Adobe Photoshop zählt zu den beliebtesten Bildbearbeitungsprogrammen der Welt. Leider kosten viele der angebotenen Softwarepakete, allen voran die Creative Suite, ein kleines Vermögen und selbst die für den Massenmarkt angepasste Version „Photoshop Elements“ enthält viele Funktionen, die ganz normale User überfordern oder von denen niemals Gebrauch gemacht wird, wenn man seine Bilder nicht gerade grundlegend manipulieren möchte. Deswegen hat Adobe jetzt für „Otto-Normal-Verbraucher“ ein ganz besonderes Projekt gestartet, bei dem es sich um eine stark vereinfachte Version des bekannten Photoshop Elements handelt, welches jedoch völlig kostenlos und ohne Installation im Browser läuft.
Adobe Photoshop Express Editor: Im Kern noch Photoshop?
Beim „Adobe Photoshop Express Editor“ handelt es sich um ein Projekt, das momentan noch in der Entwicklung steckt, das man aber bereits jetzt nach Herzenslust ausprobieren darf. Das Webtool versteckt sich auf der Hauptseite photoshop.com hinter der Kategorie „Werkzeuge“; ist aber auch direkt unter www.photoshop.com/tools?wf=editor erreichbar.
Dass hinter dem HTML-Grundgerüst noch ein Adobe Photoshop steckt, merkt man sofort. Die Anordnung des Bildschirms und die Sortierung der Werkzeuge ist nahezu identisch mit der aktuellen Version von Photoshop Elements, lediglich auf der rechten Seite vermisst man Funktionen wie die Erstellung und Bearbeitung von Ebenen, die Pinselauswahl oder die Bildvorschau.
Bei den angebotenen Werkzeugen beschränkt man sich auf die reine Bildbearbeitung, es gibt den „Rote-Augen-Entferner“, die automatische Farbkorrektur, den Zauberstab, aber auch diverse Möglichkeiten, um Farben besser hervorzuheben und die Helligkeit oder den Kontrast eines Bildes zu verändern. Adobe weist darauf hin, dass in der nächsten Zeit wohl noch viele weitere Werkzeuge und Filter den Weg in die kostenlose Browserapplikation finden werden und dass es sich bei der aktuell angebotenen Version noch um eine Beta handelt, die darüber hinaus nur die Bearbeitung von jpeg-Bildern erlaubt.
Aufpassen müssen Sie allerdings mit der „Abbrechen“-Schaltfläche unten rechts. Damit brechen Sie nicht etwa – wie zu vermuten wäre – die aktuelle Funktion wie das Kristallisieren oder Einfärben ab, sondern schließen den kompletten Editor. Und das ohne Sicherheitsabfrage. Das bearbeitet Foto ist nach einem Klick auf Abbrechen auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Möchten Sie die bearbeitete Version speichern und wieder auf den eigenen Rechner kopieren, klicken Sie auf „Fertig“ und danach auf die „Speich.“-Schaltfläche.
Fazit
Adobe Express ist genau richtig für die schnelle Bearbeitung von Schnappschüssen am PC, auf dem Tablet oder Smartphone. Die Applikation läuft butterweich, Befehle werden schnell angenommen und ausgeführt. Besonders gelungen sind auch die kleinen Tooltips, die dem Anwender mit einfachen Worten erklären, wofür das ausgewählte Tool eigentlich gut ist. Dies dürfte besonders die blutigen Anfänger freuen, die bei anderen Versionen von Photoshop oftmals im Regen stehen gelassen wurden. Der besondere Vorteil des Programms ist aber auch sein größter Nachteil, denn momentan reicht der Umfang für nicht mehr als rudimentäre Manipulationen. Wie genau die Zukunft den Online-Projektes aussieht, bleibt abzuwarten.