Den Anbieterwechsel nicht an der Tür vollziehen

Große Telefonkonzerne rufen niemanden an und klopfen auch nicht einfach an der Tür, um ihre Angebote zu bewerben! Das unrühmliche „Klinkenputzen“ übernehmen meistens Fremdfirmen, die allerdings auch ganz offiziell im Auftrag des jeweiligen Anbieters agieren und das auch bei den Verkaufsgesprächen angeben dürfen. Doch natürlich ist das auch ein ziemlich frustrierender Job und verbitterte, provisionsabhängige Vertreter greifen oft zu wirklich abscheulichen Mitteln, um ihr Soll zu erfüllen und einen angemessenen Lohn zu erhalten. Und dann gibt es da auch noch die Betrügerfirmen, die nie vor irgendjemandem beauftragt wurden!

Der schmutzige Kampf um Kunden

Sie lauern in Fußgängerzonen, klingeln an der Haustür und sie rufen auch zu Hause an, obwohl das gesetzlich eigentlich nicht mehr erlaubt ist. Das alles lassen die meisten Menschen ja noch über sich ergehen. Man muss die Tür ja nicht geöffnet lassen und kann in der Fußgängerzone ja auch einfach wortlos vorübergehen! Doch nicht jeder übersteht diese Werbeangriffe, ohne sich plötzlich mit einem unattraktiven Telefon-Vertrag wiederzufinden. Die Maschen der Klinkenputzer sind dabei teilweise unerhört: Sie behauten zum Beispiel, sie hätten eigentlich eine ältere Person in dem Haus erwartet und sie würde neue Sozial-Leitungen anbieten, die für Senioren wesentlich billiger als reguläre Leitungen wären. Etwas Derartiges gibt es aber überhaupt nicht. Meist ist der Telefon- oder Internetanbieter im Vergleich sogar teurer als die Konkurrenz und der naive Kunde zahlt mehr, als er eigentlich müsste.

Momentan sind die Vertreter vor allem in den Großstädten unterwegs, doch weil die Städter größtenteils schon immun gegen ungebetene Werber sind, verlassen die Firmen tagsüber immer häufiger ihr urbanes Nest und fallen in die umliegenden Dörfer und Gemeinden ein, wo die Anwohner noch gutgläubig und der Wissensstand bezüglich der Internet- und Telefontarife vergleichsweise niedrig ist, obwohl Online-Vergleichsrechner mittlerweile überall zu finden sind. Der Aufwand wird momentan vermehrt betrieben, weil ungebetene Telefonanrufe nicht mehr legal sind und die Angerufenen immer häufiger von ihrem Recht Gebrauch machen, den jeweiligen Anbieter anzuzeigen. Und auch das Klinkenputzen ist nicht mehr rechtens, wenn an der Haustür ein entsprechendes Schild angebracht ist. Wer tatsächlich auf der Suche nach einem neuen Telefonanbieter ist, kann sich das Angebot andererseits ja gerne anhören, wir raten aber dringend davon ab, den Vertrag gleich vor Ort fix zu machen.

Dreiste Betrüger

Die meisten Vertreter arbeiten auf Provisionsbasis, können auch nach einem 10-Stunden-Tag theoretisch ein Minusgeschäft machen und müssen bei widerrufenen Verträgen das Provisionsgeld sogar zurückzahlen. Deshalb verstoßen sie absichtlich gegen Gesetze, bieten Verträge zum Beispiel direkt an der Haustür an, behaupten, sie müssten Leitungen überprüfen oder kurz mal das Bad benutzen, um sich Zugang zur Wohnung zu verschaffen. Wir raten, die Haustür einfach zuzuknallen – ob nun ein Fuß dazwischen ist oder nicht!

Nach oben scrollen