Datenschützer schlagen Alarm. Denn Apple sammelt und speichert Standortdaten. Eigentlich kein Problem, schließlich macht das jedes Mobilfunkunternehmen, um Handygespräche zum richtigen Handy durchzustellen. Die Krux bei Apple: Die Daten werden auf dem Handy gespeichert und lassen sich von jedermann auslesen. Die gute Nachricht: Die heimliche Datensammelei und die Weitergabe der Daten an Dritte lässt sich abschalten.
Big Brother: Wo war mein iPad oder iPhone in den letzten Wochen?
Erschreckend und überraschend zugleich: Jeder kann selbst nachvollziehen, wo das iPhone oder iPad sich in den letzen Wochen befunden hat. Auf dem Mac geht’s zum Beispiel so:
1. Laden Sie von der Webseite http://petewarden.github.com/iPhoneTracker den „iPhone Tracker“.
2. Synchronisieren Sie das iPhone oder iPad mit iTunes.
3. Starten Sie den iPhone Tracker. Da Programm durchsucht die Backupdateien von iTunes nach den Standortdaten. Wird der iPhone Tracker fündig, zeigt er in einer Grafik Ihr Bewegungsprofil. Die bunten Kreise zeigen, wo Sie (bzw. Ihr iPhone/iPad) wie oft waren.
iTunes-Backup: Positionsdaten per Kennwort schützen
Der freie Zugang zu den Positionsdaten ist ein gefundenes Fressen für Privatdetektive, eifersüchtige Ehegatten oder Einbrecher. Da die iTunes-Backups bei den meisten Anwendern ungeschützt auf dem Rechner liegen, kann jedermann die Bewegungsprofile einsehen.
Damit Unbefugte keinen Zugriff mehr auf die Positionsdaten erhalten, können Sie sich mit einem simplen Trick schützen: versehen Sie das iTunes-Backup einfach mit einem Kennwort. So geht’s:
1. Starten Sie iTunes, und schließen Sie das iPhone/iPad an den Rechner an.
2. Klicken Sie in der linken Spalte auf das iPhone/iPad.
3. Dann wechseln Sie ins Register „Übersicht“ und aktivieren die Option „iPhone-Backup verschlüsseln“. Geben Sie zweimal (ein möglichst sicheres) Kennwort ein, und klicken Sie auf „Kennwort festlegen“. Achtung: Mac-Rechner bieten die Möglichkeit, das Kennwort im Mac-Schlüsselbund zu speichern. Verzichten Sie auf die Speicherung, da ansonsten jeder Mac-Nutzer ohne weitere Kennwortabfrage auf die Backupdatei zugreifen könnte.
Wichtig: Durch das Kennwort wird nur das iTunes-Backup auf dem Rechner verschlüsselt – auf dem iPhone selbst liegt die Positionsdatenbank auch weiterhin in unverschlüsselter Form vor.
Ortungsdienste deaktivieren: Schnüffeln und Datensammeln unterbinden
Wer generell nicht möchte, dass das iPhone oder iPad die Standorte aufzeichnet und ein Bewegungsprofil anlegt, kann die Schnüffelfunktion ausschalten.
Hierzu deaktivieren Sie unter „Einstellungen | Allgemein | Ortungsdienste“ die „Ortungsdienste“, und bestätigen Sie die Auswahl mit „Deaktivieren“. Apps und das iPhone selbst dürfen den Standort dann nicht mehr ermitteln. Nachteil der Methode: Navigationssoftware und ortsbezogene Apps lassen sich nicht mehr vernünftig nutzen.
Opt-Out: Weitergabe der Ortsdaten verbieten
In einem weiteren Schritt können Sie Apple zumindest die Weitergabe der gesammelten Daten an Dritte untersagen, indem Sie ein sogenannte Opt-Out-Verfahren starten. So geht’s:
1. Starten Sie auf dem iPhone oder iPad den Safari-Browser, und rufen Sie folgende Adresse auf:
oo.apple.com
Die beiden Buchstaben „oo“ stehen dabei für Opt-Out.
2. Sie erhalten die Meldung „You have successfully Opted Out“; das bedeutet: Sie erhalten keine orts- und personenbezogene iAd-Werbung mehr, da Ihre Daten nicht mehr an Dritte (Werbetreibende) weitergegeben wird.
8 Antworten auf „iPhone-/iPad-Bewegungsdaten schützen: Speichern von Standortdaten und Weitergabe der Positionsdaten und Bewegungsprofile deaktivieren“
@Julian: Dein Chef soll Dich Tracken?
Wie Paranoid kann man eigentlich sein. Als ob es Deien Chef interessieren würde wann Du wo nach der Arbeit bist… lol
Und während der Arbeit: soll er doch. Solange du Deien Job tust, kann er Dir nix und falls Du nicht Deien Job tust hat er ja allen Grund Dich zu Tracken.
Ganz davon abgesehen: Wer Ahnung hat weiß, dass Dein Chef dafür Zugriff auf Dein Handy oder deine Backup-Dateien bräuchte. Ehr unwahrscheinlich! Oder machst Du etwa iTunes Backups auf dem Firmenrechner? (In dem Fall biste selbst Schuld)
Ein solcher Skandal, dass man von jeder x-beliebigen Person einfach mal so getrack werden kann, würde wohl jedem im Apple-Vorstand den Kopf kosten.
Ich finde, dass hier viele Leute wieder mal total übertreiben. Wer nix zu verbergen hat kann auch ruhig überwacht werde ohne Angst zu haben.
Natürlich heißt das nicht, dass ich für einen Überwachungsstaat bin, aber wenn ich höre was einige Leute so sagen und was sie gleichzeitig über ihre Aktivitäten bei Twitter und Facebook so alles freiwillig ausplaudern, dann platzt mir fast die Krawatte!
Ja ja das ist so eine sache. Ich hasse alle diese Optionen. Normalerweise müsste erstmal alles OFF geschaltet sein, wer dann mag das er getrackt wird, kann es gern aktivieren. Voreingestellt ist leider alles anders….warum wohl.
LG Dirk
Man kann eh spioniert werden, wenn man ein Handy benutzt.
Mit den Mittel von Heute geht alles.
Ach alles Panikmache, als ob es jemanden ernsthaft interessiert, wo ich mich wann genau befunden habe?
Den Opt-Out zu deaktivieren finde ich am wichtigsten, das ist schon erschreckend, wenn man plötzlich Werbung bekommt von einem Laden um der Ecke.
Wobei man bedenken sollte, wo man noch Spuren hinterlässt und verrät, wo man was gemacht hat:
– beim Bezahlen mit der EC/Kreditkarten
– bei Facebook und Co.
– beim Einkaufen über Amazon und Co.
– beim Vorlegen der Payback-Karte
– usw.
Zudem weiß jeder(!) Handyprovider, wo seine Kunden sich gerade aufhalten und wo wie wann waren.
Das wird bei aller Diskussion um Apple, Google und Co. gerne vergessen.
Als ich das gelesen habe war ich sehr froh darüber, dass ich kein Iphone habe, denn ich würde es nicht wollen das mir jemand den ganzen Tag hinterher spionieren kann.
Vielen dank habe lange danach gegoogelt. Finde es nicht toll wenn jeder sehen kann wo ich bin oder vielleicht mein Chef mich noch trackt.