Sobald mehrere Computer über ein Netzwerk verbunden sind, können die einzelnen PCs untereinander Daten austauschen oder Drucker gemeinsam nutzen. Das ist allerdings nicht uneingeschränkt möglich. Damit im Netzwerk nicht jeder einfach alles machen kann, ist das Netzwerk durch Sicherheitsmaßnahmen geschützt. Um einen geregelten Zugriff zu ermöglichen, müssen Sie Windows zuerst mitteilen, ob und von wem der Zugriff auf Dateien und Drucker möglich ist.
Private und öffentliche Netzwerke
Bevor Sie den Netzwerkzugriff auf die Daten des eigenen PCs gewähren, sollten Sie generell festlegen, um welche Art Netzwerk es sich bei Ihrem Rechnerverbund handelt. Damit können Sie auf einen Schlag alle passenden Sicherheitsmaßnahmen aktivieren. So geht’s:
1. Starten Sie das Netzwerkcenter, indem Sie in der Systemsteuerung (Start | Systemsteuerung) auf Netzwerk und Internet und anschließend auf Netzwerk- und Freigabecenter klicken.
2. Unterhalb von Aktive Netzwerke erkennen Sie ein Netzwerksymbol (zum Beispiel ein Haus- oder eine Parkbank) und darunter die aktuelle Netzwerkvariante, etwa Heimnetzwerk. Klicken Sie auf die blau unterstrichene Netzwerkvariante.
3. Anschließend wählen Sie den gewünschten Netzwerktyp aus. Windows unterscheidet generell zwischen folgenden Varianten:
- – Heimnetzwerk
Steht der PC zuhause im privaten Netzwerk oder WLAN, sollten Sie die Einstellung Heimnetzwerk verwenden. Damit ist gewährleistet, dass auch Ihre anderen Netzwerk-PCs später über das Netzwerk auf die Dateien und Drucker des eigenen Rechners zugreifen können.
- – Arbeitsplatznetzwerk
Die Einstellung Arbeitsplatznetzwerk ist nur für Rechner interessant, die in ein Firmennetzwerk eingebunden sind.
- – Öffentliches Netzwerk
Der öffentliche Standorttyp ist für alle PCs empfehlenswert, die in öffentliche Netzwerke eingebunden sind. Dazu gehören beispielsweise Notebooks, die via WLAN-Hotspot (etwa im Restaurant oder Internet-Cafe) mit dem Internet verbunden sind. Bei diesem Standorttyp deaktiviert Windows zum Beispiel die Netzwerkkennung, so dass der Computer für Andere in der Netzwerkumgebung nicht oder nur schwer sichtbar ist. Auch die Dateifreigaben sind bei dieser Variante deaktiviert. Für Hacker ist es damit schwieriger, in den eigenen PCs einzudringen.
4.Wählen Sie den passenden Standorttyp aus, und bestätigen Sie die Auswahl mit Weiter.
Windows konfiguriert das Netzwerk entsprechend der Standortauswahl. Sie sind aber nicht unbedingt an die Grundeinstellung gebunden; alle Sicherheits- und Freigabeeinstellungen lassen sich trotzdem individuell anpassen.
Die Sicherheitseinstellungen manuell anpassen
Wenn Sie sich für den richtigen Netzwerktyp entscheiden – zum Beispiel Heimnetzwerk für das Netzwerk zuhause – ist Windows 7 bereits optimal konfiguriert. Wer möchte, kann die einzelnen Sicherheitseinstellungen auch manuell anpassen, indem Sie im Netzwerk- und Freigabecenter auf Heimnetzgruppen- und Freigabeoptionen auswählen sowie Erweiterte Freigabeeinstellungen ändern klicken.
