Eigentlich unlogisch: Beim Internet-Telefon spielt es keine Rolle, wo das Telefon steht – ob zu Hause, in einer anderen Stadt oder im Ausland – und trotzdem erhalten Sie eine Ortsvorwahl aus Ihrem Wohnort.
Auch wenn Ihr Internet-Telefon stehen kann, wo es will, gilt: Ihre VoIP-Rufnummer darf nur mit der gleichen Vorwahl beginnen, wie ihr bisheriger Telefonanschluss. Auch wenn Sie Ihr Internet-Telefon in einer ganz anderen Stadt ans Internet einschließen.
„Schuld“ daran ist die Bundesnetzagentur (ehemals Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post). Sie beharrt auf dem so genannten Grundsatz der Anschlussbezogenheit, der besagt: Ein Telefonanschluss ist die physikalisch beim Kunden installierte Telefonbuchse – egal, ob Internet-Telefon oder klassische Telefondose.
Stadt oder Dorf? Bei der Auswahl der neuen Internet-Telefonnummer kann es passieren, dass der gewünschte VoIP-Anbieter in Ihrem Vorwahlbereich keine neuen Rufnummern anbieten kann. Das ist aber nur selten der Fall. Die meisten großen VoIP-Anbieter decken das gesamte Bundesgebiet ab und können Ihnen für alle Vorwahlbereiche eine Wunschnummer zuteilen.
Nur bei kleineren VoIP-Anbietern kann es außerhalb von großen Städten passieren, dass keine Rufnummer aus Ihrem Ortsbereich zur Verfügung steht. In diesem Fall gibt es eine Notlösung: Der VoIP-Anbieter gibt Ihnen dann eine 01801-Rufnummer. Damit sind Sie zwar auch bundesweit zu erreichen, mein Tipp lautet aber: Wählen Sie lieber einen VoIP-Anbieter, der Ihnen eine „echte“ Rufnummer aus Ihrem Ortsbereich zur Verfügung stellen kann. Die 01801-Rufnummer sieht für eine private Telefonnummer nicht nur eigenartig aus, sie ist für Anrufer auch nicht ganz billig: Auch wenn der Anrufer nebenan wohnt, sind aus dem Festnetz der Deutschen Telekom bis zu 4,6 Cent pro Minute fällig. Einige VoIP-Provider verwenden sogar 01805-Rufnummer, die mit 12 Cent pro Minute zu Buche schlagen. Zudem sind die 0180-Nummern oft weder per Call-by-Call noch aus dem Ausland erreichbar. Zu viele Nachteile für eine Notlösung.