Firefox Privatmodus: Surfen ohne Spuren zu hinterlassen

Mitunter ist es gespentisch: Da surft man zum Beispiel auf den Webseiten eines Elektronikhändlers und bekommt am nächsten Tag prompt Werbung für Fernseher oder Waschmaschinen präsentiert. Das ist keine Hexerei, sondern ganz einfach eine clevere Methode der Werbeindustrie, Ihre Interessen zu erkennen und dazu passende Werbung einzublenden. Technisch funktioniert das Ganze über Cookies; also kleinen Dateien, die viel über Ihr Surfverhalten verraten. Wem das zu suspekt ist, kann die Schnüffelfunktion ganz einfach umgehen.

Privat und ohne Schnüffelei surfen

Ein Beispiel aus der Praxis: Wenn Sie im Netz nach einem Geschenk für den oder die Liebsten suchen, kann der Beschenkte mitunter ganz leicht herausfinden, wonach gesucht und auf welchen Seiten Sie sich getummelt haben. Entweder wird plötzlich Werbung für das Gesuchte eingeblendet, oder im Browserverlauf und im intelligenten Adressfeld tauchen alle angesurften Seiten auf. Um praktisch „geheim“ zu surfen und zu verhindern, dass nicht gleich jeder sofort erkennt, wonach gestöbert wurde, sollten Sie den privaten Modus nutzen.

Im privaten Modus werden weder verräterische Cookies abgelegt (über die passende Werbung ausgesucht wird), noch speichert Firefox die Adressen der besuchten Seiten. Um den privaten Modus zu aktivieren, öffnen Sie das Firefox-Menü und klicken auf „Neues Privates Fenster“ – oder Sie drücken einfach die Tastenkombination [Strg][Shift/Umschalten][P].

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Es erscheint ein neues Fenster, das kurz über die Funktionen und Vorzüge des Inkognito-Modus informiert. Ausführliche Details liefert Mozilla auf der Seite support.mozilla.org/de/kb/privater-modus. Ein zusätzliches Maskensymbol in der oberen linken Ecke und die lila statt orangefarbene Färbung erinnert zudem immer an den speziellen Modus.

Im Privatmodus können Sie genau so arbeiten und surfen wie in normalen Fenstern; auch Bookmarks und Verlauf sind weiterhin erreichbar. Wichtigster Unterschied: Alle Daten, die sich der Browser normalerweise merkt, werden nach dem Beenden des Privatmodus automatisch gelöscht, dazu gehören:

  • Der Verlauf der besuchten Seiten
  • Die in Formularen und Suchfeldern eingegeben Daten
  • Eingegebene Benutzernamen und Passwörter
  • Einträge im Download-Manager
  • Bilder oder Texte; diese werden nicht im Cache-Zwischenspeicher abgelegt
  • Cookies; diese werden nicht wie sonst an die Betreiber der besuchten Webseiten übermittelt

Um den Privatmodus wieder zu beenden und die nur temporäre gemerkten Daten wieder zu löschen, müssen Sie lediglich das Privat-Fenster schließen. Andere PC-Benutzer können dann nicht mehr erkennen, auf welchen Seiten Sie unterwegs waren.

Privat heißt nicht anonym

Der private Modus eignet sich ideal, um möglichst unerkannt zu surfen. Das heißt aber nicht, dass Sie anonym im Netz unterwegs sind. „Unerkannt“ bezieht sich lediglich auf Ihren lokalen Rechner und andere Personen, die mit diesem Rechner arbeiten. Trotz Privatmodus hinterlassen Sie auch weiterhin im Netz und sogar an verborgenen Stellen auf dem PC Spuren. Wichtig dabei:

  • Alle im Privatmodus angelegten Lesezeichen und Bookmarks bleiben auch im Normalmodus sichtbar
  • Wenn Sie in einem Firmennetzwerk surfen, kann Ihr Arbeitgeber trotzdem weiterhin nachverfolgen, welche Webseiten besucht werden, da diese Informationen auch im Firmennetzwerk hinterlegt werden.
  • Ihr Provider sieht ebenfalls, welche Webseiten Sie besucht haben. Um das zu verhindern, müssen Sie Ihre Surftour mit dem Tor-Netzwerk verschleiern; weitere Infos dazu stehen im Tipp „Anonym durchs Web surfen mit TOR„.
  • Die besuchten Webseiten werden zusätzlich im DNS-Cache von Windows gespeichert und lassen sich mit wenigen Mitteln auslesen. Wie das geht, steht im Tipp „Versteckte Surfspuren im DNS„.

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