Windows Explorer: Den Suchindex konfigurieren

Die Suche von Windows Vista ist schnell, richtig schnell. Das liegt an einem kleinen Trick: Vista durchsucht nicht direkt die Dateien der Festplatte, sondern verwendet einen Suchindex. Das ist praktisch ein riesiges Stichwortverzeichnis, in dem alle Suchwörter verzeichnet sind; inklusive Verweis zur Originaldatei. Wenn Sie nun einen Suchbegriff eingeben, muss Windows nur im Suchindex nachschlagen, um die betreffende Datei zu finden. Das geht viel schneller, als die gesamte Festplatte zur durchforsten.

Je nach Dateimenge dauert der Aufbau des riesigen Suchdienstes eine Weile. Davon bekommen Sie aber kaum etwas mit. Windows nutzt geschickt die Arbeitspausen, um im Hintergrund den Suchindex zu generieren. Windows nimmt allerdings nicht blind einfach alle Dateien der Festplatte in den Index auf; das wäre zu viel des Guten. Stattdessen konzentriert sich Vista auf die wirklich wichtigen Dateien, in denen häufig gesucht wird. Dazu gehören neben den eigenen Dateien, Dokumenten, Bildern und Videos auch alle E-Mails.

Welche Ordner der Festplatte in den Suchindex aufgenommen werden, können Sie auch selbst bestimmen. Gehen Sie hierzu folgendermaßen vor:

1. Öffnen Sie das Suchfenster mit der Tastenkombination (Windows-Taste)+(F).

2. Führen Sie eine beliebige Suche durch.

3. Klicken Sie auf die Schaltfläche Suchtools, und wählen Sie den Befehl Indexpfade.

4. Im folgenden Fenster erkennen Sie, welche Orte Windows in den Suchindex aufnimmt. Standardmäßig sind hier alle Benutzerordner (Dokumente, Bilder, usw.) sowie die Einträge des Startmenüs enthalten. Ist das Mailprogramm Outlook installiert, werden zusätzlich auch alle E-Mails, Kontakte und weitere Outlook-Daten indiziert.

Sie können aber auch weitere Ordner mit in den schnellen Suchindex aufnehmen. Klicken Sie hierzu auf Ändern und anschließend auf Alle Orte anzeigen. Im folgenden Fenster können Sie jeden beliebigen Festplattenordner mit berücksichtigen. Beachten Sie jedoch, dass der Aufbau des Suchindex dann länger dauert und mehr Systemressourcen in Anspruch nimmt. Die Erweiterung des Suchindex auf andere Ordner empfiehlt sich nur, wenn Sie wichtige Dateien außerhalb des klassischen Dokumente-Ordners von Windows speichern.

5. Schließen Sie alle Dialogfenster mit OK, um die Änderungen zu speichern.

6. Sie können nicht nur den Suchindex bestimmen, sondern auch festlegen, wie Windows bei der Suche vorgehen soll. Klicken Sie hierzu im Suchfenster auf die Schaltfläche Suchtools und anschließend auf Suchoptionen.

7. Besonders schnell und effektiv ist die Windows-Suche, wenn die Option In indizierten Orden Dateinamen und –inhalte suchen, in nicht indizierten Orten nur Dateinamen suchen aktiviert ist. Sie können mit der Option Immer Dateinamen und -inhalte suchen aber auch eine Intensivsuche direkt in den Dateien durchführen. Der Suchvorgang dauert dadurch aber erheblich länger. Wenig effektiv ist die Option Immer nur Dateinamen suchen, die bei der Suche lediglich den Dateinamen, nicht aber den Inhalt berücksichtigt.

8. Im Bereich Wie möchten Sie suchen legen Sie fest, wie Windows bei der Suche vorgeht. Sehr pfiffig ist die Option Unter Verwendung natürlicher Sprache suchen. Ist die Option aktiviert, können Sie Ihre Suchanfragen auch in natürlicher Sprache formulieren, etwa in der Form Alle Dokumente von Mirko oder Nicole von gestern. Das ist wesentlich bequemer als die formale Variante kind:Dokumentautor:(Mirko OR Nicole) AND kind:Änderungsdatum:gestern.

Im unteren Teil des Dialogfensters können Sie auch Systemverzeichnisse und komprimierte Dateien durchsuchen lassen. Die Berücksichtigung von Systemverzeichnissen ist normalerweise aber überflüssig, da sich hier lediglich Windows-Systemdateien ohne interessanten Inhalt befinden.

Praktischer ist die die Berücksichtigung von komprimierten (gepackten) Dateien. Dann findet Windows auch Dateien, die in ZIP-komprimierten Archiven versteckt sind. Die Suche dauert damit allerdings einige Zeit länger.

9. Sobald Sie die gewünschten Einstellungen vorgenommen haben, schließen Sie das Dialogfenster mit OK.

Die formale Suchsprache von Windows ist sehr mächtig, für den Laien aber auch sehr kompliziert. Die formalen Suchanfragen ähneln mehr einer Programmiersprache. Die Verwendung der natürlichen Sprache ist da wesentlich komfortabler. Falls Sie weitere Informationen zur sogenannten Advanced Query Snytax (AQS) von Windows Vista suchen, lohnt ein Blick auf folgende Microsoft-Webseite:

http://msdn2.microsoft.com/en-us/library/aa965711.aspx

Damit lassen sich selbst komplizierteste Suchanfragen durchführen. Für die meisten Suchvorgänge reicht die normale Eingabe der Stichwörter aber vollkommen aus.

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