In Bremen haben sich Taxifahrer mittlerweile durch Kameras gegen mögliche Gewalttaten abgesichert. Diese Kameras sind in Taxis montiert und schießen alle 15 Sekunden ein Bild von den chauffierten Gästen. Dies beruht darauf, dass 10% aller Taxifahrer mindestens einen gewalttätigen Übergriff pro Jahr verzeichnen. Dieses Verfahren soll in vielen Städten Deutschlands nun ausgebaut werden.
Kameras in der Sonnenblende
Wer sich nun fragt, ob dies überhaupt erlaubt ist, dem muss gesagt werden, dass Taxifahrer dieses Recht durchaus besitzen. Lediglich die vollständige Videoüberwachung ist den Taxifahrern nicht gestattet. Zusätzlich gilt, dass alle geschossenen Fotos mindestens nach 48 Stunden komplett gelöscht werden müssen. Weiterhin gilt, dass alle Taxis mit integrierter Kamera am Seitenfenster oder auch an der Tür einen deutlichen Hinweis enthalten müssen, dass sich bei ihnen eine Kamera in der Sonnenblende befindet. So können potentielle Gäste sich entscheiden, ob sie in dieses Taxi steigen möchten. Gleichzeitig gilt jedoch auch, dass Taxifahrer die freie Wahl haben, ob sie einen möglichen Fahrgast befördern möchten oder auch nicht. Sollte dieser beispielsweise zu stark alkoholisiert sein, steht es dem Taxifahrer frei, den Fahrgast abzuweisen.
Streitfall Fahrstrecke
Neben der Höhe des Fahrtgelds ist das häufigste Streitthema, ob der Taxifahrer nun die kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten gewählt habe. Wer denkt, dass er übers Ohr gehauen wurde, der lässt sich vom Taxifahrer eine Quittung ausstellen und notiert sich zusätzlich die Taxinummer, welche sich rechts an der Frontscheibe des Taxis befindet. Auf der Quittung werden Preis, Start und Ziel der Fahrt festgehalten sowie Datum und Uhrzeit. Hiermit wird nun die örtliche Polizei oder auch die Taxi-Innung aufgesucht, die überprüfen können, ob es sich um einen betrug handelt oder ob der Taxifahrer wirklich die kürzeste Verbindung gewählt hat.
Das Problem mit dem Wechselgeld
Entgegen der Meinung vieler Fahrgäste sind Taxifahrer nicht dazu verpflichtet, auf größere Geldbeträge rausgeben zu können. Dies geht daher immer zulasten des Fahrgastes. Daher gilt bei Taxifahrten: Einfach vorher fragen, ob der Fahrer wechseln kann oder ob er beispielsweise bereit ist, das Radio auszustellen, damit telefoniert werden kann. So lassen sich Streitigkeiten bereits im vornherein beseitigen.