HTML, die Sprache des WWW

Wer sich im Word Wide Web von einem Dokument zu einem anderen klickt, macht sich über den internen Aufbau einer World-Wide-Web-Seite in der Regel keine Gedanken. Das braucht er auch nicht, schließlich möchte man die Seiten konsumieren, ohne technisches Hintergrundwissen mitbringen zu müssen. Wer sich in sein Auto setzt, muß auch nicht unbedingt wissen, wie ein Einspritzmotor funktioniert, um von A nach B zu gelangen. Doch mitunter ist es äußerst interessant, einmal einen Blick unter die Motorhaube zu werfen.

Der „Motor“ einer World-Wide-Web-Seite ist einfach aufgebaut: Jede Seite besteht im Grunde nur aus einer einfachen Textdatei, die genaue Anweisungen über den Aufbau der Seite beinhaltet. Hier steht beispielsweise wie groß und an welcher Stelle die Überschrift erscheint, wo welche Grafik die Seite ziert und an welcher Stelle Hyperlinks (dynamische Verknüpfungen zu anderen Seiten) auftauchen. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Anleitung, die dem Computer exakt mitteilt, wo er die einzelnen Komponenten einer Seite findet und wie er diese zu einem einheitlichen Gesamtbild zusammenfügt.

Damit alles in geregelten Bahnen verläuft, kommt eine standardisierte Sprache zum Einsatz: HTML, die HyperText Markup Language. In HTML ist genau definiert wie beispielsweise eine Überschrift, eine Aufzählung, ein Zitat oder ein Hyperlink zu kennzeichnen ist. Eine einfache Web-Seite sieht unter der digitalen Motorhaube beispielsweise folgendermaßen aus:

<html>

<head>

<title>Week of 30.06.1997 to 06.07.1997

</title></head>

<body bgcolor=“FFFFFF“>

<h1>Web Server Statistics</h1>

<h2>Week of 30.06.1997 to 06.07.1997

</h2><h3>Totals</h3>

<table border=“1″>

<tr><th>Item<th>Accesses<th>Bytes

<tr><td>Overall Hits<td>

493,014<td>4,749,918,295<td>

</table>

<h3>Unique sites served: 16476</h3>

<h3>Unique documents served: 279</h3>

<h3>Accesses per Hour</h3>

<em>Figures are averages for that hour on a typical day.</em><br>

<img src=“9677h.gif“ width=“400″ height=“300″><br><table border=“1″>

Was auf den ersten Blick etwas merkwürdig und kompliziert anmutet, ist im Grunde relativ simpel. Die HTML-Sprache arbeitet mit sogenannten Markups, speziellen Markierungen, die Anweisungen für die Darstellung am Bildschirm enthalten. Zumeist steht am Anfang und am Ende jeder Textstelle ein HTML-Befehl, der durch spitze Klammern als solcher gekennzeichnet wird. Der HTML-Befehl

<h1>Inhaltsverzeichnis</h1>

kennzeichnet den Text ‚Inhaltsverzeichnis‘ beispielsweise als Überschrift der ersten Ebene. Dank der in der Dokumentbeschreibungssprache HTML kodierten Informationen weiß der Browser (die Software zur Anzeige der World-Wide-Web-Seiten) genau, wie die Seite auf dem Bildschirm auszusehen hat. Der Browser interpretiert die Anweisungen der Textdatei und stellt den Inhalt entsprechend dar.

Neben reinen Textinformationen enthalten die meisten Web-Seiten weitere Elemente, wie Grafiken, Klänge oder komplette Videos. Auch diese Zusatzelemente sind in der HTML-Textdatei kodiert. Die HTML-Datei teilt dem World-Wide-Web-Browser in Form eines Verweises mit, wo die jeweilige Grafik-, Klang- oder Videodatei zu finden ist. Der Browser baut dann alle Elemente, den Text sowie alle Grafiken, Klänge, Videos oder sonstigen Seitenelemente zu einer Gesamtseite zusammen.