Der PC war mal richtig schnell, ist jetzt aber lahm wie eine Schnecke? Kein Grund zu verzweifeln oder übereilt einen neuen PC zu kaufen. Mit wenigen Handgriffen lässt sich die Bremse lösen. Der Trick lautet: Aufräumen und Ballast abwerfen. Wie beim Frühjahrsputz zu Hause. Danach ist der PC wieder richtig frisch und flott. Das geht auch mit Bordmitteln.
Im Haus, in der Wohnung, im Büro, im Auto: Überall sorgt regelmäßiges Aufräumen und Ausmisten für frischen Wind. Das gilt auch für den PC. Auch auf dem eigenen Computer gibt es einige Bereiche, die regelmäßig entrümpelt werden sollten. Das Ergebnis ist ein aufgeräumter und schnellerer PC.
Überflüssige Dienste abschalten
Neben klassischen Anwendungsprogrammen wie Word oder Outlook arbeiten in Windows fast unbemerkt viele Hilfsprogramme, auch Dienste genannt. Das sind kleine Programme, die verschiedene Systemaufgaben verrichten und praktisch unsichtbar immer im Hintergrund aktiv sind. So ist zum Beispiel der Indexdienst ununterbrochen auf Ihrer Festplatte unterwegs, um ein Verzeichnis Ihrer Dateien und deren Inhalt anzulegen.
So geht’s: Das Problem: Auf den meisten PC laufen im Hintergrund mehr Dienstprogramme als wirklich nötig. Nicht benötigte Dienste sollten Sie daher abschalten, um Speicherplatz zu sparen und den Computer von überflüssigen Rechenaufgaben zu entlasten.
Gehen Sie folgendermaßen vor, um eine Übersicht über die derzeit aktiven Dienste zu erhalten und nicht benötigte Dienste abzuschalten:
1. Rufen Sie den Befehl Start | Ausführen auf.
2. Geben Sie in das Dialogfenster den Befehl services.msc ein, und klicken Sie auf Ok,
3. Im nachfolgenden Fenster zeigt Windows alle Dienste, die auf Ihrem Computer installiert sind. Die Spalte Status verrät, welche Dienste zurzeit gestartet sind.
Jeder gestartete Dienst braucht Arbeitsspeicher und Rechenzeit. Allerdings sind nicht alle Dienste wirklich notwendig. Einige Dienste lassen sich problemlos abschalten, um Windows zu entlasten. Folgende Dienste lassen sich problemlos deaktivieren:
Dienst | Beschreibung |
Ablagemappe | Ermöglicht der Ablagemappe (Zwischenablage), Informationen zu speichern und mit Remote-Computern auszutauschen. Empfehlung: Deaktivieren |
Anmelde-Dienst | Unterstützt die so genannte Durchsatz-Authentifizierung von Kontoanmeldungsereignissen für Computer in einer Domäne (einem Firmen-Netzwerk). Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen Einzel-PC handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist. |
Computerbrowser | Verwaltet eine Liste der Computer im Netzwerk und gibt diese an andere Computer weiter, um Computer im Netzwerk leichter aufzufinden. Dieser Dienst ist nur notwendig in Netzwerk-Umgebungen. Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen Einzel-PC handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist. |
Designs | Stellt die Verwaltung für XP-Designs zur Verfügung. Dieser Dienst ist nur notwendig, wenn Sie mit XP-Designs arbeiten. Empfehlung: Deaktivieren |
Eingabegerätezugang | Ermöglicht das Verwenden von vordefinierten Schnelltasten auf Tastaturen und anderen Geräten. Empfehlung: Deaktivieren |
Fehlerberichterstattungs-Dienst | Verschickt unter anderem die Fehlerberichte an Microsoft. Empfehlung: Deaktivieren |
Hilfe Support | Nur notwendig, wenn Sie die Windows-Hilfe nutzen möchten. Empfehlung: Deaktivieren oder Manuell |
IMAPI-CD-Brenn-COM-Dienste | Die hauseigene CD-Brenn-Software von Microsoft. Wenn Sie ein anderes Brenn-Programm verwenden, z.B. Nero, oder in Ihrem Computer gar kein Brenner eingebaut ist, ist der Dienst überflüssig. Empfehlung: Deaktivieren |
Indexdienst | Indiziert (katalogisiert) alle Datei-Inhalte und verspricht schnellere Suchtreffer. Das ständige Katalogisieren verlangsamt den Rechner. Zudem sind die Suchergebnisse der Windows-Suche oft mangelhaft. Statt dessen empfiehlt sich eine professionelle Desktop-Suchmaschine wie Copernic (kostenlos unter www.copernic.com). Empfehlung: Deaktivieren |
Kompatibilität für schnelle Benutzerumschaltung | Dieser Dienst ist nur notwendig, wenn Sie Ihren Computer mit mehreren Personen teilen und schnell umschalten möchten. Empfehlung: Deaktivieren |
