Geräte-Manager: Hardware-Einstellungen ändern

Der Geräte-Manager von Windows ist nicht nur ein ideales Instrument, um Einblick in die aktuelle Hardware-Konfiguration zu nehmen, sondern eignet sich auch hervorragend zum Verändern und Editieren der einzelnen Komponenten, zum Beispiel bei Hardwarekonflikten oder wenn Sie eine Komponente deaktivieren möchten. Die Vorgehensweise ist dabei stets gleich:

1. Starten Sie den Geräte-Manager, indem Sie die Systemsteuerung öffnen (Start | Systemsteuerung) und anschließend auf Hardware und Sound sowie Geräte-Manager klicken.

2. Um das Dialogfenster Eigenschaften einzublenden, können Sie auch mit der rechten (!) Maustaste auf die zu bearbeitende Komponente klicken und aus dem Kontextmenü den Eintrag Eigenschaften wählen. Noch einfacher geht es, indem Sie doppelt auf den entsprechenden Eintrag im Gerätemanager klicken.

Im folgenden Dialogfenster erhalten Sie zur ausgewählten Komponenten ausführliche Informationen. Jede Hardwarekomponente verfügt standardmäßig über das Register Allgemein. Im oberen Teil des Dialogfensters erhalten Sie Informationen über den Gerätetyp, den Hersteller sowie die Verbindung des Gerätes zum Computer, etwa die PCI-Busnummer sowie die Gerätenummer.

Das Feld Gerätestatus zeigt den momentanen Status der ausgewählten Hardwarekomponente an. Sofern keine Probleme auftreten und die Komponente einwandfrei arbeitet, erscheint hier der Status Das Gerät funktioniert einwandfrei. Sollten Hardwareprobleme auftreten, informiert Sie der Geräte-Manager stattdessen über die Art des Problems und schlägt eine Lösung vor. Sie können auch die Schaltfläche benutzen, um einen Versuch zu unternehmen, das Problem zu lösen. Über die Schaltfläche in der unteren rechten Ecke bietet Windows meist gleich die passende Lösung an, etwa Treiber erneut installieren oder Gerät aktivieren. Mitunter erscheint in dem Feld Gerätestatus auch eine Codezahl – etwa Code 28 -, die für die Hotline des Hardware-Herstellers wichtige Informationen liefert und beim Auffinden der Problemursache hilft.

Weitere ausführliche Informationen zum Gerät erhalten Sie im Register Details. Die technischen Daten wie Geräteinstanzpfad oder Geräteklasse-GUID sind jedoch meist nur für technisch Interessierte von Bedeutung.

Im Register Allgemein informiert Windows über die wichtigsten Gerätedaten sowie den „Gesundheitszustand“ der Hardware.

Im Register Ressourcen erfahren Sie, welche Ressourcen die Hardwarekomponente derzeit belegt und welche Einstellungen für die jeweiligen Ressourcen gelten. Sie erfahren beispielsweise, welchen Interrupt die Karte belegt oder in welchem Speicherbereich sie arbeitet. Die Ressourcen können Sie sich praktisch als individuelle Anschrift oder Bindeglied für jede Hardware vorstellen. So, wie Windows weiß, dass es den Drucker beispielsweise nur über die parallele Schnittstelle LPT1 oder den Monitor über die Grafikkarte ansprechen kann, verraten die einzelnen Ressourcen, wie zum Beispiel eine Soundkarte angesprochen oder die Bewegung des Joysticks wahrgenommen wird.

Windows unterscheidet zwischen vier verschiedenen Hardware-Ressourcen:

Speicherbereich – Der Speicherbereich, den die Hardware verwendet. Jeder Hardware wird ein bestimmter Bereich im Arbeitsspeicher zugewiesen, den das Gerät für bestimmte Aufgaben verwendet und über die es vom Betriebssystem direkt angesprochen werden kann.

E/A-Bereich- Der Ein-/Ausgabebereich im Speicher für den Datenaustausch zwischen Gerät und Betriebssystem.

Interrupt / IRQ – Die sogenannte Unterbrechungsaufforderung, um Befehle und Anweisungen vom Betriebssystem entgegenzunehmen.

