Windows schneller machen: Die Festplatte defragmentieren

Eines ist sicher: Ihre Festplatte ist fragmentiert. Jetzt und in diesem Augenblick. Auch wenn sie noch so sorgsam sind. Das ist kein Grund zur Beunruhigung, denn jede Festplatte ist davon betroffen. Das Aufteilen von Dateien in kleine Häppchen gehört quasi zum Grundwesen einer jeden Festplatte. Es erleichtert Windows das mühelose Speichern von Dateien – auch wenn es mit der Zeit immer länger dauert.

Kritisch wird es erst, wenn Sie untätig bleiben. Wenn die Festplatte mit der Zeit zu stark fragmentiert ist. Fachleute sprechen vom Grad der Fragmentierung. Er gibt an, zu wie viel Prozent die Dateien auf dem Datenträger zerstückelt sind. Ist der Grad der Fragmentierung zu hoch, sollte etwas passieren. Es gibt dann eindeutig Optimierungsbedarf.

Zunächst empfiehlt es sich, den Grad der Fragmentierung zu überprüfen und gegebenenfalls gleich „Gegenmaßnahmen“ zu ergreifen. Das können Sie leicht mit Windows-eigenen Bordmitteln erledigen:

1. Klicken Sie mit der rechten(!) Maustaste auf die Start-Schaltfläche, und rufen Sie den Befehl Explorer auf.

2. Im Explorer klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Festplatte – z.B. Lokaler Datenträger (C:) – und wählen den Befehl Eigenschaften.

3. Wechseln Sie in das Register Extras.

4. Klicken Sie auf die Schaltfläche Jetzt defragmentieren.

5. Markieren Sie im nachfolgenden Fenster das Laufwerk, dessen Grad der Fragmentierung überprüft werden soll – beispielsweise Lokaler Datenträger (C:).

6. Klicken Sie im unteren Teil des Dialogfensters auf die Schaltfläche Überprüfen.

7. Windows überprüft daraufhin, wie viele und welche Dateien nur noch als Fragmente vorliegen. Nachdem die Überprüfung abgeschlossen ist, klicken Sie auf die Schaltfläche Bericht anzeigen.

8. Im nächsten Fenster erfahren Sie, in welchem Umfang Ihre Festplatte fragmentiert ist und welche Dateien am Stärksten davon betroffen sind. Nicht selten bestehen Dateien aus mehreren hundert Fragmenten.

Im oberen Teil des Berichtsfensters gibt Windows eine Empfehlung ab, z.B. Das Volume muss nicht defragmentiert werden.

Am wichtigsten sind die Informationen im Bereich Volumeinformation. Grundsätzlich gilt: Wenn die Fragmentierung in der Zeile Fragmentierung gesamt über 5% liegt, lohnt sich das Defragmentierern. Bei einer Fragmentierung unter 5% ist das Defragmentieren noch nicht notwendig.

9. Klicken Sie auf die Schaltfläche Defragmentieren, um mit der Optimierung zu beginnen. Windows beginnt daraufhin sofort, die Dateien neu zu organisieren.

Beim Defragmentieren passiert folgendes: Zunächst setzt Windows die einzelnen Fragmente der Dateien wieder zu einem zusammenhängenden Block zusammen. Die neuen Dateien aus einem Guss werden dann so weit wie möglich an den Anfang der Festplatte geschrieben.

Im letzten Schritt optimiert Windows den freien Speicher auf der Festplatte. Das Ziel: Auf dem Datenträger soll auch der freie Speicher in einem Stück vorliegen, damit später beim Speichern neuer Dateien das Zerstückeln nicht sofort wieder von vorne beginnt.

Im Statusfenster können Sie verfolgen, wie weit die Optimierung der Festplatte bereits gediehen ist. Je nach Festplattengröße und Grad der Fragmentierung sollten Sie zwischen zehn Minuten und zwei Stunden einrechnen.

Praktisch: Sie müssen nicht unbedingt auf das Ende des Vorgangs warten, sondern können wie gewohnt mit Ihren Windows-Anwendungen weiterarbeiten. Allerdings müssen Sie dabei einige Geschwindigkeitseinbußen hinnehmen, insbesondere wenn Sie das Laufwerk optimieren, auf dem sich Windows oder die Anwendungsprogramme befinden.

Auf Wunsch können Sie den Optimierungsvorgang jederzeit unterbrechen, um beispielsweise zeitkritische Anwendungen zu starten. Klicken Sie hierzu auf die Schaltfläche Anhalten. Wenn Windows mit der Optimierung fortfahren soll, klicken Sie einfach wieder auf Fortsetzen. Sollten Sie es sich doch anders überlegt haben, können Sie die Optimierung jederzeit gefahrlos abbrechen, indem Sie auf die Schaltfläche Beenden klicken. Im nachfolgenden Fenster können Sie dann entweder ein anders Laufwerk bestimmen oder den Optimierungsvorgang endgültig beenden. Das Unterbrechen oder vorzeitige Beenden der Defragmentierung schadet der Festplatte in keinster Weise.

Praktisch: Während des Optimierungsvorgangs können Sie Windows über die Schulter schauen. Im unteren Teil des Dialogfensters blendet Windows eine schematische Darstellung der Fragmentierung ein. Die Farben verraten dabei folgende Detail-Informationen:

* Rot: Fragmentierte Dateien. Je mehr rote Streifen zu sehen sind, um so zerstückelter sind die Dateien Ihrer Festplatte.

* Blau: Dateien „aus einem Guss“ stellt Windows blau dar. Je mehr blaue Bereiche sichtbar sind, desto optimierter ist die Festplatte.

* Grün: Einige dürfen aus Sicherheitsgründen nicht verschoben werden und erscheinen als grüne Bereiche. Hierzu gehört beispielsweise die Auslagerungsdatei von Windows, die Registrierungsdatenbank oder das Inhaltsverzeichnis der Festplatte, die so genannte Master File Tabelle.

* Weiß: Alle weißen Bereiche kennzeichnen freien, ungenutzten Speicherplatz auf der Festplatte.

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