Wer übers Internet telefoniert steht vor der gleichen Problematik wie beim Verschicken von E-Mails. Denn auch Internet-Telefonate durchlaufen auf dem Weg zum Gesprächspartner viele Internet-Server unterschiedlicher Anbieter – mit zahlreichen Möglichkeiten zum Belauschen. Theoretisch lässt sich an jedem Knotenpunkt, über das die Datenpakete geschickt werden, das Gespräch mitschneiden. Findige Hacker müssen lediglich den Datenstrom „anzapfen“ und können sofort mithören.
Dabei profitieren potenzielle Lauscher davon, dass wie beim E-Mail-Verkehr auch fast alle Internet-Gespräche unverschlüsselt über die Leitungen gehen. Aufwändig ist das Belauschen daher nicht. Im Internet kursieren zahlreiche Hackertools, mit denen sich Datenströme im Internet „anzapfen“ und analysieren lassen. Damit können gezielt Internet-Gespräche herausgefiltert und auf der Festplatte des Angreifers gespeichert werden. Glücklicherweise gehört zur Bedienung und Einrichtung der Hackersoftware eine gehörige Portion Netzwerk- und Softwarekenntnis. Im Vergleich zum Anzapfen eines Festnetztelefons ist der Aufwand bei Internet-Telefonaten aber gering.
Unser Rat: Beim Telefonieren übers Internet sollten Sie alles, was Sie nicht per Postkarte verschicken würden auch nicht unverschlüsselt übers Internet-Telefon ausplaudern. Dazu gehört beispielsweise das Telefonbanking oder die Weitergabe sensibler Daten wie Kreditkarten- oder PIN-Nummern.