Selbst wenn Sie den Kollegen am Schreibtisch gegenüber unheimlich nett finden – es gibt Dinge, die selbst den tollsten Charakter eines Menschen in den Hintergrund rücken können. Eines dieser Dinge ist schlechter Körpergeruch. Vor allem im Sommer kann der Geruch von Schweiß unerträglich werden, wenn man viele Stunden in einem gemeinsamen Raum miteinander verbringen muss. Häufig helfen auch offene Fenster und Klimaanlagen nicht genug.
Da hilft nur eins: Der Kollegen auf den Geruch ansprechen. Doch für viele Menschen gilt Schweißgeruch als Tabuthema, dem sie am liebsten aus dem Weg gehen. Knigge-Experten geben Tipps und Tricks, mit denen Sie die unangenehme Situation optimal bewältigen können.
Direkt ist immer besser
Eine Umfrage der GfK-Marktforschung ergab, dass zwei Drittel der Umfrageteilnehmer nicht beleidigt reagieren würden, wenn sie jemand auf ihren Körpergeruch anspricht und sich sogar wünschen würden, dass sie jemand auf diese Tatsache aufmerksam macht.
Auch Experten raten, das Thema direkt anzusprechen. Oft werden die Versuche etwas „durch die Blume“ zu sagen missverstanden und führen mitunter sogar zu weit unangenehmeren Situationen, die durch eine direkte Ansprache verhindert worden wären. Am besten ist ein Kollege dafür geeignet, zu dem der Betroffene das innigste und freundschaftlichste Verhältnis hat. Das Gespräch könnten man mit einer Frage beginnen, etwa „Wenn bei mir etwas nicht stimmen würde und ich zum Beispiel Essensreste zwischen den Zähnen oder eine Laufmasche in der Strumpfhose hätte, würdest du mich darauf aufmerksam machen?“ Reagiert die betroffene Person darauf positiv, können Sie mit einem „Ich möchte dir auch etwas sagen?“ elegant zum Schweißgeruch-Problem überleiten.
Es gibt auch Ausnahmen
Auf seinen Köpergeruch hingewiesen werden sollte jeder Mitarbeiter – der Vorgesetzte bildet dabei stets eine Ausnahme. Sollte ein Mitarbeiter ein besonderes Vertrauensverhältnis zu seinem Chef haben, könnte dieser sich vorsichtig vorwagen und den Chef darauf aufmerksam machen, dass die Sorge um die Meinung Kunden zu dieser Entscheidung geführt haben.
Auch sollten betriebsfremde Mitarbeiter, die nur einen einzigen Termin in der Firma haben, nicht unbedingt auf Schweißgeruch aufmerksam gemacht werden, denn in diesem Fall gilt die Etikette-Regel, dass man eine Person nur dann mit etwas konfrontieren sollte, wenn die Person auch die Chance hat, beim nächsten Mal etwas zu ändern.