Das Prinzip Wiki: Das sind Wikis, so funktionieren Wikis

Von Wikipedia hat jeder schon einmal gehört: Das Onlinelexikon lebt vom Mitmachen. Jeder kann Lexikoneinträge hinzufügen und bestehende Artikel überarbeiten. Oder über Artikel diskutieren. Das Konzept hat eine Menge Vor- und Nachteile. Wer mag, kann das Grundprinzip von Wikipedia übernehmen und ein eigenes Lexikon – kurz Wiki genannt – ins Netz stellen. Das muss nicht mal unbedingt ein Lexikon sein. So ein Wiki eignet sich auch für Firmen, Vereine, Interessensgemeinschaften oder um einfach nur Kochrezepte oder Tipps zur Gartenarbeit zu sammeln. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Das Prinzip Wiki

Das Wort Wiki stammt aus dem Hawaiianischen und bedeutet soviel wie schnell. Das trifft zwar das Grundprinzip der Wikis zwar nicht auf den Punkt, vermittelt aber eine der wichtigsten Eigenschaften von Wikis, den schnellen Zugriff auf Informationen.

Wikis gibt es seit 1994, als Softwareentwickler Ward Cunningham vor einem Problem stand: Im Internet gab es in Newsgroups, in Foren und auf Webseiten jede Menge Informationen. Eigentlich zu viele davon. Und vieles mehrfach vorhanden, nicht selten sogar falsch oder widersprüchlich. In diesem Sammelsurium verlässliche Informationen aufzufinden, glich einer Sisyphusarbeit.

Um Ordnung in das Informationschaos zu bringen, entstand die Idee einer Datenbank mit einem einfachen Grundprinzip: In einer online verfügbaren Wissensdatenbank kann jeder Benutzer – nach Stichworten sortiert – eigene Informationen einstellen. Mehr noch: Jeder kann bestehende Einträge überarbeiten und teilweise oder komplett löschen. Das Ergebnis ist ein Lexikon, das von Internetnutzern selbst erstellt und gepflegt wird. Und damit alles in geregelten Bahnen abläuft, bleibt jederzeit nachvollziehbar, wer wann welche Änderungen an bestehenden Einträgen vorgenommen hat.

Die wichtigsten Merkmale eines Wikis

Wie Blogs verfügen auch Wikis über eine Reihe charakteristischer Merkmale. In jedem Wiki finden Sie folgende Bereiche und Funktionen:

  • -Einheitlicher Seitenaufbau

Die Grundstruktur eines Wiki-Beitrags ist meist gleich. Nach einer kurzen Einführung folgen – bei längeren Artikeln – ein kleines Inhaltsverzeichnis, eine Übersichtstabelle und anschließend die einzelnen Abschnitte des Beitrags.

  • Verlinkung zu anderen Wiki-Beiträgen

Innerhalb eines Wiki-Artikels gibt es meist eine Reihe von Querverweisen zu anderen Wiki-Beiträgen. Per Mausklick auf die blau unterstrichenen Links gelangen Sie direkt zum jeweiligen Artikel.

  • Bearbeitungsfunktion

Wiki-Seiten können jederzeit und von jedermann bearbeitet werden. Hierzu gibt es ganz oben einen Link Seite bearbeiten sowie rechts neben jeder Überschrift einen Bearbeiten-Button. Damit gelangen Sie in den Bearbeitungsmodus und können den bisherigen Inhalt ergänzen, korrigieren oder löschen. Alle vorgenommenen Änderungen werden in der Versionshistorie gespeichert und sind für jedermann einsehbar; sie lassen sich auch von anderen Nutzer wieder rückgängig machen. Bei einigen Wikis ist das Bearbeiten erst nach einer Registrierung möglich.

  • Versionshistorie

Die Versionshistorie arbeitet wie ein Logbuch. Hier sind in chronologischer Reihenfolge alle Änderungen und Ergänzungen eines Artikels aufgeführt. Über die Schaltfläche Gewählte Versionen vergleichen lassen sich zwei Versionen nebeneinander anordnen und vorgenommene Änderungen ganz leicht identifizieren.

  • Diskussionen über einen Beitrag

Änderungen an einer bestehenden Version werden nicht immer kommentarlos akzeptiert. Oft gibt es hitzige Diskussionen um die Änderungen, meist geht es um den Wahrheitsgehalt einer Aussage, fehlende Quellenangaben oder unterschiedliche Standpunkte. Über den Link Diskussion können Sie den aktuellen Stand der Diskussion einsehen und über die Plus-Schaltfläche eigene Kommentare hinzufügen.

Wann Wiki, wann nicht?

Wikis bieten eine Menge interessanter Funktionen, die Sie mit einem eigenen Wiki auch für die eigene Webseite nutzen können. Stellt sich nur die Frage, wann ein Wiki eingesetzt werden sollte und wann besser ein Blog oder eine klassische Homepage. Die Antwort ist einfach: Ein Wiki ist immer dann sinnvoll, wenn viele Benutzer – etwa Mitarbeiter, Freunde, Vereinsmitglieder – die Webseite gemeinsam mitgestalten und vorgenommene Änderungen auch im Nachhinein noch nachvollziehbar sein sollen. 

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