Was macht ein Router? Was versteht man unter Routing?

Der Begriff Router ist inzwischen so gut wie allen Internet-Nutzern bekannt, zumindest haben ein Großteil der Userinnen und User ein solches Gerät für die Anbindung der WLAN-Geräte sowie den Zugang zum World Wide Web im Hause. WLAN-Anbindung ist aber nur ein kleiner Teil dessen, was die Millionen Router im Internet leisten müssen. Wie der Name schon sagt, diese Geräte müssen „routen“. Doch was genau versteht man unter „Routing“?

Router – die Verkehrspolizisten und Navigationsgeräte des Internets

Sie können es sich tatsächlich so vorstellen. Der Verkehrspolizist – alias der Router – befindet sich in der Mitte einer Kreuzung. Nur er kennt die einzelnen Wege. Nur er weiß ganz genau, hinter welchen Strecken sich der Webserver befindet, den Sie gerade ansteuern wollen. Im Grunde sind die Router Ihr Navigationssystem auf dem Daten-Highway. Mittels eines ausgeklügelten Systems – den sogenannten Routing-Protokollen – besitzen alle Router lange Listen, in denen die Zielnetze eingetragen sind. Zu jedem dieser Netze kennt jeder einzelne Router einen Nachbarrouter, über den die jeweiligen Zielserver zu erreichen sind. So entsteht nach und nach eine Route von Ihrem PC bis beispielsweise zum Server von tipps-tricks-kniffe.de. Jeder Router leitet anhand seiner Listen Ihre Daten an den nächsten „Hop“ – also der Nachbarrouter – und der letzte Router wiederum sendet Ihre Browseranfrage an den Webserver.

Vereinfacht dargestellt – Ihr PC kommuniziert über die Router mit allen Webservern der Welt

Es befinden sich noch sehr viel mehr Netzkomponenten auf dem Weg von Ihrem PC zum Ziel. Sie haben sicherlich schon einmal von einer Firewall gehört. Sämtliche Unternehmen dieser Welt setzen sie – hoffentlich – ein, doch dies ist nur ein Beispiel für alle anderen Wegbegleiter Ihrer Daten. Ihr PC und Ihr Webbrowser wissen davon überhaupt nichts. All dies läuft völlig transparent ab. Vielleicht erhalten Sie das eine oder andere Mal eine Fehlermeldung, weil das Ziel nicht zu erreichen ist oder Ihre Mail nicht versendet werden kann. Diese Meldungen kommen meist von einer Sicherheitsstation – einem Server zwischen Ihnen und dem Ziel.

Standard-Gateway auf Ihrem PC

Am einfachsten verstehen Sie die Zusammenhänge, wenn Sie sich Ihren PC mal anschauen. Da Sie vermutlich Ihre Internet-Konfiguration vom Provider mittels DHCP erhalten, können Sie über das Explorer-Menü in den Netzwerkeinstellungen nichts erkennen. Öffnen Sie stattdessen einmal über „Ausführen“ (Windows XP) mit der Eingabe „cmd.exe“ Ihre Eingabeaufforderung, oder suchen Sie unter Windows 7 im Startmenü unter „Programme/Dateien durchsuchen“ nach cmd. Einmal geöffnet geben Sie in dem nun schwarzen Shell-Fenster das Kommando

ipconfig /all

ein. Sie erhalten eine Ausgabe mit sehr vielen Zahlen. Interessant ist in diesem Zusammenhang nur der Eintrag „Standard-Gateway“. Die 4-stellige Adresse, die hier eingetragen ist, steuert Ihr PC bei jedem Internet-Vorgang an, denn Ihr Notebook, Desktop-PC, Tablet oder Smartphone kennt nicht eine einzige Adresse im Internet. Das übernimmt der Standard-Gateway. Dies ist Ihr erster Router auf dem Weg ins World Wide Web.

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