Kryptografie-Dienste | Diesen Dienst brauchen Sie nur, wenn Sie mit Zertifikaten arbeiten. Zertifikate sind notwendig, wenn Sie die Windows-Update-Seite von Microsoft besuchen. Empfehlung: Manuell |
Nachrichtendienst | Mit diesem Dienst können im lokalen Netzwerk kurze Textnachrichten versendet werden. Er wird allerdings von einigen Viren und Trojanern missbraucht und sollte daher abgeschaltet werden. Empfehlung: Deaktivieren |
NetMeeting-Remotedesktop-Freigabe | Mit diesem Dienst können andere Benutzer über das Pogramm Netmeeting auf Ihren Rechner zugreifen. Wenn Sie Netmeeting nicht benutzen oder der Fernzugriff für Sie ein Sicherheitsrisiko darstellt, sollten Sie ihn abschalten. Empfehlung: Deaktivieren |
NLA (Network Location Awareness) | Sammelt und speichert Netzwerkkonfigurations- und Standortinformationen und ist nur in Netzwerkumgebungen notwendig. Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen Einzel-PC handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist. |
NT-LM-Sicherheitsdienst | Erfasst und speichert laufend Netzwerkkonfigurations- und Standortinformationen. Empfehlung: Deaktivieren |
Routing RAS | Stellt so genannte Routing-Dienste zur Verfügung, die praktisch nie gebraucht werden. Empfehlung: Deaktivieren oder Manuell |
Server | Ermöglicht die Freigabe von Ordnern in einem Netzwerk. Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen Einzel-PC handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist |
Smartcard | Ermöglicht den Zugriff auf so genannte SmartCards und ist nur notwendig, wenn Sie einen SmartCard-Reader besitzen und SmartCards verwenden. SmartCards sind kleine Karten – ähnlich EC-Karten – mit einem integrierten Chip. Empfehlung: Deaktivieren |
Smartcard-Hilfsprogramm | Ermöglicht den Einsatz von nicht-Plug&Play-fähigen SmartCard-Leser am Computer und ist daher nur notwendig, wenn Sie auch tatsächlich ein solches Lesegerät im Einsatz haben. Empfehlung: Deaktivieren |
SSDP-Suchdienst | Ermöglicht die Ermittlung von so genannten UPnP-Geräten (Universal Plug and Play) auf Heimnetzwerken. Da Universal Plug and Play ein großes Sicherheitsrisiko darstellt, sollten Sie diesen Dienst unbedingt ausschalten. Empfehlung: Deaktivieren |
Telefonie | Stellt Telefonie-API-Funktionen (TAPI) zur Verfügung und ist nur notwendig, wenn TAPI-fähige Telefongeräte angeschlossen sind. Auch für Internet-Telefonie ist der Dienst überflüssig. Empfehlung: Deaktivieren |
Telnet | Dieser Dienst ist nur für Administratoren wichtig, die den PC aus der Ferne steuern möchten. Er ermöglicht es, sich aus der Ferne an den PC anzumelden und Programme auszuführen. Empfehlung: Deaktivieren |
Terminaldienste | Ermöglicht den Zugriff und die Nutzung des Terminal-Servers von Microsoft. Wenn Sie den Terminal-Server nicht verwenden, können Sie auf diese Dienst verzichten. Empfehlung: Deaktivieren |
Universeller Plug & Play-Gerätehost | Mit diesem Dienst wird Ihr Computer zum so genannten Host für universelle Plug & Play-Geräte. Da Universal Plug and Play ein großes Sicherheitsrisiko darstellt, sollten Sie diesen Dienst unbedingt ausschalten. Empfehlung: Deaktivieren |
Windows-Zeitgeber | Ermöglicht die Datum- und Uhrzeit-Synchronisierung auf allen Clients und Servern in einem Netzwerk. Empfehlung: Deaktivieren, sofern es sich um einen Einzel-PC handelt, der nicht in ein Netzwerk eingebunden ist. |
Um einen Dienst zu deaktivieren, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Dienstnamen und wählen den Befehl Eigenschaften. Anschließend können Sie im Listenfeld Starttyp den Eintrag Deaktiviert auswählen. Mit dem Starttyp Manuell weisen Sie Windows an, den Dienst erst dann zu starten, wenn ein Programm ihn benötigt.
Nicht benötigte Dienste schalten Sie in der Systemsteuerung aus.
Achtung: Das Abschalten von Diensten ist ein tiefer Eingriff in das Betriebssystem. Einige Dienste sind elementar wichtig für den Betrieb von Windows. Sollten Sie nicht ganz sicher sein, welcher Dienst notwendig ist oder nicht, lassen Sie ihn lieber aktiv.
Folgende Dienste sind für Windows überlebensnotwendig und dürfen auf keinen Fall deaktiviert werden:
Systemwiederherstellungsdienst
- Druckerwarteschlange
- Geschützter Speicher
- COM+-Ereignissystem
- Plug&Play
- Sicherheitskontenverwaltung
- Remoteprozeduraufruf (RPC)
- RPC-Locator