DMA – Das sogenannte Direct Memory Access erlaubt, vor allem bei Soundkarten, einen schnelleren Zugriff auf die Hardware.

Die Ressourcenbelegung kann in jedem System zwar unterschiedlich ausfallen, dort sind sie dann aber einmalig. Keine Hardware kann die Ressourcen einer anderen Hardware verwenden.

Besonders wichtig ist das Feld Gerätekonflikt: Hier erfahren Sie sofort, ob die aktuelle Ressourcenverteilung zu Konflikten mit anderen Hardware-Komponenten führt. Sofern die aktuellen Einstellungen keine Probleme verursachen, erscheint hier die Meldung Keine Konflikte. Sollte es dennoch zu Überschneidungen kommen, erfahren Sie im Feld Gerätekonflikt, welcher Ressourcentyp bereits von einer anderen Hardwarekomponente beansprucht wird. Das kommt allerdings meist nur noch bei älterer Hardware, etwa alten Schnittstellenkarten vor.

Normalerweise sollten Sie die Ressourceneinstellungen nicht manuell ändern. Denn: Wenn Sie die Einstellungen manuell ändern, stehen die Werte konstant fest, und Windows ist bei der Vergabe der Ressourcen für andere Geräte weniger flexibel. Wenn zu viele Ressourcen konstant festgelegt sind, kann Windows möglicherweise auch keine neuen Plug and Play-Geräte mehr installieren, da wichtige Ressourcen belegt sind. Daher sollten Sie das Kontrollfeld Automatisch einstellen stets aktiviert lassen, damit die Flexibilität bei der Konfiguration anderer Geräte nicht eingeschränkt wird.

Wenn es zu Konflikten mit anderen Komponenten kommen sollte oder Sie die Ressourcen-Einstellungen aus einem anderen Grund ändern möchten, gehen Sie bitte folgendermaßen vor:

1. Solange das Kontrollfeld Automatisch konfigurieren aktiv ist, sorgt Windows automatisch für die richtige Vergabe der Ressourcen. Zum manuellen Konfigurieren müssen Sie zunächst das Kontrollfeld Automatisch konfigurieren deaktivieren. Das ist allerdings nur bei einigen Hardwaregeräten wie COM- und LPT-Anschlüssen möglich. Zudem dürfen nur Benutzer mit Administratorrechten hier Änderungen vornehmen. Für alle anderen Benutzer sind die Optionen grau ausgeblendet.

2. Mitunter stehen im Listenfeld Einstellung basiert auf bereits einige gültige Basiskonfigurationen für die Ressourcen-Verteilung zur Verfügung. Wählen Sie die gewünschte Basiskonfiguration aus, oder verändern Sie die Einstellungen manuell, indem Sie in der Liste den gewünschten Ressourcentyp markieren und anschließend auf die Schaltfläche Einstellung ändern klicken. Wenn Sie den gewählten Ressourcentyp nicht ändern können, zum Beispiel den Ein-/Ausgabebereich (E/A-Bereich) der Grafikkarte, blendet Windows ein entsprechendes Hinweisfenster ein.

3. Im nachfolgenden Dialogfenster erkennen Sie im Feld Wert die aktuelle Einstellung für die Ressource. Um den Wert zu ändern, können Sie mittels der Laufpfeile des Eingabefelds einen neuen gültigen Wert bestimmen. Dabei verrät Ihnen das Feld Konfliktinformationen, ob es zu Überschneidungen mit anderen Hardware-Komponenten kommt. In diesem Fall sollten Sie einen anderen Wert wählen, da Sie sonst eine der beiden Konflikt-Komponenten nicht benutzen können.

4. Schließen Sie das Dialogfenster mit Ok.

5. Wiederholen Sie die Schritte 2 bis 4, bis Sie alle gewünschten Ressourceneinstellungen angepasst haben.

6. Schließen Sie auch das Eigenschaften-Dialogfenster mit Ok. Windows macht Sie in einem Hinweisfensters noch einmal darauf aufmerksam, dass das manuelle Ändern der Einstellungen die Flexibilität von Windows herabsetzt. Bestätigen Sie den Hinweis mit Ja, um die Einstellungen dennoch umzusetzen. Wenn Sie es sich doch anders überlegt haben sollten, klicken Sie auf Nein.

Nach oben scrollen