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  • Android: Unerwünschte Anrufe ohne App blockieren

    Jeder bekommt sie einmal. Unerwünschte Anrufe auf´s Handy. Egal ob es sich dabei um die/den Ex handelt, oder ob es nervige Werbeanrufe und Ping-Calls sind. Sie alle möchte man schnellstens wieder loswerden. Dazu kannst du einschlägige Blockier-Apps aus dem Google Play Store verwenden. Besser ist es jedoch, das eingebaute Bordmittel zu verwenden.

    Call-Blocker-Apps nur suboptimal

    Die meisten der Blockier-Apps haben einen wesentlichen Nachteil. Man weiß nie, ob sie deine Kontakte, Anruflisten und Gespräche abhören oder nicht.

    Eingebaute Blockier-Option benutzten

    Seit Android 6.0 (Marshmallow) enthält das Betriebssystem eine Funktion, die das Blockieren von Anrufen auch ohne zusätzliche App ermöglicht.

    Wenn du einen unerwünschten Anrufer blockieren willst, tippst du in deiner Anrufliste auf die betreffende Rufnummer und dann auf die Option Anrufdetails. Hier befindet sich der Eintrag Nummer blockieren. Einfach darauf tippen und alle Kontaktversuche per Anruf oder SMS dieser Telefonnummer werden ab sofort unterbunden.

    Leider kommt es aber immer wieder vor, dass einige Smartphones mit Android 6.0 diese Funktion trotzdem nicht unterstützen.  In diesem Fall kannst du auch einen anderen Trick anwenden.

    Anruf an Mailbox umleiten

    Unerwünschte Anrufe lassen sich über die Kontakte auch direkt an die Sprachmailbox umleiten, die du natürlich nicht abhörst, oder im besten Falle komplett abgeschaltet hast. In beiden Fällen läuft der Anruf ins Leere und dein Handy klingelt nicht.

    Auf diese Weise kann man einzelne Kontakte und nervige Werbeanrufe unterschiedlicher Herkunft stumm schalten.

    Möchtest du einen vorhandenen Teilnehmer auf die Mailbox umleiten, dann rufe diesen in deiner Kontaktliste auf und wechsle in den Bearbeitungsmodus (z. B. über das Stiftsymbol). Dann tippst du auf das Drei-Punkte-Symbol und aktivierst die Option Alle Anrufe an Mailbox. Anschließend speicherst du die Änderung und alle Anrufe dieses Teilnehmers werden ab sofort unterdrückt.

    Bei Rufnummern, die keinem Kontakt zugeordnet sind, kann man ebenso vorgehen. Erstelle für unbekannte Rufnummern einfach einen Kontakt mit eindeutigem Namen (z. B. Blacklist oder Blocklist). Anschließend aktivierst du die Option Alle Anrufe an Mailbox, wie bereits oben beschrieben.

    Diesem Kontakt kannst du nun weitere Rufnummern, egal welcher Herkunft, hinzufügen. Neue Nummern werden dann mit der Option Zu Kontakt hinzufügen in der Blacklist gespeichert. Theoretisch gibt es keine Grenze, wie viel Nummern einem Kontakt zugeordnet werden können. Das Limit bestimmt nur der verfügbare Speicherplatz.

  • Uganda is calling – Abzocke durch Lockanrufe (Ping Calls)

    Seit ein paar Monaten verzeichnet die Bundesnetzagentur wieder einmal verstärkt Beschwerden über Lockanrufe aus dem Ausland. Allein im Oktober und November 2017 waren es über 50.000 Telefonkunden, die sich bei der Bundesnetzagentur meldeten. Wer eine diese Telefonnummern wählt und sei es auch nur aus Neugier, dem können Schäden entstehen,  die mehrere hundert Euro betragen können.

    Welche Nummern sind betroffen?

    Die Betrüger, die im Ausland sitzen,  verwenden die bereits bekannte Masche der Lock-Anrufe, sogenannte Ping-Calls. Deren Ländervorwahl sehen unseren Ortsvorwahlen recht ähnlich und sollen zum zum Anrufen verleiten.

    Die Telefonbetrüger sitzen nicht nur in Nordafrika (Elfenbeinküste, Algerien, etc), sondern auch in Übersee (Seychellen, Guinea) und sogar in Europa (Albanien, Mazedonien). Eine spezielle Computersoftware telefoniert gekaufte Rufnummern sowie Nummern aus anderen Quellen nach aktiven Telefonanschlüssen ab.

