Nach der Veröffentlichung der Chrome-Version 37 in der 32-Bit- und 64-Bit-Variante beklagen sich viele Chrome-Nutzer über unscharfe Schriften auf den Webseiten. Waren die Fonts zuvor knackescharf, sind sie nach dem Wechsel auf die neueste Chrome-Version plötzlich verschwommen und unscharf. Zwei Lösungen schaffen Abhilfe und machen alles wieder scharf.
Chrome wechselt die Grafik-Engine
Der Grund für die plötzliche Unschärfe ist schnell gefunden: Seit der Version 37 verwendet Chrome statt des Graphic Device Interface (GDI) die neue DirectWrite-Technik zur Darstellung von Webseiten. Das neue DirectWrite führt auf einigen Rechnern aber zur verschwommenen Darstellung von Schriften und Menüs. Im Chrome-Entwickler-Forum ist der Fehler seit Juli bekannt.
Chrome wieder scharf machen
Einige Anwender berichten, dass Chrome die Webseiten wieder knackig scharf darstellt, wenn man in der Systemsteuerung die Skalierung wieder auf 100% stellt. Wie das geht, steht im Tipp Windows 8 & 8.1 unscharf. Sollte das nicht funktionieren und Chrome Webseiten immer noch unscharf darstellen, helfen diese beiden temporären Lösungen:
Chrome://flags bearbeiten
Über die Chrome-Einstellungen lässt sich die neue DirectWrite-Engine abschalten. Dazu in die Adresszeile
chrome://flags
eingeben, um alle experimentellen Chrome-Funktionen anzuzeigen. Hier in der Zeile DirectWrite deaktivieren auf Aktivieren klicken. Das DirectWrite-System für die Schriftdarstellung wird damit ausgeschaltet und wieder das alte (aber bewährte) GDI-System verwendet.
Chrome-Startparameter ändern
Alternativ dazu kann man auch die Startparameter von Chrome so ändern, dass wieder das GDI-System zur Schriftdarstellung verändert wird. Dazu können Sie entweder die Standard-Verknüpfung zum Chrome-Browser anpassen, oder eine eigene Verknüpfung anlegen. Die eigene Verknüpfung hat den Vorteil, dass Sie dann von Fall zu Fall selbst entscheiden können, ob Sie Chrome normal oder über mit den veränderten Startparametern starten möchten.
Um eine neue Verknüpfung zum Chrome-Browser anzulegen, über den Sie den Browser dann direkt mit dem GDI-Schriftsystem starten können, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich des Desktops, und rufen Sie den Befehl Neu | Verknüpfung auf.
2. Klicken Sie auf Durchsuchen, und wählen Sie die chrome.exe-Datei aus. Meist finden Sie die Datei in einem der folgenden Ordner :
C:\Program Files (x86)\Google\Chrome\Application\chrome.exe
C:\Programme(x86)\Google\Chrome\Application\chrome.exe
C:\Program Files\Google\Chrome\Application\chrome.exe
C:\Programme\Google\Chrome\Application\chrome.exe
Ans Ende der Zeile geben Sie anschließend folgende Startparameter ein:
/high-dpi-support=1 /force-device-scale-factor=1
Die komplette Zeile sind dann z.B. folgendermaßen aus:
„C:\Program Files (x86)\Google\Chrome\Application\chrome.exe“ /high-dpi-support=1 /force-device-scale-factor=1
3. Bestätigen Sie mit Weiter, geben Sie einen passenden Namen wie Chrome scharf ein, und schließen Sie den Assistenten ab. Ab sofort können Sie über die neue Verknüpfung den Chrome-Browser mit scharfer Schriftdarstellung starten.
Statt eine eigene Desktopverknüpfung anzulegen, können Sie auch das Standard-Chrome-Icon mit den Startparametern versehen. Dazu klicken Sie im Startmenü mit der rechten Maustaste auf das Chrome-Icon und wählen den Befehl Eigenschaften.
Dann fügen Sie ans Ende der Zeile Ziel die Startparameter /high-dpi-support=1 /force-device-scale-factor=1 ein, so dass die Zeile zum Beispiel folgendermaßen aussieht:
„C:\Program Files (x86)\Google\Chrome\Application\chrome.exe“ /high-dpi-support=1 /force-device-scale-factor=1
Chrome startet danach immer mit den neuen Startparametern.
Wir empfehlen die erste Variante mit der eigenen Verknüpfung, da man dann von Fall zu Fall schnell entscheiden kann, ob Chrome mit dem GDI- oder DirectWrite-System zur Schriftdarstellung gestartet wird. Vermutlich (oder besser hoffentlich) wird Google bald ein Update herausbringen, um das Problem der unscharfen Schriften auf Webseiten endgültig zu lösen.