Polizeikontrollen sind nicht ungewöhnlich und die meisten Menschen sind schon einmal von der Polizei angehalten worden. Doch wie verhält man sich richtig? Sollte man schweigen, oder versuchen sich herauszureden? Nachfolgend einige Tipps, wie Sie sich im Falle einer Kontrolle verhalten sollten.
Die richtige Antwort geben
Häufig stellen die Polizisten gleich zu Anfang die Frage, ob Sie wissen, wieso Sie angehalten wurden. Die richtige Antwort darauf lautet immer: Nein. Selbst wenn Sie genau wissen, was Sie falsch gemacht haben.
Wenn jemand Beispielsweise in einer Umweltzone parkt, ohne die dafür passende Plakette zu besitzen und auf die Frage des Polizisten damit argumentiert, nur schnell Parken zu wollen, weiß der Beamte sofort, dass man mit voller Absicht in die Umweltzone gefahren ist. Ein Radfahrer, der über rot gefahren ist, sollte nicht als Argument anbringen, dass sowieso keiner da war, den das stören könnte.
In beiden Beispielsituationen wird der Polizist davon ausgehen, dass der Angehaltene vorsätzlich gehandelt hat. Und bei Vorsatz verdoppeln sich die Geldbußen automatisch. Das Bedeutet bis zu 200 Euro bei Missachtung der roten Ampel.
Niemand hat die Pflicht sich selbst zu belasten
Wenn jemand in Verdacht steht ein Vergehen jedweder Art begangen zu haben, können Sanktionen nur dann verhangen werden, wenn die Schuld zweifelsfrei und unter Einhaltung bestimmter Regeln bewiesen werden. Zu diesen Regeln zählt auch, dass niemand dazu gezwungen werden kann, sich selbst zu belasten. Deswegen ist jeder Polizeibeamte verpflichtet, den Verdächtigen darauf hinzuweisen, dass es ihm frei steht, sich zu dem Vorfall zu äußern.
Daher lautet die Grundregel: Sagen Sie nichts. Selbst Lügen ist erlaubt, jedoch nicht zu empfehlen. Erfahrene Beamte können Sie mit gezielten Fragen meist mühelos in Widersprüche verwickeln.
Mehr Erfolg mit Höflichkeit
Meist ist es erfolgreicher ehrlich, charmant und höflich zu bleiben. Da Polizei und Ordnungsbeamte bei der Beurteilung einen Ermessensspielraum haben, besteht bei höflichem und charmanten Auftreten eine gute Chance, auch ohne Verwarnungsgeld oder Anzeige davonzukommen.
Ein Anwalt ist in manchen Fällen sinnvoll
Wenn Sie eine hohe Geldbuße oder ein Fahrverbot verhindern wollen, sollten Sie sich zeitnah um eine Rechtsberatung kümmern. Ein Anwalt kann Aktenansicht beantragen und einschätzen, ob die Erhebung eines Widerspruchs erfolgsversprechend ist.