Internet-Gefahren erfolgreich abwehren

Das Internet hat sich – neben Radio, Fernsehen und Zeitung – als vierte große Informationsquelle etabliert. Es ist in zahlreichen Haushalten so selbstver-ständlich geworden wie der Fernseher. Ein Leben ohne Internet ist für Viele nicht mehr denkbar. In der Regenbogenpresse wird das Internet jedoch oft als Hort krimineller Aktivitäten dargestellt. Ist das Internet gefährlich?

Die Antwort ist einfach: Das Internet bietet nicht mehr, aber auch nicht weni-ger Spielraum für Kriminelle als andere Lebensbereiche auch. So wie im tägli-chen Leben gibt es auch im Internet Bedrohungen durch Betrüger, Diebe und Einbrecher. Doch genau so, wie man die eigene Wohnung, das Haus oder das Auto vor Eindringlingen schützt, lässt sich auch der eigene Internetzugang sicher machen.

Diese Gefahren gibt es

Die Gefahren aus dem Internet ähneln im Grunde den Risiken im täglichen Leben. Auch der Computer kann „krank“ werden, Einbrecher können in den PC eindringen oder Betrüger können heimlich wertvolle Daten stehlen. Die Risiken sind nahezu identisch, lediglich die Methoden und Vorgehensweisen der Kriminellen sind andere. Die Gefahren aus dem Netz sind abstrakter, sie sind virtuell. Alles spielt sich im Inneren des Computers ab und ist kaum sichtbar. Die Kriminellen agieren aus dem Verborgenen und lassen sich nicht immer so leicht enttarnen.

So gelangen virtuelle Schädlinge auf den eigenen Rechner

Einbrecher nutzen meist Türen, Fenster oder unverschlossene Eingänge, um ins Haus zu gelangen. Bei Computerschädlingen ist das nicht anders. Auch sie nutzen die „Eingänge“ und „Fenster“ des Computers für ihre Angriffe. Die Internetleitung ist dabei die Haustüre, das CD-ROM-Laufwerk oder der USB-Stick sind die Fenster.

Durch folgende virtuelle Türen und Fenster können Schädlingen in Ihren Computer eindringen:

  • Direkt über das Internet

Der Internetanschluss Ihres PCs ist praktisch die Haustüre, über die die meisten virtuellen Angriffe auf Ihren Computer erfolgen. Sobald Sie mit Ihrem Computer ins Internet gehen, öffnen Sie – bildlich gesprochen – einen Spalt breit die Haustüre. Das muss auch sein, damit Sie überhaupt Internetseiten besuchen, Dateien herunterladen oder E-Mails lesen können. Angreifer können die Gelegenheit jedoch nutzen und über die geöffnete Internetleitung heimlich in den Computer eindringen.

  • Per E-Mail

Zweites wichtiges Einfalltor für Schädlinge sind E-Mails. Die elektronischen Nachrichten können nicht nur Texte, sondern auch Dateien – sogenannten Dateianhänge – enthalten. Der Schädling reist praktisch huckepack mit der E-Mail. Und gerade das ist das Tückische.

Die E-Mail-Anhänge tarnen sich oft als harmlose Textdokumente oder Bilder, sind in Wirklichkeit jedoch gefährliche Schadprogramme. Wer den Dateianhang öffnet – zum Beispiel durch einen Doppelklick –, löst das Schadprogramm aus.

Daher der wichtigste Rat beim Umgang mit E-Mails: Öffnen Sie niemals unüberlegt die Dateianhänge in E-Mails. Im Zweifelsfall lassen Sie die E-Mail unangetastet. Weitere wichtige Verhaltensregeln im Umgang mit elektronischen Nachrichten erhalten Sie weiter unten im Abschnitt Die wichtigsten Verhaltensregeln.

So sehen E-Mails mit Dateianhang aus: Im E-Mail-Programm zeigt eine kleine Büroklammer oder ein Dateisymbol, dass die elektronische Nachricht eine Datei mit im Gepäck hat. Im Zweifelsfall lassen Sie die E-Mail unangetastet und löschen sie direkt.

  • Über das CD/DVD- und Disketten-Laufwerk

In den meisten Computern ist mindestens ein CD-ROM bzw. eine DVD-Laufwerk eingebaut; bei älteren Computern auch ein Diskettenlaufwerk. Auch über diese Laufwerke können Schädlinge in den Rechner gelangen. Wenn sich auf der eingelegten CD-ROM, der Daten-DVD oder der Diskette ein Schadprogramm befindet und dieses ausgeführt (doppelt angeklickt) wird, wird der Schädling aktiviert.

Achten Sie daher beim Einlegen einer CD-ROM oder DVD darauf, die darauf befindlichen Programme nicht blindlings zu installieren. Gerade bei selbst gebrannten (selbst hergestellten) CD-ROMs und DVDs sollten Sie im Zweifelsfall lieber auf das Starten der darauf befindlichen Programme verzichten.

Keine Gefahr bei Original-Datenträgern: Von Original-Datenträgern der Programmhersteller geht in der Regel keine Gefahr aus. Die bei Programmen wie Microsoft Windows oder Microsoft Office beiliegenden CD-ROMs bzw. DVDs können Sie gefahrlos einlegen und die darauf befindlichen Programme ausführen. Vorsicht ist bei selbstgebrannten CD- und DVD-Rohlingen angesagt.

Auch über CD-ROMs oder Daten-DVDs können Schädlinge auf den PC gelangen.

  • Über USB-Geräte

Fast jeder Computer verfügt hinten oder vorne am Gehäuse über sogenannte USB-Steckplätze. Daran lassen sich tragbare Minispeicher, auch USB-Sticks genannt, anschließen. Vom USB-Stick können Sie Daten, aber auch Programme auf den Computer kopieren. Und genau hier müssen Sie aufpassen. Auch auf dem USB-Stick können sich potenziell gefährliche Programme und Dateien befinden.

Was kann passieren?

Ob direkt über das Internet, per E-Mail oder über die Laufwerke des Computers: Ist der virtuelle Schädling erst einmal im Computer, kann er eine Menge Schaden anrichten. Die Bandbreite reicht von einfachen Scherzen über das Ausspähen persönlicher Daten bis zum Löschen von Dateien. 

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