Windows Vista ist schneller als Windows XP. So propagiert es Microsoft zumindest. Die Realität vieler Vista-Anwender sieht anders aus. Statt rasend schnell ist Windows Vista auf vielen PCs lahm wie eine Schnecke. Und das, obwohl ein schneller Prozessor und viel RAM eingebaut sind. Selbst auf Systemen mit Core 2 Duo-Prozessor und zwei oder mehr Gigabyte Arbeitsspeicher ist von Schnelligkeit keine Spur.
Die Symptome sind bei vielen Anwendern gleich:
– Der Systemstart dauert oft quälend lange. Mitunter kann der Vista-PC nach dem Start erst nach fünf bis zehn Minuten vernünftig genutzt werden.
– Die Festplatte rattert und rattert. Nach dem Systemstart scheint die Platte gar nicht mehr aufhören zu wollen, Daten zu lesen oder zu schreiben. Die Festplatten-Lampe leuchtet nach dem Start für mehrere Minuten praktisch dauerhaft.
– Speicherschwund ohne Ende. Beim Blick in den Task-Manager ([Strg]+[Alt]+[Entf], Task-Manager, Register Leistung) sinkt in der Zeile Physikalischer Speicher – Frei die Menge des noch freien Speicher kontinuierlich gegen Null.
Schuld ist ausgerechnet ein Dienst, der Windows Vista eigentlich schneller machen soll: SuperFetch. Mit dem SuperFetch-Dienst, den es bereits unter Windows XP gab, wendet Windows einen Trick an, um flotter mit Anwendungen arbeiten zu können. Der Trick: Windows lädt nach dem Start einfach alle häufig benutzten Programme „auf Verdacht“ schon mal in den Arbeitsspeicher. Vista analysiert dabei, welche Anwendungen Sie häufig starten. Wird eines der vorgeladenen Programme gebraucht, ist es dank Superfetch besonders schnell gestartet – es ist ja dann schon im schnellen Speicher.
Das Problem dabei: Der SuperFetch-Speicher ist ganz schön gierig; mit Zeit belegt es praktisch restlos den gesamten verfügbaren Arbeitsspeicher. Sind etwa vier GB Arbeitsspeicher im Rechner, nutzt Vista praktisch die gesamten vier GigaByte. Vista möchte damit auch vermeiden, dass bei PCs mit viel RAM der Arbeitsspeicher einfach leer und ungenutzt bleibt.
Schön und gut, der Start des Internet Explorers oder Outlooks geht mit SuperFetch tatsächlich schneller vonstatten – allerdings zu einem hohen Preis. Bevor Sie vernünftig mit Windows Vista arbeiten können, müssen Sie praktisch erst einmal warten, bis Vista Alles und Jedes in den SuperFetch-Arbeitsspeicher geladen hat. Das kann dauern und zieht den Start von Windows Vista nur unnötig in die Länge.
Daher unsere Empfehlung: Wenn Sie Windows Vista schneller starten möchten, schalten Sie SuperFetch einfach aus. Das ist vollkommen gefahrlos, da SuperFetch lediglich häufig genutzte Programme vorab in den Speicher lädt. Wenn Sie auf den Service verzichten, starten Programme zwar einen Tick langsamer, dafür ist Windows Vista wesentlich schneller gestartet – und der Arbeitsspeicher ist nicht nach wenigen Minuten schon rappelvoll.
Um den Dienst SuperFetch zu deaktivieren, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Rufen Sie die Systemsteuerung auf (Start | Systemsteuerung), und klicken Sie auf System und Wartung.
2. Klicken Sie auf Verwaltung.
3. Klicken Sie doppelt auf Dienste.
4. Klicken Sie doppelt auf Superfetch.
5. Wählen Sie aus der Liste Starttyp den Eintrag Deaktiviert.
6. Schließen Sie die Fenster mit OK.
Fertig. Ab dem nächsten Start verzichtet Windows Vista auf den Superfetch-Dienst und auf das Vorab-Laden der Programme in den Arbeitsspeicher. Mit dem Ergebnis, dass Windows Vista jetzt wesentlich zügiger startet. Die Wartezeit beim Start von Windows Vista gehört der Vergangenheit an und der Speicherverbrauch geht rapide zurück.
Dieser Trick lässt sich bei allen Vista-Versionen anwenden (Windows Vista; Windows Vista Business; Windows Vista Business 64-bit Edition; Windows Vista Business N; Windows Vista Enterprise; Windows Vista Enterprise 64-bit Edition; Windows Vista Home Basic; Windows Vista Home Basic 64-bit Edition; Windows Vista Home Basic N; Windows Vista Home Premium; Windows Vista Home Premium 64-bit Edition; Windows Vista Starter; Windows Vista Starter N; Windows Vista Ultimate; Windows Vista Ultimate 64-bit Edition).