    Zum Beispiel ist die marokkanische Ländervorwahl 00212 (+212) von der Vorwahl der Stadt Solingen (0212) nur durch die zusätzliche Null oder dem Pluszeichen zu unterscheiden. Während man für ein Gespräch nach Solingen nur wenige Cent zahlt, können bei Telefonaten nach Marokko mehrere Euro pro angefangene Minute berechnet werden.

    Dazu gehört auch die Vorwahl 00881, die zu dem Global Mobile Satellite System (Satelliten-Telefonie) gehört und der Ortsvorwahl von Weilheim in Oberbayern ähnelt.

    Folgende Landesvorwahlen sind bei dieser Abzockmethode bereits aufgefallen:

    • Albanien (00355)
    • Algerien (00213)
    • Benin (00229)
    • Bosnien-Herzegowina (00387)
    • Burundi (00257)
    • Elfenbeinküste (00225)
    • Gambia (00220)
    • Guinea (00249)
    • Jemen (00967)
    • Liberia (00231)
    • Madagaskar (00261)
    • Malediven (00960)
    • Mali (00223)
    • Marokko (00212)
    • Mazedonien (00389)
    • Serbien (00381)
    • Seychellen (00248)
    • Sierra Leone (00232)
    • Somalia (00252)
    • Sudan (00249)
    • Tansania (00255)
    • Tschad (0023)
    • Tunesien (00216)
    • Uganda (00256)
    • Global Mobile Satellite System (00881)

    Nach erfolgreichen Ping-Anrufen machen sich die Betrüger die automatisierte Rechnungserstellung unserer Telefonanbieter zunutze. Sie geben sich ihrerseits ebenfalls als Telefonunternehmen aus und schon fließt das Geld auf ihre Konten.

    Kann man sich wehren?

    Gegen Anrufe allgemein kann man sich nicht besonders effektiv wehren. Allerdings kann man auf die betreffenden Rufnummern auf dem iPhone oder Android-Smartphones blockieren. Bei der Festnetz-Telefonie ist das kaum möglich. Wer über eine FritzBox telefoniert, der kann zumindest unerwünschte Anrufer direkt auf den Anrufbeantworter umleiten.

    Geld zurück?

    Wer auf seiner Telefonrechnung schon mit diesen Abzocker-Gebühren belastet wurde, der sollte auf der Webseite der Bundesnetzagentur nach der Telefonnumer suchen. Ist sie dort eingetragen und als Verbot zur Rechnungslegung registriert, dann sollte dein Telefonprovider dir die Kosten wieder erstatten.

    Da diese Liste ständig erweitert wird, kann es vorkommen, dass deine Problem-Nummer (noch) nicht erfasst ist. In diesem Fall ist es ratsam, über das Bundesnetzagentur-Meldeformular diese Nummer zu melden. Anschließend solltest du zusammen mit einer, für dich zuständige Verbraucherzentrale versuchen, dir die gezahlten Gebühren zurück zu holen.

    Bei der Bundesnetzagentur kannst du übrigens auch andere Belästigungen per Telefon melden. Die Übersicht findest du hier.

    Weitere Konsequenzen

    Die Bundesnetzagentur hat in der Zwischenzeit auch weitere Maßnahmen ergriffen. Für insgesamt 22 Länder müssen Mobilfunknetzbetreiber und Mobilfunkanbieter vor einem Verbindungsaufbau eine kostenlose Preisansage schalten, um auf erhöhte Verbindungskosten hinzuweisen. Diese Anordnung muss spätestens bis zum 15. Januar 2018 von den Unternehmen umgesetzt werden.

    Fazit:

    Ob kostenlose Gebührenansage oder eine Blacklist von Telefonnummern: Beides schützt  nicht vor Abzockversuchen, wenn die Neugier mit uns durchgeht. Generell sollte man Vorsicht walten lassen, wenn eine Nummer mit einer Doppel-Null oder einem Pluszeichen beginnt. Das ist immer eine ausländische Rufnummer. Wer keine Kontakte in dieses Land unterhält, sollte diese Nummer nicht wählen. Auch nicht aus Neugier.

    Ich persönlich halte es mit Anrufen in Abwesenheit wie folgt: Ich rufe unbekannte Nummern grundsätzlich nicht zurück und mein Anrufbeantworter ist abgeschaltet. Rückrufe tätige ich nur im Rahmen meiner Kontaktliste. Wichtige Informationen von Ämtern und Unternehmen tausche ich nur schriftlich, per E-Mail oder Briefpost, aus.