Digital ist Musik eigentlich schon lange. Das Zeitalter digitaler Musik begann spätestens mit der Einführung der Compact Disc â auch Audio-CD genannt â Anfang der 1980er Jahre. Die CD ist eigentlich kein Ton-, sondern ein Datenträger, da die Musik in Form von digitalen Daten gespeichert wird. Wer mit dem Mikroskop auf eine CD-Oberfläche schaut, sieht winzige Vertiefungen und Erhebungen. Die „Berge“ und „Täler“ bzw. der Wechsel zwischen Vertiefung und Erhebungen entsprechen den digitalen Informationen Null oder Eins.
Auch auf der CD war Musik schon digital
Auch wenn Musik bereits auf der Audio-CD in digitaler Form vorlag: Mit digitaler Musik ist in diesem Buch vor allem Musik gemeint, die Sie als Musikdatei von Musikportalen herunterladen und als Datei auf dem PC oder portablen Abspielgerät (MP3-Player) speichern.
Mit dem Siegeszug des Heimcomputers und des Internet gibt es digitale Musik nicht mehr nur auf CD, sondern auch auf dem Computer. So wie bei einem Word-Dokument Texte als Datei gespeichert werden, lässt sich auch die digitale Musik als Datei auf dem PC speichern.
Spätestens seit es Musik auch im Internet zu kaufen gibt und sich mit einem Mausklick auf den eigenen Computer übertragen lässt, ist die digitale Musik aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das war nicht immer so. Welche Höhen und Tiefen die digitale Musik erlebte, zeigen die spannendsten Ereignisse der letzten 25 Jahre:
⢠– 1982
Philips und Sony führen die Compact Disc (Audio-CD) ein.
⢠– 1983
In Europe wird die erste CD (ABBA: The Visitors) veröffentlicht.
⢠– 1987
⢠Das Fraunhofer Institut beginnt in Kooperation mit der Universität Erlangen die Entwicklung eines Verfahrens zum Komprimieren (Verkleinern) von Audiodaten. Das Kompressionsverfahren wird später als MP3-Format (MPEG-2 Layer 3) zum Standardformat für Musikdateien auf dem PC.
⢠– 1988
Zum ersten Mal werden mehr Audio-CDs als Schallplatten verkauft.
⢠– 1991
⢠Einführung der einmal beschreibbaren CD-R (Compact Disc Recordable). Audio-CDs lieÃen sich jetzt ohne Qualitätsverlust am PC kopieren.
⢠– 1997
⢠Das MP3-Musikformat (siehe 1987) wird veröffentlicht.
⢠– 1998
⢠Die ersten mobilen MP3-Player erscheinen: Der MPMan F10 von SaeHan und der Rio PMP300 der Firma Diamond.
⢠– 1998
Die Musiktauschbörse Napster bietet die Möglichkeit, kopierte Musik im MP3-Format illegal über das Internet zu tauschen.
⢠– 2001
Die Musiktauschbörse Napster wird nach einer Klage der Recording Industry Association of Amercia (RIAA, Organisation der amerikanischen Musikindustrie) per Gerichtsbeschluss geschlossen. Weitere Tauschbörsen wie Gnutella, Bearshare oder Gnotella entstehen.
⢠– 2001
Die Zahl der verkauften CD-Rohlinge übertrifft zum ersten Mal die der bespielten Musik-CDs.
⢠– 2001
⢠Die Firma Apple â bis dahin nur als Computerhersteller bekannt â stellt mit iTunes (www.itunes.de) eines der ersten legalen Musikdownloadangebote ins Internet. Pro Titel sind knapp 1 US-Dollar (ca. 75 Cent) fällig. Die gekauften Titel sind jedoch kopiergeschützt und lassen sich nicht beliebig oft kopieren oder auf CD brennen.
⢠– 2001
⢠Apple stellt den iPod vor; einen kaum zigarettenschachtelgroÃen Musikplayer mit 5 Gigabyte Speicherkapazität für knapp 1.000 Songs.
⢠– 2003
In den USA werden die Titel aus den Charts fünfmal häufiger über das Internet als in CD-Form verkauft.
⢠– 2003
⢠Der Internetprovider T-Online startet das deutschsprachige Musikportal Musicload (www.musicload.de). Das Digitale Rechtemanagement (DRM) verhindert auch hier die Weitergabe und das grenzenlose Kopieren und Brennen.
⢠– 2004
⢠Nach dem erfolgreichen Start der iTunes-Stores in den USA und Kanada wird der iTunes-Shop auch in GroÃbritannien, Frankreich und Deutschland eingeführt. Weitere Länder folgen.
⢠– 2004
⢠Sony startet das Musikdownloadangebot Connect (www.connect-europe.com). Microsoft verkauft digitale Musik über den MSN Music Store (music.msn.de).
⢠– 2007
⢠Seit der Gründung wurden über iTunes Store nach eigenen Angaben mehr als 2,5 Milliarden Musikstücke verkauft.
⢠– 2007
Seit Ende Mai 2007 gibt es im iTunes Store Musik auch ohne Kopierschutz und digitalem Rechtemanagement.