Im nächsten Fenster können Sie die Sicherheitseinstellungen ändern, jeweils getrennt für die Netzwerkvariante Privat oder Arbeitsplatz sowie Öffentlich. Folgende Sicherheitseinstellungen stehen zur Auswahl:
- – Netzwerkkennung
Um Hackern das Eindringen ins Netzwerk zu erschweren, können Sie es mit der Option Netzwerkkennung ausschalten praktisch unsichtbar machen. Der Computer ist mit normalen Bordmitteln für andere Computer nicht sichtbar. Das macht zum Beispiel Sinn, wenn Sie mit Ihrem Notebook über einen öffentlichen WLAN-Hotspot ins Internet gehen. Eine hundertprozentige Sicherheit bietet die Unsichtbarkeit aber nicht – mit entsprechenden Hackertools lassen sich auch scheinbar verborgene Netze aufspüren. Zumindest machen Sie es Eindringlingen damit schwerer.
Ausschalten oder nicht?
Unsichtbar im Netzwerk hört sich praktisch an, sollte aber nur praktiziert werden, wenn Sie in öffentlichen Netzen – etwa am Flughafen oder im Hotel – eingebunden sind. Zuhause in den eigenen vier Wänden sollten Sie die Sichtbarkeit aktiviert lassen, um den einfachen Zugriff auf die Netzwerkdateien zu ermöglichen.
- – Datei- und Druckerfreigabe
Eine der praktischsten Funktionen im Netzwerk ist der Zugriff auf die Dateien der anderen Rechner. Übers Netz greifen Sie beispielsweise vom Notebook aus auf die Dateien des Desktop-PCs zu. Oder umgekehrt: Sie stellen bestimmte Ordner und Dateien anderen Netzwerk-Benutzern zur Verfügung. Mit der Option Datei- und Druckerfreigabe aktivieren, ist der Zugriff auf Dateien generell möglich. Wie Sie Dateien freigeben, wird weiter unten im Abschnitt Dateien und Drucker im Netz freigeben erläutert. In öffentlichen Netzwerken – etwa in WLAN-Hotspots am Flughafen oder im Restaurant – sollten Sie die Datei- und Druckerfreigabe deaktivieren.
- – Freigabe des öffentlichen Ordners
Auf Ihrem Windows-7-Rechner gibt es öffentliche Ordner über die alle Benutzer unkompliziert Daten untereinander austauschen können. Sie finden die öffentlichen Ordner im Explorer auf dem Laufwerk C: (Lokaler Datenträger) im Ordner BenutzerÖffentlich. Hier gibt es die Ordner Öffentliche Bilder, Öffentliche Dokumente, Öffentliche Downloads, Öffentliche Musik, Öffentliche TV-Aufzeichnungen und Öffentliche Videos. Mit den Optionen im Bereich Freigabe des öffentlichen Ordners können Sie die Zugriffsmöglichkeiten auf den öffentlichen Bereich generell zulassen oder unterbinden. Wenn Sie die Freigabe deaktivieren, können nur noch lokal an dem Rechner angemeldete Benutzer auf die öffentlichen Ordner zugreifen.
- – Medienstreaming
Mit Windows 7 können Sie Multimediadateien wie Fotos, Videos oder Musik übers Netzwerk verteilen, zum Beispiel an die XBOX im Wohnzimmer oder den Media Player des Notebooks.
- – Kennwortgeschütztes Freigeben
Sobald die Dateifreigabe aktiviert ist und Ordner freigegeben sind, können berechtigte Netzwerkbenutzer normalerweise durch die Eingabe Ihres Benutzernamens und Windows-Kennworts auf die Dateien zugreifen. Damit auch andere Windows-Nutzer, die auf dem Rechner noch nicht über ein eigenes Benutzerkonto verfügen, zugreifen dürfen, können Sie die kennwortgeschützte Freigabe ausschalten. Dann können auch Gäste ohne eigenes Kennwort Dateien im Netz nutzen. Unsere Empfehlung: Lassen Sie die Option Kennwortgeschütztes Freigeben einschalten aktiviert, um genauer kontrollieren zu können, wer welche Dateien im Netz nutzen darf.