Angst vor Brustkrebs – Lohnt sich die vorsorgende Brustamputation?

Wie es Ihnen aus den Nachrichten sicherlich bekannt ist, ließ sich Schauspielerin Angelina Jolie vor Kurzem beide Brüste amputieren. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war der grausame Brustkrebstod ihrer Mutter und die damit verbundene Angst, früher oder später selbst an Brustkrebs zu erkranken. Welche familiären Gene spielen bei der Entstehung von Brustkrebs eine Rolle? Wer sollte einen Gentest absolvieren? Wie riskant ist die Amputation? Und wer bezahlt den Eingriff?

Familiärer Brustkrebs – eine riskante Angelegenheit?

Die Zahl der jährlich an Brustkrebs erkrankenden Frauen wird aktuell auf 70.000 geschätzt. Am häufigsten handelt es sich um das Mammakarzinom. Die Hälfte der Betroffenen wird bereits vor dem Erreichen eines Alters von 65 Jahren mit dem Brustkrebs konfrontiert, jeder 10. sogar schon unter dem 45. Lebensjahr. Bösartiger Brustkrebs ist lediglich zu 5 bis 10 Prozent auf familiäre Ursachen zurückzuführen. Ausschlaggebend ist eine Mutation der Gene BRCA1 und BRCA2. Um herauszufinden, ob auch Sie betroffen sind, lohnt sich, einen Gentest zu absolvieren. Dieser ist dann wichtig, wenn in Ihrer Familie:

  • bereits mindestens drei Frauen an Brustkrebs erkrankten
  • mindestens zwei Frauen an Brustkrebs erkrankten und eine davon in einem Alter unter 51. Jahren.
  • mindestens eine Frau Brustkrebs hatte und eine andere Frau Eierstockkrebs.
  • Minimum zwei Frauen an Eierstockkrebs erkrankten.
  • Minimum eine Frau an Brust- und gleichzeitig an Eierstockkrebs erkrankte.
  • mindestens eine Frau im Alter von 35 Jahren oder noch weniger an Brustkrebs erkrankte.
  • mindestens eine Frau im Alter von 50 Jahren oder jünger an beidseitigem Brustkrebs erkrankte
  • Minimum ein Mann an Brustkrebs sowie eine Frau an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankten.

Achtung: Auch eine Brustamputation ist nicht ohne Risiko

In Deutschland lassen sich nur in etwa 2 Prozent aller Frauen die Brüste vorsorglich entfernen. Dieser Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Nichtsdestotrotz bietet die Operation keinen 100-prozentigen Schutz vor einer Brustkrebserkrankung. Nach dem Eingriff existiert immer noch ein Restrisiko von 5 Prozent. Unterschätzen Sie auch die möglichen Nebenwirkungen der Vollnarkose nicht. Blutungen, Herz- und Kreislaufstörungen sowie Infektionen sind in diesem Zusammenhang keine Seltenheit.

Die Kosten der Genanalyse mittels Bluttest werden unter bestimmten Voraussetzungen von den Krankenkassen übernommen. Bei Frauen, die einem Hochrisiko ausgesetzt sind, wird sogar die Amputation bezahlt.

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