Seit jeher boten Krisenzeiten die idealen Voraussetzungen, um langfristiges Vermögen zu schaffen. Die Grundlage bieten Sachwerte wie das Eigenheim. Wer mit dem Gedanken spielt, sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen, sollte nicht abwarten, bis die aktuelle Eurokrise ausgestanden ist, sondern schnellstmöglich zugreifen. Denn die Baufinanzierung lässt sich dank des historischen Tiefstandes der Zinsen so günstig wie selten zuvor stemmen.
Gründlich rechnen und sorgfältig vergleichen
Kaum ein Verbraucher hat das nötige Kleingeld auf der hohen Kante, um die Kosten eines Neubaus oder eines Immobilienkaufs ohne Fremdkapital von der Bank zu stemmen. Bevor die Unterschrift unter den Darlehensvertrag gesetzt wird, sollte der künftige Hausbesitzer allerdings die Angebote auf dem Markt gründlich vergleichen und auch verschiedene Varianten durchspielen, um möglichst günstig an das Geld für das Eigenheim zu kommen. Verschiedene Varianten bei Laufzeit und Art der Beleihung können sich beispielsweise bei einer 15jährigen Laufzeit der Finanzierung um 1,5 Prozentpunkte unterscheiden. Auf den ersten Blick erscheint das wenig, doch über die gesamte Laufzeit gesehen, summieren sich schnell Tausende von Euro zusammen. Wer clever vergleicht, kann diese Spanne nutzen, um die Tilgungsrate zu erhöhen und dadurch schneller schuldenfrei im eigenen Haus wohnen. Ein optisch geringer Unterschied von 0,1 Prozent bedeutet bei einer Finanzierung von 200.000 Euro immerhin einen zusätzlichen Puffer von 200 Euro im ersten Jahr.
Darlehen unter vier Prozent
Darlehensverträge mit einer Laufzeit von zehn Jahren sind mittlerweile günstiger zu haben als 2005, wie die Finanzberatung FMH ermittelte. Die günstigsten Anbieter für Baufinanzierungen verlangen mittlerweile für eine Laufzeit von zehn Jahren nur noch 3,3 Prozent. Um einen halben Prozentpunkt sind die Zinsen schon in den vergangenen drei Monaten gefallen. Für eine fünfjährige Zinsbindung zahlen die Kreditnehmer sogar nur noch einen effektiven Jahreszins von 2,5 Prozent. Für eine Laufzeit von 20 Jahren gibt es das Darlehen bei einigen Anbietern sogar unter vier Prozent. Der Wunsch nach dem Wohnen in den eigenen vier Wänden ist natürlich auch umso größer, je mehr Geld jeden Monat für Miete aufgewendet werden muss. Hier gilt: Abgesehen vom Ballungsraum Hamburg und dem Ruhrgebiet ist das Wohnen im Süden der Republik am teuersten. Der Münchner muss für die Miete mehr als das Doppelte dessen bezahlen, was der durchschnittliche Bundesbürger aufbringen muss. Dieser Trend gilt aber nicht nur für die Stadt München selbst, sondern auch für das ganze Einzugsgebiet in Südbayern.