Die meisten Router machen es Anwendern so einfach wie möglich. Mit Hilfe der so genannten DHCP-Funktion sorgt der Router selbständig für die Vergabe der internen Netzwerkadressen der einzelnen PCs.
Das sind IP-Adressen
Damit PCs im Netzwerk eindeutig „angesprochen“ werden können, braucht jeder PC im Netzwerk eine eigene IP-Adresse (Internet-Protocol-Adresse). Die IP-Adresse ist wie eine Telefonnummer für PCs, über die alle Netzwerk-PC sich „unterhalten“. Jede IP-Adresse besteht generell aus vier Zahlenblöcken, die durch einen Punkt getrennt sind, zum Beispiel 192.168.0.1. Jeder PC im Netzwerk – und übrigens auch jede Internetseite – hat eine solche IP-Adresse und ist darüber intern zu erreichen.
DHCP steht dabei für Dynamic Host Configuration Protokoll, frei übersetzt: Dynamisches Verfahren zur Konfiguration der Computer. Und das Verfahren ist tatsächlich so dynamisch, das kein manuelles Eingreifen notwendig ist. DHCP arbeitet dabei nach einem simplen Prinzip: Jeder Computer im Netzwerk braucht eine eindeutige IP-Adresse. Der Router verfügt über eine gewisse Anzahl freier, noch nicht belegter IP-Adressen, etwa 50 Adressen aus dem Bereich von 192.168.0.1 bis 192.168.0.50. Fachleute sprechen hier von einem Adressraum.
Sobald Sie einen PC einschalten, teilt der PC – sinnbildlich gesprochen – dem Router mit „Ich habe noch keine IP-Adresse, ist noch eine frei?“. Der Router schaut in seinem Pool der IP-Adressen nach, welche Adresse noch frei ist und teilt dem PC eine der freien Adressen zu. Ab sofort ist der Computer über diese IP-Adresse im Netzwerk erreichbar. Der DHCP-Server im Router vermerkt diese Adresse dann als „vergeben“.
Ein DHCP-Server ist im übertragenen Sinne vergleichbar mit dem Kartengeber im Casino, der allen Spielern (PCs) aus dem Kartenstapel (Adressraum) eine Karte (IP-Adresse) zuteilt.
DHCP in der Praxis
Die Vergabe der IP-Adressen per DHCP läuft dabei vollautomatisch im Hintergrund ab. Sofern DHCP bei Ihrem Router eingeschaltet ist, brauchen Sie sich um die Interna wie die IP-Adressevergabe nicht zu kümmern.
Ob in Ihrem Router DHCP eingeschaltet ist und welche Einstellungen dabei zum Einsatz kommen, können Sie leicht überprüfen. Gehen Sie hierzu folgendermaßen vor:
1. Öffnen Sie den Internet Browser, und geben Sie die Adresse des WLAN-Routers ein, z.B. 192.168.0.1.
Hier eine Leiste der Standardadressen und -kennwörter der wichtigsten Hersteller:
Hersteller 3com:
http://192.168.1.1
Benutzername: Admin
Kennwort: admin
Hersteller D-Link:
http://192.168.0.1
Benutzername: Admin
Kennwort: (leer)
Hersteller AVM:
http://fritz.box
Benutzername:(leer)
Kennwort: (leer)
Hersteller Linksys:
http://192.168.1.1
Benutzername: Admin
Kennwort: admin
Hersteller Netgear:
http://192.168.0.1
Benutzername: Admin
Kennwort: password
2. Wechseln Sie im Konfigurationsmenü in den Bereich für die Netzwerkeinstellung. Bei AVM-Routern heißt das Menü Einstellungen | System | Netzwerkeinstellungen | IP-Adresse. Bei Routern der Firma Netgear gehen Sie in das Menü General | DHCP, bei Routern der Firma D-Link in den Bereich Home | DHCP.
Sollte beim AVM-Router die Schaltfläche IP-Adresse fehlen, müssen Sie zunächst die Experten-Ansicht einschalten. Hierzu wechseln Sie in den Bereich Einstellungen | System | Ansicht und kreuzen das Kontrollkästchen Expertenansicht aktivieren an.
3. Sofern das Kontrollkästchen DCP-Server aktivieren bzw. Enable DHCP-Server angekreuzt ist, kommt bei Ihrem Router die DHCP-Technik zur automatischen Verteilung der IP-Adressen zum Einsatz.
