Sie sind für einen umfassenden Tierschutz? Dann sollten Sie sich einmal fragen, ob Sie im Alltag als Verbraucher bereits alles tun, damit Tiere geschützt werden.
Tierschutz ist ein sensibles Thema, denn es gibt sehr viele Menschen, die Tiere lieben. Allerdings gibt es auch sehr viele Menschen, die zwar grundsätzlich und theoretisch für Tierschutz sind, sich in der alltäglichen Lebenspraxis aber häufig so verhalten, dass Tiere in Mitleidenschaft gezogen werden. Insbesondere beim Kauf von Lebensmitteln haben Verbraucher sehr viele Möglichkeiten, durch eine verantwortungsvolle Produktauswahl dafür zu sorgen, dass Tiere artgerecht und respektvoll in der Viehwirtschaft behandelt werden.
Die Entfernung zur Natur ist das Problem
Wenn vermeintliche Tierschützer durch den Wald laufen, um Jäger zu stoppen, dann läuft etwas grundsätzlich falsch. Man mag über die Jagd denken wie man will, aber Jäger verhalten sich vergleichsweise natürlich. Jedenfalls ist ein Jäger, der ein wildes Tier schießt und danach isst, moralisch jedem Fleischkäufer in einem Discounter haushoch überlegen. Die Entfernung zur Natur sorgt auch dafür, dass die meisten Menschen gar nicht mehr wissen, wie Lebensmittel überhaupt hergestellt werden. Wenn jeder Mensch, der Fleisch essen will, zunächst einmal eine Kuh oder ein Schwein töten müsste, stiege die Zahl der Vegetarier wahrscheinlich sprunghaft an.
Nicht nur Lebensmittel sind für Tierschützer relevant
Ab 2013 gilt in der Europäischen Union ein Verbot Kosmetika, bei deren Herstellung Tierversuche eingesetzt worden sind. Dabei spielt es keine Rolle, wo die Tierversuche stattgefunden haben. Das ist ein großer Erfolg für die Tierschutzbewegung, aber eigentlich hätten die Verbraucher diese Entscheidung schon sehr viel früher selbst treffen können. Wer als Verbraucher sich nicht bei jedem Produkt dafür interessiert, woher es eigentlich kommt und wie es hergestellt worden ist, handelt letztlich verantwortungslos. Auch wenn bei den Kosmetika die Politik einmal einen großen Fortschritt gebracht hat, gibt es doch noch viel zu tun für Tierschützer, die es ernst meinen.