VoIP-Internettelefonie: So sieht Ihre VoIP-Rufnummer aus

Telefonieren im Internet funktioniert genau so wie beim klassischen Telefon. Mit Ihrem VoIP-Telefon sind Sie wie gewohnt unter Ihrer persönlichen Telefonnummer erreichbar. Die VoIP-Telefonnummer sieht auch genau so aus wie eine „normale“ Rufnummer – inklusive Vorwahl. Und das ist auch gut so. Ein Umlernen würde den Siegeszug der Internet-Telefonie nur bremsen. Die guten alten Telefonnummern haben sich bewährt und behalten auch beim Internet-Telefon ihre Gültigkeit.

Wenn Sie sich für die Internet-Telefonie entscheiden, gibt es zwei Wege zur Ihrer neuen VoIP-Telefonnummer:

– Alles neu: Sie bekommen eine ganz neue Telefonnumer (VoIP-Nummer).

– Alles beim alten: Sie verwenden einfach Ihre „alte“ Telefonnummer für Internet-Telefonie weiter.

Eine neue VoIP-Nummer

Bei den meisten VoIP-Anbietern erhalten Sie für Ihr VoIP-Telefon eine komplett neue Festnetznummer, die von jedem Telefonanschluss aus erreichbar ist. Sobald Sie sich bei einem VoIP-Provider anmelden, können Sie während der Anmeldung aus einer Reihe von Vorschlägen Ihre neue persönliche VoIP-Telefonnummer auswählen.

Wichtiges Merkmal der neuen Nummer: Die neue Rufnummer hat stets die gleiche Vorwahl wie Ihr bisheriger Telefonanschluss bzw. Ihr Wohnort. Die neue Rufnummer sieht genau so aus wie ihre bisherige – mitunter ist sie nur ein wenig länger. Bei einigen Anbietern besteht die VoIP-Telefonnummer aus bis zu 15 Ziffern. In der Regel hat sie aber eine „normale“ Länge von sechs bis neun Stellen.

Wem gehört eigentlich die neue VoIP Rufnummer? Diese Frage ist interessant, wenn es später darum geht, die neue VoIP-Rufnummer eventuell auf einen anderen Anschluss zu portieren. Bei den meisten VoIP-Anbietern werden Sie in der dieser Frage aber enttäuscht. Die zugeteilte Rufnummer gehört zumeist auch weiterhin dem VoIP-Anbieter. Sie mieten die Nummer lediglich. Eine Portierung ist aus diesem Grund bei den meisten VoIP-Anbietern nicht möglich.

Die bestehende Nummer verwenden

Eine komplett neue Telefonnummer für die Internet-Telefonie ist schön und gut. Noch schöner wäre es allerdings, die „alte“ Rufnummer zu behalten und ab sofort mit der bisherigen Nummer via VoIP zu telefonieren. Das ist grundsätzlich möglich, aber mit mehr Aufwand verbunden.

Um die bestehende Rufnummer auf VoIP umzustellen, kommen zwei Möglichkeiten in Betracht:

– Umleitung der bisherigen auf die neue VoIP-Nummer

Die einfachste Variante: Sie besorgen sich bei einem VoIP-Provider eine neue VoIP-Telefonnummer und leiten ihre bisherige Rufnummer auf die neue Nummer um. Allerdings sind damit in der Regel zusätzlich Kosten bei jedem eingehenden Gespräch verbunden. Ob und wie viel die Rufumleitung pro Gespräch kostet, erfahren Sie direkt bei Ihrer bisherigen Telefongesellschaft.

Bei ausgehenden Gesprächen von Ihrem VoIP-Telefon aus, ist es einfacher – und kostenlos: Bei den meisten VoIP-Anbietern können Sie selbst festlegen, welche Ihrer Rufnummern beim Telefonieren übermittelt wird. Stellen Sie hier beispielsweise Ihre bisherige Festnetznummer ein, erscheint bei einem Anruf mit Ihrem VoIP-Telefon Ihre „alte“ Festnetznummer im Display des Angerufenen. Der Rückruf auf die angezeigte Rufnummer landet dann aber nicht auf dem VoIP-Telefon, sondern auf Ihrem Festnetzanschluss.

