Warum ist mein PC so laut? Den Rechner leiser machen

Es gibt leise und laute PCs. Computer von Marken-Hersteller sind meist sehr leise. Marken-Hersteller wie Dell oder Fujitsu-Siemens achten darauf, möglichst leise Komponenten zu verwenden. No-Name-PCs zeichnen sich hingegen nicht nur durch einen günstigeren Preis, sondern leider auch durch eine beeindruckende Geräuschkulisse aus. Hier wird oft am falschen Ende gespart: Am Lüfter.

Der Lüfter ist Lärmquelle Nummer Eins im PC. Das wundert nicht: Der PC ist eine wahre Hitzequelle – der Lüfter muss dafür sorgen, dass die erzeugte Wärme zügig abtransportiert wird. Und das nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach. Die Hitliste der Lärmquellen im PC lautet:

– Netzteil-Lüfter

Am lautesten ist der Lüfter im Netzteil des PC. Er muss auch die meiste Wärme ableiten. Starke Netzteile verfügen sogar über mehrere Lüfter.

– Gehäuse-Lüfter

In einigen PC-Gehäusen sind zusätzliche Lüfter angebracht. Zumeist vorne, um kühle Luft ins Innere des Gehäuses zu leiten.

– Prozessor-Lüfter

Damit der Prozessor nicht überhitzt, sorgt ein eigener Prozessor-Lüfter für den Abtransport der Hitze.

– Grafikkarten-Lüfter

Bei High-End-Grafikkarten mit NVidia- oder ATI-Chipsatz ist auch auf der Grafikkarte ein Lüfter angebracht. Bei der Berechnung von aufwändigen Grafiken moderner Spiele entsteht so viel Hitze, dass es ohne Lüfter auf der Grafikkarte nicht mehr geht. Normale Büro-PCs kommen ohne Grafikkarten-Lüfter aus.

– Mainboard-Chip-Lüfter

Bei einigen PCs gibt es zusätzliche Lüfter auf dem Mainboard. Der Mainboard-Chip wird so mit kühler Luft versorgt. Die zusätzlichen Mainboard-Lüfter finden Sie zumeist nur bei billigen No-Name-PCs. Gute Mainboards brauchen zur Kühlung keinen eigenen Lüfter – hier reicht ein passiver (und lautloser) Kühlkörper.

– Laufwerke

Neben Lüftern sorgen auch die angeschlossenen Festplatten- und CD/DVD-Laufwerke für zusätzlichen Lärm. Die Laufwerksgeräusche werden über den Einbaurahmen auf das Gehäuse übertragen.

Den geräuschlosen PC gibt es leider nicht. Mit ein paar Handgriffen oder Veränderungen können Sie ihn aber leiser machen. Folgende Tipps sorgen für Ruhe:

Leiseres Netzteil einbauen

Zahlreiche Hersteller haben sich auf besonders leise Netzteile spezialisiert. Beispielsweise Silentmaxx (www.silentmaxx.de) oder Zalman (www.zalmantech.com). Achten Sie beim Austausch des Netzteils aber darauf, dass die notwendigen Stromanschlüsse für Ihren PC vorhanden sind. So brauchen beispielsweise der Pentium-4-Prozessor oder oder SATA-Festplatten eigene Stromanschlüsse direkt am Netzteil.

Leisere Prozessor-Lüfter verwenden

Die so genannten „Boxed“-Prozessoren von Intel und AMD (Prozessor + Lüfter) gelten nicht als besonders leise. Einige Hersteller haben sich auf besonders leise Prozessorlüfter spezialisiert. Die sind zwar meist sehr groß und mit bis zu 50 Euro relativ teuer, sorgen aber für mehr Ruhe im PC. Leise Prozessorlüfter finden Sie beispielsweise von Zalman (www.zalmantech.com), Thermalright (www.thermalright.com) oder Arctic Cooling (www.arctic-cooling.com).

Festplatten entkoppeln

Eine Hauptursache für laute Festplattengeräusche: Die Bewegungen der Festplatten und der Schreib-/Leseköpfe werden auf das Gehäuse übertragen. Das können Sie verhindern, indem Sie die Festplatte „entkoppeln“, also die Verbindung zum Gehäuse unterbrechen. Der Trick: Die Festplatte wird von starken Gummibändern praktisch in der Luft gehalten. Dank der Schwingungsdämpfung findet die Übertragung der Geräusche auf das Gehäuse erst gar nicht statt. Spezielle Einbaurahmen für Festplatten finden Sie beispielsweise von NoiseMagic (www.noisemagic.de).

Staub entfernen

Lüfter haben’s nicht leicht: Sie müssen im Laufe eines PC-Lebens etliche Millionen Umdrehung absolvieren. Staub ist dabei der Feind eines langen Lüfter-Lebens. Er setzt sich in die Kugellager und macht den Lüfter langsamer und lauter. Im schlimmsten Fall quittiert ein mit Staub zugesetzter Lüfter sogar den Dienst. Es empfiehlt sich daher, regelmäßig – zirka 2 bis 3 Mal im Jahr – den PC zu öffnen und vom Staub zu befreien. Am besten mit Druckluft einmal kräftig durch die Lüfter und anderen Bauteile blasen. Zur Not hilft auch kräftiges Pusten.

CD/DVD-Laufwerke leiser machen

8-fach, 32-fach, 64-fach: CD- und DVD-Laufwerke werden immer schneller. Unangenehmer Nebeneffekt: Sie werden auch immer lauter, weil Sie immer schneller die Scheiben drehen müssen. Die Lösung: Bremsen Sie die Laufwerke. Je langsamer die Silberscheiben drehen, um so leiser ist das Laufwerk. Zum Musikhören oder zum Genießen einer DVD reicht die einfache Geschwindigkeit allemal.

Besonders pfiffig ist das Programm CD Bremse von Jörn Fiebelkorn (www.cd-bremse.de). Das kostenlose Programm bremst Ihr CD- und DVD-Laufwerk auf die gewünschten Geschwindigkeit herab und macht das Laufwerk damit leiser. Bei Bedarf können Sie per Mausklick wieder auf Höchstgeschwindigkeit umstellen.

Für zahlreiche Pioneer-Laufwerke stellt der Hersteller kostenlos das Quiet Drive Utility zur Verfügung (www.pioneer.de/de/content/support/support/software.html). Das Gratis-Tool erlaubt den direkten Zugriff auf das Lesetempo via Laufwerks-Firmware. Aktivieren Sie nach dem Start einfach die Option Quiet Mode. Nach dem Neustart des PC liest das Laufwerk CDs und DVDs- nur noch mit der kleinstmöglichen Geschwindigkeit. Praktisch: Um den Lärm auch beim Einlesen von Medien zu reduzieren, können Sie zusätzlich die Option Limit read speed einschalten. Als Maximaltempo sind dann nur noch 8-fache (DVD) respektive 24-fache (CD) Geschwindigkeit möglich. Mit der Option Performance Mode geben Sie auf Wunsch auch wieder Vollgas.

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