4. In den Feldern von und bis bzw. Range Start und Range End erkennen Sie, aus welchem Adressbereich der Router IP-Adresse vergibt, beispielsweise die 19 Adressen aus Bereich zwischen 192.168.0.2 und 192.168.0.20.
5. Bei einigen Routern können Sie zudem bestimmen, wie lange ein PC die zugeteilte IP-Adresse „geliehen“ bekommen soll. Im Feld Client Lease Time tragen Sie dann die gewünschte „Leihdauer“ ein. Es empfiehlt sich, eine möglichst lange Zeitspanne einzutragen, damit Ihre Netzwerk-PCs nicht ständig neue IP-Adressen erhalten.
6. Wenn Sie DHCP verwenden können Sie in der Regel die voreingestellten Werte im Router unverändert lassen.
Sie können auch einen anderen Bereich auswählen. Der für den Heimgebrauch typische Bereich beginnt stets bei 192.168. – beim dritten und vierten Zahlenblock haben Sie dann die freie Wahl aus Zahlen zwischen 0 und 255. Typische Bereiche sind zum Beispiel:
– 192.168.0.0 bis 192.168.0.100
– 192.168.10.10 bis 192.168.10.200
– 192.168.50.0 bis 192.168.50.200
Der Bereich sollte dabei stets so groß sein, dass alle PCs eine eigene IP-Adresse erhalten können. Sind in Ihrem Netzwerk beispielsweise sieben PCs angeschlossen, sollte der Bereich mindestens 10 IP-Adressen umfassen.
7. Auch der Router selbst hat eine eigene IP-Adresse. Wenn Sie den DHCP-Adressbereich ändern, achten Sie unbedingt darauf, dass die IP-Adresse des Routers mit dem gewählten DHCP-Adressbereich übereinstimmt. Wichtig ist, dass dabei die ersten drei Ziffernblöcke übereinstimmen. Haben Sie sich beispielsweise für den DHCP-Bereich 192.168.2.10 bis 192.168.2.100 entschieden, muss die Adresse des Routers ebenfalls mit 192.168.2 beginnen. Beim vierten Ziffernblock haben sie die freie Wahl. Typischerweise hat der Router die Nummer 1, also 192.168.2.1.
Um die IP-Adresse des Routers zu ändern, tragen Sie die neue Adresse in das Feld IP-Adresse bzw. IP Adress ein. Im Feld Subnet Mask oder Subnetzmaske sollte stets der Wert 255.255.255.0 stehen.
8. Wenn Sie Änderungen an den DHCP-Einstellungen vorgenommen haben, klicken Sie auf Speichern oder Übernehmen, um die Änderungen sofort umzusetzen. Die Änderungen sind sofort aktiv.
Achtung: Sofern Sie die IP-Adresse des Routers geändert haben, ändert sich auch die Webadresse für den Zugang zum Konfigurationsmenü. Geben Sie ab sofort in das Adressfeld des Browsers die neue IP-Adresse ein, um zum Konfigurationsmenü zu gelangen. Bei Änderungen am IP-Adressbereich müssen Sie gegebenenfalls auch die Netzwerkcomputer neu starten, damit diese sich beim Router eine neue IP-Adresse aus dem neuen Adressbereich „abholen“.
Bei einigen Routern geben Sie lediglich die Start-Adresse (Starting IP Address) sowie die gewünschte Anzahl der verfügbaren Adressen (Maximum Number of DHCP Users) an.
Unterstützt mein Router überhaupt DHCP?
Falls Sie keinen eigenen Zugang zum WLAN-Router haben, da Sie eventuell das Zugangskennwort nicht parat haben, können Sie auch direkt am PC herausfinden, ob Ihr Netzwerk DHCP verwendet oder nicht. Um mit Hilfe der Eingabeaufforderung herauszufinden, ob Ihr PC DHCP verwendet oder nicht, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Klicken Sie auf Start, und rufen Sie den Befehl Alle Programme | Zubehör | Eingabeaufforderung auf.
2. Geben Sie in der Eingabeaufforderung folgenden Befehl ein:
ipconfig /all
3. Windows blendet daraufhin zahlreiche Informationen zur Netzwerkkarte auf. In der Zeile DHCP aktiviert erkennen Sie, ob Ihr PC mit DHCP arbeitet.