Seit einiger Zeit ist es in aller Munde unter den werdenden Eltern: Nabelschnurblut einlagern. Seit es diese Möglichkeit gibt, wird das Für und Wider diskutiert, unter Fachleuten wie unter Eltern, die vor der Entscheidung stehen, ob sie dies möchten oder nicht.
Außer Frage steht inzwischen, dass Nabelschnurblut ein begehrter Stoff ist. Es enthält Stammzellen, mit denen sich schwere Erkrankungen behandeln lassen. Dass das Nabelschnurblut abgenommen wird, ist schmerzfrei und ohne Risiko. Allerdings ist dieser Service auch noch nicht in allen Krankenhäusern verfügbar.
Die begehrten Stammzellen sind vielseitig einsetzbar, denn wie Forscher herausfanden, sind sie in der Lage, verschiedene Organe und Gewebe auszubilden. Allerdings steckt die Erforschung des gesamten Problems einschließlich der Chancen noch in den Kinderschuhen, was wiederum den einen oder anderen davon abhält, die Sache nur positiv zu sehen.
Und kaum gab es die ersten Versuche damit, haben diverse Geschäftsleute auch schon die Möglichkeit gewittert, damit Geld zu verdienen. Denn die Einlagerung in einer privaten Nabelschnur-Bank ist recht kostenintensiv. Allerdings gibt es auch eine öffentliche Spenderbank. Hier steht das eingelagerte Blut weltweit kranken Menschen zur Verfügung, die es benötigen. Der Nachteil: Die Eltern haben hier keinen Anspruch auf das Blut ihres Kindes. Das heißt, es entspricht quasi einer Blutspende, die dort eingesetzt wird, wo sie benötigt wird.
Bei einer privaten Spenderbank ist das anders. Hier lagert jeder das Blut für sich ein. Man hat Anspruch darauf, das eigene Blut zu bekommen. Auch wenn es noch Zukunftsmusik ist: es ist nicht ausgeschlossen, dass sich in einigen Jahrzehnten manches am menschlichen Körper reparieren lässt, wenn das eigene Nabelschnurblut verfügbar ist. Auch gibt es in finanzieller Hinsicht Besonderheiten: Manche der privaten Spenderbanken bieten an, dass man das Blut des eigenen Kindes doch noch an einen Menschen gibt, der es dringend benötigt. In diesem Fall bekommt man die für die Einlagerung gezahlten Gebühren zurück. Da die Erfahrungen noch nicht so lange zurückreichen (ungefähr 15 Jahre), ist nicht sicher, ob das Blut überhaupt einige Jahrzehnte lang brauchbar ist. Eine für die Medizin aussagekräftige Zeit der Forschung ist zu diesem Thema noch nicht erreicht.