Ohne Spuren durchs Web zu surfen ist technisch nicht möglich. Jeder Rechner im Netz – auch der heimische PC mit Internetanschluss – ist über seine weltweit einmalige IP-Adresse identifizierbar. Das ist auch zwingend notwendig, damit der Betreiber der besuchten Webseite weiß, wohin die Bilder und Texte der angeforderten Webseite geschickt werden sollen. Bei jedem Seitenaufruf besteht eine direkte 1:1-Verbindung zwischen dem Webseitenbetreiber und dem eigenen PC. Und darüber lässt sich leicht herausfinden, welcher Rechner wann welche Webseite besucht hat.
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Im vergangenen Januar berichteten wir über den Zwiebel-Router „Tor“. Das Tor-Projekt ist kein Anonymisierungsdienst, sondern ein echter Proxy. Wird auf dem Computer der Tor-Browser gestartet, baut sich eine sichere Leitung auf, die nicht abgehört werden kann. Wenn man aber auf Reisen ständig mit wechselnden Notebooks oder Tablet-PC´s arbeitet, braucht nicht zwingend auf jedem Rechner diesen Zwiebel-Router. Die All-for-one-Lösung ist der „FreedomStick EvilTux“.
IP-Filter, Bundestrojaner, Vorratsdatenspeicherung und Abmahnanwälte. Noch nie zuvor war die eigene IP und die damit verbundenen benutzerspezifischen Daten so sehr in Gefahr wie heute und obwohl die Provider Namen und Adressen eigentlich nur auf richterliche Beschlüsse herausgeben dürfen, kommt es trotzdem nicht selten vor, dass nicht befugte Personen Auskünfte nachfragen und ausgehändigt bekommen. Zudem lässt sich per IP-Verschleierung auch der vielgehasste IP-Filter mancher Webseiten umgehen, beispielsweise bei Online-TV und in Deutschland gesperrte Youtube-Videos lassen sich problemlos ansehen. Eine relativ sichere und kostenlose Methode, seine IP zu verbergen und beinahe anonym durchs Netz zu surfen, ist „The Onion Router“, der auf der Webseite www.torproject.org bereits als vorkonfiguriertes Browser-Bundle heruntergeladen werden kann.
Wer anonym durchs Internet surfen möchte, hat’s nicht leicht. Zwar gibt es bei den Standardbrowsern den anonymen Modus oder Inkognito-Modus. Vollkommen anonym ist das aber nicht. Denn der Inkognitomodus sorgt lediglich dafür, dass auf dem eigenen Rechner keine Surfspuren zurückbleiben. Provider und Webseitenbetreiber wissen trotzdem, wann Sie welche Seiten Sie besucht haben. Richtig anonym wird’s erst mit dem Tor-Browser. Den gibt’s sogar für den Stick, so dass Sie von jedem Rechner aus anonym durchs Web surfen können.
Wer glaubt, im Internet anonym unterwegs zu sein, irrt gewaltig. Auch wenn Sie daheim alleine vor dem PC sitzen, hinterlassen Sie beim Surfen jede Menge Spuren. Jeder Schritt im Internet, jeder Klick und jede besuchte Webseite hinterlässt Spuren. Dauerhaft und ganz leicht einsehbar. Sämtliche Schritte sind noch Tage später nachweisbar. Wenn ab 2009 die EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung in Kraft tritt, werden die digitalen Spuren sogar zwischen sechs und 24 Monate gespeichert.