HTML 4.0, die Web-Sprache von morgen

Mit dem HTML-Standard 3.0 ist das World Wide Web aber noch lange nicht am Ende angelangt. Am 08. Juli 1997 veröffentlichte das World Wide Web-Konsortium erste Entwürfe des zukünftigen HTML-Standards 4.0. Die Neuerungen befriedigen vor allem kommerzielle Anbieter, die ihre Web-Seiten dynamisch und interaktiv gestalten möchten. Dank des neuen Standards werden bald auch im Internet Multimedia-Anwendungen möglich sein, wie man sie sonst nur von hochwertigen CD-ROM-Produkten kennt.

Das HTML der Zukunft wird beispielsweise Erweiterungen im Bereich der Formulare sowie der Tabellengestaltung einführen. Das wichtigste jedoch: Die Programmierer erhalten mehr Freiheit bei der Gestaltung der Web-Seite. Sie können zum Beispiel Objekte auf dem Bildschirm beliebig plazieren oder für ähnlich aufgebaute Seiten sogenannte Vorlagen erstellen, die – vergleichbar mit bedrucktem Briefpapier – bereits alle wichtigen Elemente enthalten, die auf jeder Seite auftauchen. Es kann allerdings noch eine Menge Zeit ins Land gehen, bis der neue HTML-Standard vom World-Wide-Web-Konsotrium verabschiedet wird. Derzeit handelt es sich lediglich um ein Arbeitspapier, das die Ziele der nächsten HTML-Generation festlegt.

Und wieder einmal sind die Software-Entwickler dem World-Wide-Web-Konsotrium einige Schritte voraus. Die aktuellen Browser von Netscape und Microsoft verfügen bereits heute über die Fähigkeiten, die laut W3C erst in einigen Monaten zum Standard erkoren werden. Das Dilemma: Die Lösungen von Microsoft und Netscape sehen für den Anwender zwar gleich aus, doch unter der Motorhaube verwenden die Kontrahenten unterschiedliche Techniken. Mit der Folge, daß Netscape-Anwender die für Microsofts Internet Explorer optimierten Web-Seiten nicht darstellen können und umgekehrt. Netscape und Microsoft haben jedoch die Unterstützung für den HTML-4.0-Standard zugesagt. Den nächsten Browser-Generationen liegt dann wieder ein einheitlicher HTML-Standard zugrunde.

Daß der HTML 4.0-Standard sich durchsetzen wird, steht außer Frage. Alle namhaften Software-Hersteller haben bereits ihre Unterstützung für den 4.0-Standard angekündigt. Das ist vor allem für Sie, den „Kunden“ des World Wide Web von Vorteil: Sofern eine Web-Seite nach dem HTML-4.0-Standard aufgebaut ist, spielt es keine Rolle, ob der Web-Browser von Microsoft, von Netscape oder einem anderen Hersteller zum Einsatz kommt. Die Web-Seiten sehen dann auf allen Browsern gleich aus. Ausnahmen bilden dann nur noch die herstellereigenen Erweiterungen von Microsoft und Netscape, die auf dem „gegnerischen“ Browser tabu sind.

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