Windows beschleunigen: Wer bremst denn da? – Alle Systemprozesse im Blick

Nichts geht mehr: Der PC wird immer langsamer. Programme starten nur noch im Schnecken-Tempo, die Maus ruckelt und Windows braucht halbe Ewigkeiten zum Herunterfahren. Oftmals kommen selbst Highend-PCs zum Stillstand. Spätestens jetzt ist es Zeit, dem Performance-Verlust auf den Grund zu gehen. Finden Sie den oder die Übeltäter heraus, die Ihren PC bremsen, und machen Sie ihn wieder flott.

Ein plötzlicher Geschwindigkeitsverlust hat zumeist nur einen Grund: Eines der zurzeit aktiven Programme ist „abgestürzt“ und reagiert nicht mehr, so dass ein flüssiges Arbeiten unmöglich wird. Ob dem so ist, verrät der Task-Manger von Windows. Gehen Sie folgendermaßen vor, wenn Ihr PC plötzlich unerwartet langsam wird und Sie herausfinden möchten, wer der Übeltäter ist:

Starten Sie den Windows-Task-Manager, indem Sie die Tastenkombination [Strg]+[Shift/Umschalten]+[Esc] drücken. Alternativ können Sie mit der rechten (!) Maustaste auf einen freien Bereich der Task-Leiste am unteren Bildschirmrand klicken und anschließend den Befehl Task-Manager starten aufrufen.

Der Task-Manager gewährt einen Blick unter die Motorhaube von Windows. Von hier aus können Sie sofort erkennen, ob und welches Programm Probleme bereitet. Im Bereich Anwendungen sind alle Programme aufgeführt, die derzeit aktiv sind. Erscheint in der Spalte Status überall der Eintrag Wird ausgeführt, ist in Sachen Programmausführung alles im grünen Bereich.

Wenn in der rechten Spalte Status ein Programm den Vermerk Keine Rückmeldung hat, ist etwas faul. Dieses Programm ist vermutlich „abgestürzt“ und blockiert den gesamten Computer. Solche Bremser sollten Sie folgendermaßen beenden:

1. Markieren Sie die Zeile mit dem Programm, das den Status Keine Rückmeldung hat.

2. Klicken Sie auf die Schaltfläche Task beenden.

3. Windows versucht daraufhin zunächst, das Programm „sanft“ zu beenden. Das kann zunächst einige Sekunden dauern. Sollte dieser Versuch nicht fruchten, hilft nur „rohe Gewalt“. Windows bietet in einem Dialogfenster die Schaltfläche Sofort beenden an, mit dem Sie das Programm gewaltsam aus dem Speicher entfernen.

Das Beenden von Programmen über den Task-Manager sollten Sie nur vornehmen, wenn sich das Programm auf herkömmliche Weise (zum Beispiel über den Programmbefehl Datei | Beenden) nicht mehr schließen lässt. Beim Beenden mit Hilfe des Task-Mangers und des Befehls Task beenden und Sofort beenden gehen nicht gespeicherte Daten dieses Programms – etwa Texte oder Bilder – unwiederbringlich verloren. Oftmals bleibt einem aber nichts anderes übrig.

Statt der Liste der aktuell laufenden Programme können Sie sich im Task-Manager auch die aktuelle Prozessliste ansehen; klicken Sie hierzu auf das Register Prozesse. Hier sind alle derzeit laufenden Prozesse aufgeführt; dazu gehören nicht nur die eigentlichen Programme, sondern auch alle im Hintergrund laufenden Dienstprogramme wie Virenscanner.

Das Schöne der Prozessliste: Sie können genau herausfinden, welcher Prozess zurzeit am meisten Prozessorzeit oder Arbeitsspeicher verbraucht. Ein Klick auf den entsprechenden Spaltentitel genügt, etwa auf CPU oder Arbeitsspeicher. Der Task-Manager sortiert die Liste anschließend nach Prozessorlast oder Speicherverbrauch. Mit einem erneuten Mausklick auf den Spaltentitel kehren Sie die Sortierreihenfolge um. Damit finden Sie am schnellsten heraus, welcher Prozess den Rechner zurzeit am meisten bremst.

Anhand der Prozessliste sehen Sie, welcher Prozess (welches Programm) den Rechner am stärksten beansprucht.

Schneller aktualisieren: Im Task-Manager können Sie selbst bestimmen, in welchem Intervall die Prozess-Liste aktualisiert wird. Wenn Sie es schneller mögen, rufen Sie im Task-Manager den Befehl Ansicht | Aktualisierungsgeschwindigkeit | Hoch auf.

Ein normal arbeitender Rechner bewegt sich im Bereich von 10 bis 20 Prozent CPU-Auslastung. Sollte sich die CPU-Auslastung dauerhaft im Bereich von 100 Prozent bewegen, liegt etwas im Argen. Dann beansprucht eines der zurzeit aktiven Programme sämtliche Leistung Ihres PC.

Steht bei einer sortierten Liste ein Programm dauerhaft an erster Stelle und verbraucht mehr als 50% der CPU, haben Sie den Übeltäter gefunden: Genau dieses Programm sorgt für die verringerte Leistung Ihres PC. Allerdings sollten das entsprechende Programm nur dann gewaltsam mit der Schaltfläche Prozess beenden „abschießen“, wenn Sie sicher sind, dass es sich auch tatsächlich um eine unerwünschte Belegung der Computer-Ressourcen handelt. Wenn Sie beispielsweise gerade mit einem Video-Programm Filmeffekte berechnen lassen oder einen Videoclip abspielen, ist es ganz normal, dass der entsprechende Prozess sehr beschäftigt ist. Lassen Sie die Prozess-Liste in diesem Fall unangetastet – die hohe Belastung ist in solchen Fällen völlig normal.

Die Namen in der Prozessliste des Task-Managers sind nicht immer sehr aussagekräftig. Bezeichnungen wie wpabaln.exe oder lsass.exe sind zur Identifizierung der zugehörigen Programme kaum geeignet. In solchen Fällen helfen Suchmaschinen wie www.bing.de. Einfach den Namen des Prozesses eingeben und schon erhalten Sie in den meisten Fällen weitere Zusatzinfos.

Wie ausgelastet ist der Rechner?

Einen sehr interessanten Einblick in den momentanen Gesundheitszustand des PCs bietet das Register Leistung. Hier zeigt Windows anhand anschaulicher Diagramme, wie es derzeit um die CPU-Auslastung und den Speicherverbrauch steht.

Im unteren Bereich des Fenster erfahren Sie im Detail, wie viel Arbeitsspeicher gerade verbraucht wird, wie viele Prozesse und Threads (Teilprozesse) abgearbeitet werden und wie ausgelastet die Auslagerungsdatei von Windows ist.

Das Register Leistung zeigt die Auslastung des PCs in den letzten Minuten. Sind mehrere Prozessoren oder Dual- bzw. Quad-Core-Prozessoren eingebaut, erscheint für jeden Prozessor bzw. Prozessorkern ein eigener Graph.

Netzwerkverbindungen im Blick

Möchten Sie wissen, ob und wie ausgelastet derzeit die Netzwerkverbindungen sind, wechseln Sie im Task-Manager in das Register Netzwerk. Hier zeigt Windows für jede Netzwerkkarte – etwa für die normale LAN-Karte und die WLAN-Karte – wie viel Prozent der Maximalbandbreite derzeit im Netzwerk belegt ist. Die Anzeige eignet sich vor allem zur Ermittlung von Netzwerkproblemen oder Überlastungen im Netz.

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