Was Sie beim Kauf von Sitzsäcken & Co. beachten müssen

Den Sitzsack gibt es schon seit Anfang der 1970er Jahre. Die großen Kissen mit der weichen, anpassungsfähigen Füllung sind inzwischen ein beliebtes Kultobjekt geworden. Heute schätzen Alt und Jung diese flexible Art des Sitzens und Liegens. Denn der Sitzsack lässt sich ganz nach Belieben formen und zusammendrücken und eignet sich ausgezeichnet zum Entspannen oder zum geselligen Beisammensein. Doch das Angebot auf dem Markt ist unglaublich vielseitig und Sitzsack ist nicht gleich Sitzsack. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, worauf es beim Kauf dieses Sitzmöbels ankommt und erklärt Ihnen die kleinen, aber feinen Unterschiede der einzelnen Produkte.

Reine Formsache: Größe und Gestalt der Sitzsäcke

Sitzsäcke erhalten Sie in vielen verschiedenen Größen und Formen – vom Mega-Kissen bis hin zu runden oder tropfenförmigen Exemplaren. Je nach Modell ergeben sich dabei andere Anwendungsmöglichkeiten. Während vorgeformte Säcke mit festem Boden ein gemütliches Plätzchen zum Fernsehen und Lesen bieten, kommt auf kissenförmigen Produkten echtes Couchfeeling auf. Sie eignen sich zum Kuscheln zu zweit ebenso wie für einen gemütlichen Fernsehabend oder als Spielwiese für die Kinder. Überlegen Sie am besten schon vor dem Kauf, wofür Sie den Sitzsack überwiegend nutzen möchten, das erleichtert die Auswahl. Außerdem sollten Sie beim Kauf auch die Größe beachten. Ein XXL-Modell kann in einem kleinen Zimmer zu voluminös wirken, während kompakte Säcke besonders für große Menschen schnell unbequem werden. Ein ausgiebiges Probesitzen vor dem Kauf ist ideal, um den eigenen Favoriten ausfindig zu machen.

Auf den Inhalt kommt es an

Bei hochwertigen Sitzsäcken besteht die Füllung heute überwiegend aus Styropor-Kügelchen mit 2-5 mm Durchmesser. Der Werkstoff EPS (= Expandiertes Polystyrol) ist wasserfest und schimmelbeständig. Zudem sorgen die EPS-Perlen für eine optimale Druckverteilung sowie einen guten Wärme- und Feuchtigkeitstransport. Ein Sitzsack mit EPS-Perlen ist stets angenehm weich und warm. Die einzelnen Kügelchen gleiten beim Lagenwechsel fließend aneinander vorbei und bieten dadurch angenehmen Sitzkomfort. Durch ihre wasser- und schimmelfesten Eigenschaften ist ein Sitzsatz mit dieser Füllung sowohl drinnen als auch draußen nutzbar.

Bei Billigprodukten wird jedoch häufig zerkleinertes Recycling-Styropor als Füllung verwendet. Diese Sitzsäcke fühlen sich klumpiger an, lassen sich weniger gut formen und nutzen sich schneller ab. Einen Sitzsack mit hohem Sitzkomfort erkennen Sie an der Bezeichnung „Virgin Qualität“. Sie garantiert, dass das Füllmaterial aus erstklassigen EPS-Perlen besteht. Nur damit entsteht der berühmte „Wasserbett-Effekt“ beim Hineinsetzen und -legen, bei dem Sie in und auf dem Sitzsack zu schwimmen scheinen.

Eine weitere Füllungs-Variante sind Schaumstoffflocken. Auch Modelle mit einer Mischung aus EPS-Perlen und Schaumstoff sind möglich. Schaumstoff hat gegenüber EPS-Kügelchen den Vorteil, dass es nachfedert. Dadurch ähneln die Sitzeigenschaften denen einer Couch. Außerdem erleichtert das nachfedernde Material das Aufstehen aus diesen Sitzmöbeln. Der Nachteil ist allerdings das hohe Gewicht, das den Schaumstoff-Sack im Gegensatz zu Modellen mit EPS-Füllung unhandlich werden lässt. Auch fehlt hierbei der oben genannte „Wasserbett-Effekt“. Wenn Sie hingegen eine natürliche Füllung bevorzugen, können Sie auf Bio-Füllmaterialien wie Dinkel-Spelz, Hirseschalen oder Bohnen zurückgreifen.

Für welches Material Sie sich auch entscheiden, wichtig ist bei allen Materialien eine ausreichende Menge des Füllstoffes, damit der Sack beim Sitzen und Liegen guten Halt gibt und den Körper stützt. Billigprodukte sparen gerne an der Füllmenge. Um den Sitzkomfort zu verbessern, müssen Sie für diese Produkte unter Umständen EPS-Perlen nachkaufen und den Sitzsack selbst befüllen, bis eine ausreichende Menge Füllmaterial vorhanden ist. Das kostet zusätzlich Zeit und Geld.

