Früher oder später erwischt es jedes Mail-Postfach: Der Posteingang quillt über vor lästigen Werbemails. Spam lässt sich zwar kaum vermeiden, aber eindämmen. Intelligente Spamfilter sorgen dafür, dass Spammails gar nicht erst im Postfach landen.
Wie entsteht Spam eigentlich?
Als Spam wird das massenhafte Verschicken von Werbe-E-Mails bezeichnet. Die Versender der elektronischen Werbung – im Fachjargon Spammer genannt – senden dabei mehrere Millionen E-Mails gleichzeitig an Empfänger weltweit. Das „Erfolgsgeheimnis“ von E-Mail-Spam: Im Vergleich zu herkömmlicher Werbung auf dem Postweg entstehen beim E-Mail-Spam praktisch keine Kosten. Ob nur eine oder zehn Millionen E-Mails verschickt werden, spielt auf der Kostenseite kaum eine Rolle.
Ursprünglich ist Spam die Abkürzung für Spiced Ham (Gewürzter Schinken) und seit 1936 in den USA ein Markenname für Dosenfleisch. Dass Spam ein Synonym für massenhaft verschickte E-Mails wurde, liegt an einem Sketch der Comedyserie Monthy Python’s Flying Circus, in dem das Wort Spam über einhundert Mal erwähnt wird. Im Sketch geht es um eine Speisekarte, die nur aus Gerichten mit Spam besteht.
Für Spammer gilt: Je mehr Empfänger auf dem E-Mail-Verteiler stehen, umso größer stehen die Chancen, dass genügend Empfänger auf die Werbung hereinfallen. Wenn von einer Million Empfängern nur 0,05 Prozent ein neues Produkt kaufen, sind das immerhin 5.000 neue Kunden. Und genau darauf spekulieren die Spam-Versender.
Spammer sind daher immer auf der Suche nach neuen E-Mail-Adressen. Im Internet gibt es Adresshändler, die E-Mail-Adressen sammeln und an Spammer verkaufen; und das in Paketen zu einer Million, fünf Millionen, zehn Millionen oder 100 Millionen Adressen.
Da es für Spammer so einfach ist, an neue E-Mail-Adressen zu kommen, steigt die Masse an Spam-Mails von Tag zu Tag. Nach aktuellen Studien des MessageLabs Intelligence Report (www.messagelabs.com/Threat_Watch/Intelligence_Reports) sind im Schnitt fast zwei Drittel der im eigenen Postfach landenden E-Mails Spam.
Rechtlich sind Sie in Sachen Spam eigentlich auf der sicheren Seite. In Deutschland darf E-Mail-Werbung nur dann verschickt werden, wenn das Einverständnis des Empfängers vorliegt. Allerdings können selbst hohe Bußgelder, die in Deutschland und anderen Ländern für unverlangt zugesandte Werbemails drohen, Spammer nicht abschrecken. Da über 90 Prozent der Absender die Werbeflut aus dem Ausland verschicken, gibt es kaum eine rechtliche Handhabe gegen die Versender.
Wichtig ist es daher, gar nicht erst mit der eigenen E-Mail-Adresse in den Listen der Adresshändler zu landen. Denn wer dort erst einmal eingetragen ist, kommt nie mehr aus den Listen heraus und wird sein Leben lang von Spam belästigt.