Tipps für die optimale Wahl der Winterreifen

Jedes Jahr zur Winterzeit stellen sich dem Autofahrer die gleichen Fragen: Brauche ich Winterreifen und wenn ja, welche? Die erste Frage ist leicht beantwortet. Im Winter sind Winterreifen definitiv erforderlich. Zum Einen, weil der Gesetzgeber bei winterlichen Straßenverhältnissen Winterreifen explizit vorschreibt und es bei Fahrtantritt nur sehr schwer abschätzbar ist, ob unterwegs mit Schnee und Eis zu rechnen ist.

Zum anderen auch deshalb, weil Versicherungen bei Temperaturen von weniger als +7ºC auch bei einem unverschuldeten Unfall eine Teilschuld von bis zu 20% erheben können. Dies wird damit gerechtfertigt, dass Sommerreifen bei Temperaturen von unter +7ºC verhärten und nicht mehr den erforderlichen Gripp haben. Das gerne gebrauchte Argument, dass die Sommerreifen neu und damit ähnlich gut seien, wie ein Winterreifen, ist somit schlicht weg falsch. Die Frage ist nicht ob ein Winterreifen gekauft werden sollte, sondern welcher Reifen es sein soll.

Welcher Winterreifen ist der richtige?

Pauschal ist diese Frage nicht zu beantworten, da hier viele Faktoren in die Entscheidung mit einfließen. Die Hauptfaktoren sind Reifenformat, Fahrzeugtyp und Fahrleistung. Generell gilt es auf Qualität zu achten, denn gerade im Winter entscheidet oftmals der Reifen, ob es zu einem kostspieligen Blechschaden kommt oder nicht. Ganzjahresreifen mit M&S- oder M+S-Zulassung (Achtung M/S reicht nicht!) werden zwar von den Versicherungen akzeptiert, sind jedoch nur ein Kompromiss und nur sehr bedingt empfehlenswert.

Aufschluss darüber, welcher Winterreifen ein guter Winterreifen ist, geben die Testergebnisse, die Sie beispielsweise bei Automobilclubs, in Autozeitschriften oder im Internet finden. Die Testergebnisse schwanken allerdings bei den verschiedenen Reifenformaten teilweise erheblich. So kann es sein, dass der Testsieger im Format 195/65 R15 im Format 225/45 R17 aber nur mittelmäßig abschneidet. Das Reifenformat ist daher ein ganz wesentlicher Faktor, genauso wie auch das Einsatzgebiet. Fahrzeuge, die überwiegend in der Stadt oder auf geräumten Autobahnen im Einsatz sind, benötigen einen Winterreifen mit guten Eigenschaften auf trockenen, nassen und vereisten Fahrbahnen.

Wird das Auto hingegen mehr in ländlichen Höhenlagen benutzt, sind gute Eigenschaften auf Schnee gefragt. Wie gut ein Winterreifen auf den unterschiedlichen Fahrbahnzuständen abschneidet, ist auch abhängig vom Fahrzeugtyp. Wenn Sie eine große, schwere Limousine mit Heckantrieb fahren, sind Tests, die mit leichteren, frontgetriebenen Fahrzeugen gemacht wurden, wenig aussagekräftig und umgekehrt. Sollen die Winterreifen auch im Skiurlaub zum Einsatz kommen, so sollte dennoch das Hauptaugenmerk auf den sonst üblichen Einsatzbereich liegen, da gerade im Skiurlaub die zusätzliche Nutzung von Schneeketten ohnedies fast immer erforderlich ist. Ebenfalls ein wichtiger Faktor ist die Wirtschaftlichkeit.

Wie wichtig dieser Faktor ist, hängt von den Fahrleistungen im Winter ab. Winterreifen haben einen höheren Kraftstoffverbrauch zur Folge, der gerade bei vermeintlich preiswerten Winterreifen beachtlich ist. Der zweite Punkt in Sachen Wirtschaftlichkeit ist die Langlebigkeit. Durch die weichere Gummimischung nutzt ein Winterreifen schneller ab, als ein härterer Sommerreifen.

Die Unterschiede bezüglich der Laufleistung sind bei Winterreifen enorm und so ist nicht selten der scheinbar teuerste Reifen unterm Strich der preiswerteste. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass ein Winterreifen maximal fünf Jahre genutzt werden sollte. Danach verhärtet auch dieser und sollte im Sommer aufgebraucht werden.

Wie alt ist der Reifen?

Das Alter der Reifen erkennen Sie an der DOT-Nummer, wobei die ersten zwei Zahlen die Herstellungswoche und die letzten beiden das Herstellungsjahr angeben. Dreistellige DOT-Nummern stammen aus der Zeit vor 2000 und sind weder im Sommer, geschweige denn im Winter zu gebrauchen. Für Fahrer, die in den Wintermonaten nicht mehr als 4.000 – 5.000 Km zurücklegen, ist der Faktor Wirtschaftlichkeit eher sekundär.

Primär hingegen ist es, den, unter Berücksichtigung der o.g. Punkte gefundenen, Winterreifen möglichst günstig zu erwerben. Die Preisunterschiede der einzelnen Händler sind sehr groß und es lohnt sich auf jeden Fall, sich auf verschiedenen Preisvergleichsportalen zu informieren, wie z.B. hier. Geben Sie dazu Marke, Typ, Reifenformat inkl. Tragfähigkeits- und Geschwindigkeitsindex ein.

Beispiel: Michelin Alpin A4 195/65 R15 91H. Die 91 ist der Tragfähigkeitsindex, das H bezeichnet den Geschwindigkeitsindex (hier H= bis 210 Km/h) Ist ein Reifen mit einem entsprechenden Geschwindigkeitsindex nicht erhältlich, geht auch ein „langsamerer“, muss jedoch mit einem entsprechenden Aufkleber im Sichtfeld des Fahrers gekennzeichnet werden.

Ummontage oder Kompletträder?

Am Schluss steht schließlich die Montage. Die Winterreifen auf die Felgen der Sommerreifen ziehen zu lassen ist zwar weit verbreitete Praxis, von der jedoch abzuraten ist. Diese Ummontage ist recht teuer und fällt zwei Mal pro Jahr an. Ein Satz Felgen hat sich da schnell amortisiert. Auch bei Felgen lohnt es, sich auf verschiedenen Preisvergleichsportalen zu informieren, wie z.B. hier: www.billiger.de. Geben Sie Felgenhersteller und Größe als Suchbegriff ein.

Beispiel: Ronal 8.00J X 17 ET 34. Ein weiterer Grund, der dagegen spricht, ist die Tatsache, dass der Reifen bei der Montage stark gedehnt wird, was ihm auf Dauer schadet. Der dritte Grund ist die Lagerung. Ein auf der Felge montierter Reifen hat mehr Stabilität und dankt es Ihnen mit mehr Laufruhe.

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