Festplatten optimieren: Defragmentieren macht schlank und schnell

Auf der Festplatte geht es oft drunter und drüber. Das Betriebssystem geht beim Speichern nach dem Motto vor: Türe auf, Datei rein, Türe zu. Das führt dazu, dass auf der Festplatte Löcher und Lücken entstehen. Und um auch diese Lücken zu nutzen, zerstückelt Windows die Datei kurzerhand in so kleine Teile, dass sie genau in die Lücken passt. Es kann dabei passieren, dass eine Datei in Dutzende Stücke zerteilt und kreuz und quer verstreut auf der Festplatte liegt.

Keine Sorge: Das hört sich dramatisch an, ist für die Festplatte aber grundsätzlich kein Problem. Sie weiß genau, wo die Bruchstücke liegen und kann sie beim Öffnen der Datei Stück für Stück wieder zusammensuchen und als Ganzes öffnen. Das kostet allerdings Leistung. Je mehr Bruchstücke existieren, um so länger dauert das Laden und Speichern von Dateien. Die Festplatte wieder langsamer.

Fachleute sprechen dabei von Fragmentierung, da die Dateien nicht mehr zusammenhängend, sondern als Fragmente auf der Platte vorliegen. Dagegen ist erfreulicherweise ein Kraut gewachsen: Die Defragmentierung.

So geht’s: Windows verfügt über ein eingebautes Defragmentierprogramm, das auf der Festplatte wieder für Ordnung sorgt und sie schneller macht. Es empfiehlt sich, etwa einmal im Monat eine Defragmentierung vorzunehmen. Folgende Schritte sind hierzu notwendig:

1. Starten Sie den Windows-Explorer mit dem Befehl Start | Alle Programme | Zubehör | Windows-Explorer.

2. Im Explorer klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Festplatte – z.B. Lokaler Datenträger (C:) – und wählen den Befehl Eigenschaften.

3. Wechseln Sie in das Register Extras bzw. Tools.

4. Klicken Sie auf die Schaltfläche Jetzt defragmentieren.

5. Markieren Sie im nachfolgenden Dialogfenster das Laufwerk, das Sie optimieren möchten – beispielsweise Lokaler Datenträger (C:).

6. Klicken Sie im unteren Teil des Dialogfensters auf die Schaltfläche Überprüfen bzw. Datenträger analysieren.

7. Windows überprüft daraufhin, wie viele und welche Dateien nur noch als Fragmente vorliegen. Nachdem die Überprüfung abgeschlossen ist, klicken Sie auf die Schaltfläche Bericht anzeigen.

8. Im Bericht zeigt Windows den Grad der Fragmentierung und welche Dateien am stärksten davon betroffen sind. Mitunter bestehen Dateien sogar aus mehreren hundert Fragmenten.

Am wichtigsten sind die Informationen im Bereich Volumeinformation. Als Faustregel gilt: Wenn die Fragmentierung in der Zeile Fragmentierung gesamt über 5% liegt, sollten Sie die Festplatte defragmentieren. Liegt die Fragmentierung unter 5% ist zunächst noch keine Optimierung notwendig. Im oberen Teil des Berichtsfensters gibt Windows eine Empfehlung ab, z.B. Das Volume muss nicht defragmentiert werden.

9. Um die Festplatte zu defragmentieren, klicken Sie auf die Schaltfläche Defragmentieren. Windows beginnt daraufhin sofort, die Dateien neu zu sortieren wieder an einem Stück zu speichern. Im Statusfenster können Sie dabei den Fortschritt verfolgen.

Bitte ohne Bildschirmschoner

Das Defragmentieren der Festplatte dauert je nach Größe und Grad der Fragmentierung wenige Minuten bis zu Stunden. Wenn Sie die Defragmentierung unbeaufsichtigt laufen lassen, sollten Sie zuvor den Bildschirmschoner von Windows ausschalten. Sonst würde die Optimierung stoppen, sobald der Bildschirm¬schoner in Aktion tritt.

Sie müssen übrigens nicht unbedingt auf das Ende der Defragmentierung warten, sondern können wie gewohnt mit dem Computer weiterarbeiten. Der PC ist dann zwar langsamer, für normale Büroanwendungen oder das Surfen im Internet reicht es aber allemal.

Während des Optimierungsvorgangs können Sie übrigens genau verfolgen, was Windows gerade auf der Festplatte anstellt. Im unteren Teil des Dialogfensters finden Sie eine schematische Darstellung der Fragmentierung. Die Farben verraten dabei, wie es auf der Festplatte aussieht. Rote Streifen zeigen zerstückelte Dateien. Alle Dateien „aus einem Guss“ sind blau dargestellt. Bei grünen Bereichen handelt es sich um Daten, die aus Sicherheitsgründen nicht verschoben werden dürfen und dort wie festgemeißelt verharren müssen. Hierzu gehört beispielsweise die Auslagerungsdatei von Windows, die Registrierungsdatenbank oder das Inhaltsverzeichnis der Festplatte, die so genannte Master File Tabelle. Alle weißen Bereiche kennzeichnen den freien, ungenutzten Speicherplatz auf der Festplatte.

Die mobile Version verlassen