Online Kosmetikhandel zeigt noch Potential nach oben

Eigentlich könnte es mit dem Online-Handel nicht besser laufen. Die Umsätze klettern seit den letzten Jahren auf Rekordhöhen. Nach dem Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) konnte von 2011 zu 2012 ein Zuwachs von 5,9 Milliarden Euro auf 27,6 Milliarden Euro dokumentiert werden. Den stärksten Umsatz erzielen nach wie vor die Warengruppen Bekleidung, Elektronikartikel und Bücher. Die Zielgruppe Online-Shopper gibt es nicht. Frauen und Männer kaufen annähernd gleich häufig im Online Handel ein. Internet-Pure-Player sind mehrheitlich bei Männern beliebt. Frauen ziehen multichannel Online- und Versandhandel vor. Mit einem Jahresumsatz von 21,7 Milliarden Euro verkörpern sie damit die größten Umsatzträger.

Lediglich im Kosmetikhandel zeigen die Frauen noch eine zu große Zurückhaltung: Zwar legt der Kosmetikhandel insgesamt zu, die Umsätze mit Pflege- und Schönheitsprodukten liegen in Deutschland jedoch laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney bei bloßen zwei Prozent der Umsätze. Etwas optimistischer stimmt eine neue Forsa-Studie, nach der rund 25 Prozent der Internetnutzer zwischen 30 und 64 Jahren Drogerieartikel im Netz bestellt. Insgesamt haben sich 11 Millionen Menschen im Internet nach Kosmetikprodukten umgesehen.

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Kaufspezifische Gründe sorgen für die geringe Nachfrage

Die bisherige Zurückhaltung beim Kosmetik-Kauf ist auf verschiedene Umstände zurückzuführen. Ein Grund für den geringen Umsatz liegt wohl in der bisher geringen Internetpräsenz von Kosmetikhändlern und -herstellern. Noch wichtiger sind jedoch die Einschätzungen der Verbraucher bezüglich der Vor- und Nachteile des Online-Shoppens: Laut Verbrauchern motivieren vor allem der größere Komfort, die besseren Preise und die guten Informationen zum Kauf im Internet. Demgegenüber begründen Asketen ihre Zurückhaltung mit dem Verweis auf die Versandkosten und der fehlenden Möglichkeit, die Produkte vorab in Augenschein zu nehmen.

Gerade die letzten Punkte stellen für den Kosmetikhandel eine Herausforderung dar. Käufer von Beauty-Produkten legen in der Regel Wert darauf Parfüm, Cremes, Lidschatten, Make-Up und Co. an sich selbst auszuprobieren, um zu sehen, ob sie zum eigenen Typ passen. Da gute Produkte noch dazu teuer sind, ist die Sorge der Konsumenten natürlich groß, hier zuzüglich der Versandkosten die Katze im Sack zu kaufen.
Händler und Hersteller müssen sich demnach Strategien einfallen lassen, die Verbraucher mittel- und langfristig zum Online-Kauf bewegen. Ein guter Ansatz besteht beispielsweise in der Vergabe von Rabattgutscheinen. Für Asketen, die sich wegen der Lieferkosten keine Kosmetikprodukte im Internet ordern, könnten die Gutscheine ein willkommener Ausgleich sein.

Rabattgutscheine können Verbraucher zum Kauf anlocken

Rabattaktionen und Online-Gutscheine genießen im Web ein beinahe ebenso großes Ansehen wie die Online-Shops, für die sie die Nachlässe vergeben. Das Portal Gutscheinsammler bietet etwa bereits eine gute Anlaufstelle für potentielle Kunden, die beim Kauf von Beauty-Produkten sparen wollen. Gegenstand der Gutscheine sind dabei Produkte von Marken wie Douglas, Yves Rocher, Hagelshop, Lush oder The Body Shop. Das Prinzip ist gänzlich einfach: Man sucht sich einfach zum jeweiligen Wunschprodukt oder Kosmetikshop den passenden Gutschein aus und löst ihn direkt über die Eingabe eines Codes mit der Bestellung ein. Kunden können mit den Gutscheinen teilweise bis zu 20 Prozent sparen. Die Gutscheine changieren zwischen Gutscheinen mit und ohne Mindestbestellwert.

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