche Komponenten beim Start bereits vorgeladen werden sollen.
1. Starten Sie den Registrierungseditor, indem Sie den Befehl Start | Ausführen aufrufen und den Befehl regedit eingeben.
2. Im Registrierungseditor wechseln Sie per Mausklick auf die Pluszeichen neben den Ordnern in den Ordner
HKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMCurrentControlSetControlSession ManagerMemory ManagementPrefetchParameters
3. In der rechten Fensterhälfte finden Sie den Wert EnablePrefetcher. Dieser bestimmt wie genau der „Herbeiholer“ arbeitet. Um den Wert zu ändern, klicken Sie doppelt auf EnablePrefetcher und tragen anschließend den gewünschten Wert ein.
Folgende Werte sind möglich:
Wert: 0
Schaltet die Prefetch-Funktion aus.
Wert: 1
Windows überwacht lediglich Daten von Programmen und integriert diese beim Häufigen Verwenden in den Systemstart
Wert: 2
Windows lädt lediglich häufig verwendete Systemdateien, etwas. Treiber und Systemkomponenten beim Systemstart mit.
Wert: 3
Dieser Wert ist eine Kombination aus 1 und 2: Windows lädt beim Systemstart sowohl häufig verwendete Programmdateien als auch Systemdateien gleich mit. Das ist die beste Einstellungen für ein schnelles Arbeiten mit Windows.
4. Tragen Sie den gewünschten Wert ein, und schließen Sie das Dialogfenster mit OK.
5. Schließen Sie den Registrierungseditor mit dem Datei | Beenden.
Mit dem Wert EnablePrefetcher legen Sie fest, ob und wie Windows häufig benutzte Dateien in den Systemstart integriert.
Prefetching exakt steuern
Sie können Programme auch ganz gezielt in den Prefetcher laden. Hierzu müssen Sie im Startmenü lediglich mit der rechten(!) Maustaste auf die Programmverknüpfung – z.B. Microsoft Word – klicken und den Befehl Eigenschaften wählen. Im nachfolgenden Fenster geben Sie in der Zeile Ziel am Ende zusätzlich den Parameter /prefetch:1 an. Leider vertragen nicht alle Programme diesen praktischen Parameter.