Unwillkommene Gäste: Chemie und Schadstoffe im Sitzsack

Das Thema Schadstoffe macht auch bei Sitzsäcken nicht halt. Problematisch sind auch hier überwiegend billige Sitzsack-Modelle. Um die Produktionskosten möglichst niedrig zu halten, verwenden die Hersteller preiswerte Chemikalien, die leider nur allzu oft gesundheitsschädlich sind. Mit dem Griff zum Markenprodukt können Sie das Schadstoffrisiko erheblich reduziert. Renommierte Hersteller weisen auf ihren Seiten auf die Hochwertigkeit der verwendeten Produkte hin. Ein Ökotest Bericht aus dem Jahre 2007 zeigt zwar, dass auch Qualitäts-Sitzsäcke belastende Inhaltsstoffe enthalten können, allerdings weisen diese seltener Schadstoffbelastungen auf als No-Name-Produkte.

Leider sehen Sie Ihrem Produkt nicht an, ob es gesundheitsgefährdende Substanzen enthält. Allerdings machen sich viele Stoffe durch einen starken chemischen oder technischen Geruch bemerkbar. Das können Weichmacher sein, Lösungsmittel in der Polystyrol-Füllung oder Flammschutzmittel im Bezugsstoff. Die Stoffe entweichen bei Zimmertemperatur in die Raumluft und können unter Umständen zu Atemproblemen führen. Andere Chemikalien werden durch den Bezugsstoff an die Haut abgegeben und so vom Körper aufgenommen. Wenn Sie daher an einem Sitzsack diese unangenehmen, stechenden Gerüche bemerken, ist Vorsicht geboten. Es ist ratsam, sich in diesem Fall für ein anderes Modell zu entscheiden.

Gut verhüllt ist halb gewonnen

Neben der Füllung kommt es beim Sitzsack vor allem auf die Hülle an. No-Name-Produkte weisen hier besonders oft Mängel auf. Gerade die Nähte sind oft nachlässig genäht und lassen schon nach kurzer Zeit die Füllung austreten. Auch die Stoffqualität der Hülle ist entscheidend, wenn Sie möglichst lang Freude an Ihrem Sitzsack haben möchten. Billige Textilien nutzen sich schnell ab. Die Folge sind Peeling und abgewetzte Stellen. Auch besitzen diese Hüllen kaum UV-Schutz, sodass der Sitzsack durch das Sonnenlicht ausbleicht.

Hochwertige Sitzsäcke punkten dagegen mit sorgfältiger Verarbeitung und strapazierfähigen Materialien. Zudem geben Markenhersteller mindestens ein Jahr Garantie auf ihre Produkte, der deutsche Sitzsack-Produzent Smoothy beispielsweise sogar 30 Jahre. Beim Kauf im Internet empfiehlt es sich zudem auf ein langes Rückgaberecht zu achten, da sich manche Mängel erst nach einiger Zeit bemerkbar machen.

Sauberhalten leicht gemacht

Zum Abschluss noch ein Wort zur Reinigung und Pflege. Viele hochwertige Sitzsäcke besitzen unter dem Bezug ein Innenfutter (=Inlay), in dem die Füllung enthalten ist. Dadurch ist der Bezug bei Bedarf einfach abnehm- und waschbar. Sitzsäcke ohne Inlay lassen sich in der Regel mit einem feuchten Tuch reinigen – ein komplettes Wasserbad ist aufgrund der Füllung aber Tabu. Am besten eignen sich bei Säcken ohne Inlay pflegeleichte Stoffe aus Mikrofaser. Sie lassen sich gut reinigen und trocknen schnell.

Bei vielen Sitzsäcken lässt sich außerdem der Bezug wechseln. Das ist praktisch, wenn der aktuelle Bezug gereinigt werden muss, man aber in der Zeit nicht auf seinen Sitzsack verzichten möchte. Aber auch, wenn die Farbgebung nicht mehr zum Interior passt oder einfach mal frischer Wind gewünscht ist, kommt die Möglichkeit des Bezugswechsels sehr gelegen.

Fazit:

Es gibt heutzutage viele gute Sitzsäcke auf dem Markt. Hinsichtlich Farbe und Form entscheidet bei der Auswahl allein der persönliche Geschmack. In puncto Füllung garantiert dagegen die Bezeichnung „Virgin Qualität“ hochwertige EPS-Perlen mit ausgezeichneten Fließ-Eigenschaften. Ein großes Plus ist zudem eine zweiteilige Hülle, bestehend aus Bezug und Inlay für die leichte Handhabung und Pflege des Produkts. Lange Rücksendefristen und Garantiezeiten seitens des Sitzsack-Herstellers geben Ihnen zusätzlich Sicherheit und die Möglichkeit, den Sitzsack zu Hause in aller Ruhe auf Herz und Nieren zu testen.

Autor: Torsten Mayer, Betreiber der Manufaktur für Sitzsäcke und Hundebetten Smoothy.de, ein Shop der Goods & Gadgets GmbH.

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