– Portierung der bisherigen Telefonnummer

Eleganter ist es, die bisherige Rufnummer gleich auf den neuen VoIP-Anschluss umzustellen; im Fachjargon spricht man dabei von einer Portierung. Ihre bestehende Festnetz-Telefonnummer bei der Deutschen Telekom können Sie beispielsweise zu Ihrem VoIP-Provider „umziehen“.

Allerdings: Die Portierung einer bestehenden Rufnummer ist mit viel Aufwand sowie zusätzlichen Kosten verbunden. Außerdem wird das Portieren nicht von allen VoIP-Providern angeboten. Zudem stehen Sie in Deutschland vor einer großen Hürde: Wenn Sie eine Rufnummer eines Anschlusses der Deutschen Telekom portieren möchten, müssen Sie hierzu den kompletten Telefonanschluss kündigen. Die Folge: Durch die Koppelung von Telefon- und DSL-Anschluss sind Sie mit dem Rufnummernumzug neben dem Telefonanschluss auch gleich ihren Internet-Zugang los. Sie müssen sich dann um einen neuen Internet-Zugang (ohne Telefonanschluss) kümmern, zum Beispiel von QSC (www.qsc.de)  oder Broadnet (www.broadnet.de) oder auf einen alternativen Internet-Zugang – etwa über das Kabelfernsehnetz – setzen. Möglich, aber sehr aufwändig.

Grundsätzlich sind zum Portieren der bisherigen Rufnummer folgende Schritte notwendig:

1. Zunächst stellen Sie bei Ihrem neuen VoIP-Anbieter (zu dem Sie Ihre bisherige Rufnummer umziehen möchten), einen Portierungsantrag. Bei den meisten Anbietern finden Sie den Antrag im Support-Bereich oder Sie erhalten ihn nach einem Anruf bei der Hotline des VoIP-Providers.

Mit dem Portierungsantrag bevollmächtigen Sie den neuen VoIP-Anbieter für Sie den bisherigen Anschluss zu kündigen.

Achtung: Kündigen Sie keinesfalls voreilig selbst Ihren bisherigen Telefonanschluss. Dann ist eine Portierung nur noch sehr mühsam oder gar nicht mehr möglich. Wichtig ist, dass die Portierung erst abgeschlossen sein sollte, bevor Sie Ihren Telefonanschluss kündigen. In den meisten Fällen übernimmt sowieso Ihr VoIP-Provider die Kündigung des alten Anschlusses.

2. Üblicherweise erhalten Sie nach einigen Tagen von Ihrem alten Telefonanbieter ein Schreiben mit dem Termin der Portierung und der Abschaltung Ihres alten Telefonanschlusses. Insgesamt dauert der gesamte Vorgang von der Antragstellung bis zur Portierung ca. 14 Tage.

Wichtig: Bei ISDN-Anschlüssen der Deutschen Telekom ist es leider nicht möglich, nur einzelne Rufnummern zu portieren. Sie können nur den kompletten Anschluss mitsamt aller zugehörigen Rufnummern mitnehmen.

Die Portierung ist leider nicht kostenlos. Sowohl beim alten Telefonanbieter als auch beim neuen VoIP-Anbieter fallen Portierungskosten an. Das Portieren Ihrer ISDN-Rufnummern kostet bei der Deutschen Telekom zum Beispiel knapp 10 Euro. Etwa die gleichen Kosten sind auf Seiten des neuen VoIP-Providers fällig. Die meisten VoIP-Provider verzichten aber komplett auf ihre eigenen Portierungskosten – schließlich gewinnen sie mit Ihnen einen neuen Kunden.

Die mobile Version verlassen