Milch, Natron und Co. – Hausmittel gegen Sodbrennen

Sodbrennen ist ein sehr unangenehmes Leiden, von dem immer mehr Menschen betroffen sind. Es entsteht dadurch, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt und dort die empfindliche Schleimhaut reizt. Die Ursache für diesen Reflux besteht in den meisten Fällen in einer Überproduktion von Magensäure, welche durch bestimmte Nahrungsmittel, Rauchen oder Stress ausgelöst wird, in Verbindung mit einer Funktionsstörung des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre. Gegen die Beschwerden helfen zahlreiche Hausmittel. Wir verraten Ihnen, welche das sind.

Magensäure binden

Die Hausmittel, die bei Sodbrennen helfen, sind vielfältig. Dennoch haben fast alle eines gemeinsam: Sie binden die Magensäure. Zu den Magensäure bindenden Lebensmitteln gehören Kartoffeln, Erbsen, Bananen und Weißbrot. Man empfiehlt auch oft, eine Mischung aus Kartoffel- und Apfelsaft oder Kartoffelpress-Saft zu trinken. Auch rohe Kartoffelscheiben sind sehr wirksam, weil die Stärke in den Kartoffeln die Magensäure bindet. Alle diese Hausmittel gegen Sodbrennen, sollte man möglichst roh und ohne Gewürze oder Zucker zu sich nehmen.

Junge Frau mit Sodbrennen und Aufstoßen

Magensäure neutralisieren

Eine Vielzahl der Hausmittel gegen Sodbrennen spült die Speiseröhre und verdünnt die Magensäure, wodurch die Beschwerden gelindert werden. Hierzu gehören zum Beispiel ein Glas Milch oder ein Glas stilles, lauwarmes Wasser, das man in kleinen Schlucken trinken sollte. Auch Kräutertees zu trinken, hilft gegen Sodbrennen. In Nüssen sind ätherische Öle enthalten, welche die Magensäure ebenfalls neutralisieren können. Man sollte sie vor dem Herunterschlucken zu einem Brei zerkauen. Eine Alternative zu Nüssen können Haferflocken sein, welche zusätzlich eine beruhigende Wirkung auf den Magen haben. Richtig neutralisierend wirken Backpulver und Natron, in Wasser aufgelöst. Allerdings ist bei Natron Vorsicht geboten, weil es mit der Magensäure reagiert und dabei Kohlendioxid freisetzt, wodurch sich das Magenvolumen vergrößert. In seltenen Fällen, zum Beispiel bei einem unentdeckten Magengeschwür, kann dies die Magenwand beschädigen. Natron sollten Betroffene daher immer nur sehr sparsam (maximal 1 Teelöffel) verwenden.

Auslöser vermeiden

Wer langfristig etwas gegen Sodbrennen tun möchte, sollte die Auslöser für das Leiden meiden. Bestimmte Nahrungsmittel können den Magen reizen, welcher darauf mit einer übermäßigen Säureproduktion reagiert. Welche Nahrungsmittel, Sodbrennen verursachen, ist individuell verschieden. Deshalb empfiehlt es sich in den meisten Fällen, ein Ernährungstagebuch zu führen, um die konkreten Auslöser zu identifizieren. Im Allgemeinen sollte man auf eine ausgewogene eiweißreiche und fettarme Ernährung achten. Darüber hinaus reizen Alkohol, Koffein und Nikotin den Magen, weshalb man Alkohol und Kaffee nur in Maßen genießen und auf das Rauchen verzichten sollte.

Was man noch tun kann…

Abgesehen von der Ernährung sollten Menschen, die immer wieder von Sodbrennen betroffen sind, ihre Lebensgewohnheiten überdenken. Wer spät isst, fördert das Auftreten von Sodbrennen, weil der Magen vor dem Schlafengehen nicht genug Zeit hat, die Nahrung zu verdauen. Die liegende Position begünstigt es, dass die Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Aus diesem Grund ist es auch empfehlenswert, den Kopf und Brustbereich beim Schlafen etwas höher zu lagern. Zum Beispiel, indem man das Kopfteil des Bettes höher stellt oder sich noch ein weiteres Kissen unterlegt. Speisen sollte man auch ordentlich kauen, um dem Magen die Verdauung zu erleichtern. Mehrere kleine Mahlzeiten, die man über den Tag verteilt, sind besser als üppige Mahlzeiten.

Leider helfen Hausmittel nicht immer. Gegen akute Beschwerden können Sie auch Medikamente wie Omep von Hexal einnehmen. Bei häufigem und länger anhaltendem Sodbrennen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

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