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  • Digitale Reputation und „Ich im Internet“ – Das steht alles über mich im Internet

    Das Internet ist ein Mitmachmedium. Jeder kann sich bei Facebook, Instagram, Communities und Foren anmelden und eigene Beiträge verfassen. Auch eigene Webseiten sind kein Problem. Überall können Sie nach Lust und Laune eigene Inhalte veröffentlichen. Was dabei gerne vergessen wird: Wer sich im Internet oder im eigenen Blog präsentiert, lässt – bildlich gesprochen – die Hosen herunter.

    Da werden ungeniert Wohnort, Hobbies, Details zum Arbeitsplatz und vieles mehr verraten. Und was einmal im Netz steht, lässt sich kaum wieder löschen. Sobald eine Suchmaschine die eigene Webseiten entdeckt und in den Katalog aufgenommen hat – das dauert meist nur wenige Tage, mitunter sogar nur Stunden –, sind die einmal veröffentlichten Informationen für immer gespeichert.

    Ihre digitale Reputation

    Keine Frage; Mitmachen im Netz macht Spaß. Dabei sollten Sie aber stets beachten, dass alles, was Sie an Informationen über sich ins Netz stellen, öffentlich zugänglich ist. Persönliche oder intime Daten gehören daher nicht auf die eigene Webseite. Generell gilt: Man sollte nur das veröffentlichen, was man auch Fremden Menschen auf der Straße erzählen würde.

    Die digitale Reputation spielt auch außerhalb des Internet eine große Rolle, etwa bei Bewerbungen. Viele Personalabteilungen führen zunächst Suchabfragen bei Personensuchmaschinen durch, um sich bereits im Vorfeld ein Bild über den Bewerber zu machen. Und wer dort mit peinlichen Fotos oder extremen politischen Ansichten von sich reden macht oder nach Log-Ins für Erwachsenen-Sites sucht, hat schlechte Karten.

    Das Netz vergisst nichts: Selbst Webseiten, die bereits mehrere Jahre oder Jahrzehnte alt sind, lassen sich aufspüren. Beim Internet-Archiv www.archive.org gibt es eine „Internet-Zeitmaschine“ die bis zurück ins Jahr 1996 reicht. So zum Beispiel sah ebay im Jahr 2000 aus:

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    Das wird aus den gesammelten Daten

    Im Netz landen persönliche Informationen, weil sie entweder selbst eingegeben oder von Anderen online gestellt wurden. Dazu gehören neben Texte auch Fotos und Videos, die nur dann veröffentlicht werden sollten, wenn Sie diese auch wirklich Jedermann zeigen möchten. Der lustige Schnappschuss auf einer bierseligen Party sorgt im Freundeskreis zwar für Schmunzeln, beim Personalchef oder Kreditgebern hinterlassen sie keinen guten Eindruck.

    Selbst vermeintlich harmlose Informationen können negative Auswirkungen haben. Ein Beispiel: In einem Forum geben Sie Tipps gegen Rückenschmerzen. Über eine Suchmaschine lassen sich die Forenbeiträge mitunter auch von ihrer zukünftigen Krankenkasse finden, die auf eine chronische Krankheit schließt und den Versicherungsantrag ablehnt oder Prämienzuschläge verlangt.

    Ich im Internet – Wer sucht mich bei Google

    Wer im Internet nach Personen oder Namen recherchiert, kann erstaunliche Dinge über sich selbst und seine Mitmenschen herausfinden. Googles Onlineservice „Ich im Internet“ zeigt, was alles über einen selbst (bzw. den Namensvettern) im Internet steht und wie leicht man es findet.

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    Mit „Ich im Internet“ informiert bleiben

    Wenn Sie genau verfolgen möchten, welche neuen Fundstellen über Sie bei Google aufgenommen wurden, können Sie mit der Funktion „Mit Web-Benachrichtigungen auf dem Laufenden bleiben“ automatisch Benachrichtigungen über Neueinträge zu Ihrem Namen abonnieren.

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    Personensuchmaschinen

    Einen Schritt weiter gehen Suchmaschinen, die sich auf die Personensuche spezialisiert haben. Die Personensuchmaschine Yasni filtert zum Beispiel alle Informationen, die bei Communities wie Linkedin, Xing, Facebook, MySpace, Spock, Stayfriends, StudiVZ, Twitter oder Yahoo!360, in Blogs oder auf eigenen Webseiten veröffentlicht wurden. Und dabei kommt oft erstaunliches zutage.

    So finden Sie heraus, welche Informationen über Sie oder über Freunde, Bekannte und Verwandte bereits im Netz zu finden sind:

    1. Rufen Sie die Webseite www.yasni.de auf.

    2. Geben Sie in das Suchfeld Ihren Vor- und Nachnamen ein. Bestätigen Sie die Eingabe mit einem Klick auf „Alle finden“. Die besten Suchergebnisse erhalten Sie, wenn Sie Vor- und Nachnamen zusammen in Anführungszeichen eingeben.

    3. Die Personensuchmaschine durchforstet alle öffentlich verfügbaren Informationen über Sie. Dazu gehören alle Texte und Bilder, die über Sie in Medienberichten, Community-Profilen, Blogs oder Forenbeiträgen veröffentlicht wurden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Informationen von Ihnen stammen oder von anderen Personen ins Netz gestellt wurden. Selbst Telefonnummern und Wunschlisten bei Amazon kennt die Personensuchmaschine.

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    Neben Yasni gibt es noch weitere Suchmaschinen, die sich auf das Aufspüren personenbezogener Daten spezialisiert haben. Zu den bekanntesten gehören:

    Das eigene Profil bearbeiten

    Yasni und viele andere Personensuchmaschinen erlauben es, das eigene Profil anzupassen und unliebsame Einträge zu entfernen, etwa die Wunschlisten bei Amazon. Hierzu müssen Sie sich allerdings bei der Personensuchmaschine registrieren und verraten der Suchmaschine, dass Sie tatsächlich existieren.

  • Privatsphäre im Web: Daten und Fotos aus dem Internet löschen – oder von Profis löschen lassen

    Das Internet vergisst nichts. Alles, was jemals im Internet „gesagt“ oder veröffentlicht wurde, bleibt im Internet. Daher sollte man aufpassen, was man bei Facebook & Co. oder auf der eigenen Webseite veröffentlicht. Schließlich geht es um die digitale Reputation. Niemand kann garantieren, dass die peinlichen Partyfotos oder Beschimpfungen nicht auch vom Vorgesetzten gefunden werden. Mögliche Folgen: Karriereknick, Namensmissbrauch oder Mobbing. Die gute Nachricht für alle, die Peinliches bereits veröffentlicht haben: Auch wenn Daten und Fotos bereits im Netz sind, gibt es eine Chance, die unliebsamen Einträge wieder zu löschen. Vor allem, wenn es um Fotos oder Informationen geht, die andere über Sie ins Netz gestellt haben.

    Was weiß das Netz über mich?

    Fotos ins Netz stellen, Wunschzettel anlegen, in sozialen Netzen mitmachen – die Liste der Möglichkeiten des Mitmach-Webs sind lang. Was dabei oft vergessen wird: die einmal veröffentlichten Daten lassen nur schwer wieder löschen. Ebenfalls kritisch: viele Daten sind für jedermann sichtbar. Folgende Informationen sind zum Beispiel problemlos über die Google-Suchmaschine auffindbar:

    • Name und Profilfoto bei Facebook, Xing und mySpace
    • Telefonnummer und Adresse aus dem Telefonbuch
    • Amazon-Wunschzettel
    • Lieblingsmusik bei last.fm
    • Forenbeiträge

    Wer wissen möchte, was alles über einen selbst (oder andere) gespeichert ist, kann es ausprobieren: Einfach die Personensuchmaschine www.123people.de aufrufen, den eigenen Namen (oder den von Freunden) eingeben – und erstaunt sein, was bereits für jedermann sichtbar im Netz steht.

    Wenn Fremde Fotos und Daten veröffentlichen: Löschung beantragen

    Kritisch wird’s, wenn Fremde Fotos und Daten über einen selbst im Web veröffentlichen. Während Sie bei Facebook & Co. die eigenen Beiträge meist selbst wieder entfernen können, wird’s bei Daten, die von anderen ins Netz gestellt wurde, schwieriger. Unmöglich ist es aber nicht. Hat jemand zum Beispiel ohne Ihre Zustimmung ein Foto von Ihnen veröffentlicht, können Sie folgendermaßen die Löschung veranlassen:

    1. Im ersten Schritt ermitteln Sie den Webseitenbetreiber, auf dessen Webseite das Foto oder die kompromittierenden Informationen veröffentlicht wurden. Den Betreiber erfahren Sie im Impressum der Webseite.

    Fehlt das Impressum, finden Sie bei Webseiten mit der Endung „.de“ den Inhaber über die Webseite www.nic.de heraus. Bei internationalen Webseiten mit der Endung „.com“ verwenden Sie Suchfunktion der Webseite www.allwhois.com.

    2. Fordern Sie den Webseitenbetreiber schriftlich dazu auf, die jeweiligen Fotos oder Daten zu löschen. Einen Musterbrief zur Datenlöschung (Abmahnung wegen Persönlichkeitsverletzung, Verpflichtung zur Löschung gemäß § 35 Abs. II BDSG.) und die dazu passende Unterlassungserklärung finden Sie auf der Downloadseite von ComputerBild.

    3. Sollte der Webseitenbetreiber der Aufforderung zum Löschen nicht nachkommen, wenden Sie sich im nächsten Schritt an den Datenschutzbeauftragten Ihres Bundeslandes. Die Adressen und Kontaktdaten finden Sie auf der Webseite datenschutz-ratgeber.info/aufsichtsbehoerden.

    4. Damit die gelöschten Daten auch aus den Google-Suchtreffern verschwinden, können Sie zusätzlich bei Google die Löschung beantragen. Hierzu rufen Sie die Webseite https://www.google.com/webmasters/tools/removals auf, melden sich mit Ihren Google-Zugangsdaten an und beantragen per Klick auf „New removal request“ die Löschung.

    Professionelle Löschdienste

    Statt die Löschung der Daten selbst in die Hand zu nehmen, können Sie alternativ auch kommerzielle Löschdienste beauftragen. Die übernehmen gegen eine Gebühr die Löschung der Daten. Pro Löschauftrag sind rund 30 Euro fällig – allerdings ohne Erfolgsgarantie. Ob die Daten danach wirklich verschwunden sind, garantiert keiner der kommerziellen Löschanbieter wie Ruflotse oder Mein Ruf im Netz.