Ob WLAN oder „normales“ Netzwerk: Einer der wichtigsten Schutzschilde gegen direkte Angriffe aus dem Internet sind Firewalls. Ohne diesen „Türsteher“ gleicht der PC einem Haus ohne Tür: Fremde und ungebetene Gäste können ungehindert eindringen, sich umschauen, Sachen mitnehmen oder mutwillig zerstören.
Die Firewall unterzieht dabei jedes einzelne Datenpaket aus dem Internet einer gründlichen Überprüfung. Sie untersucht dabei, ob sich nicht heimlich ein Stück schädliche Software in den PC mogeln möchte oder ein direkter Angriff auf den PC stattfindet. Erst, wenn die Firewall grünes Licht gibt, gelangt das Datenpaket ins eigene Netz. Die Überprüfung geschieht erfreulicherweise so schnell, dass Sie davon kaum etwas bemerken.
Eingebaute Windows-Firewall
Besitzer von Windows XP (ab Service Pack 2) verfügen bereits über eine eingebaute Windows-Firewall. Sie gehört zwar nicht zu besten Firewalls auf dem Markt, bietet aber einen sehr guten Grundschutz vor Angriffen.
So geht’s: Die Windows-Firewall nützt allerdings nur, wenn sie auch eingeschaltet ist. Das können Sie leicht in der Systemsteuerung überprüfen:
1. Rufen Sie den Befehl Start | Systemsteuerung auf.
2. Klicken Sie auf Sicherheitscenter.
3. Klicken Sie auf Windows-Firewall.
4. Achten Sie darauf, dass im folgenden Dialogfenster die Option Aktiv (empfohlen) eingeschaltet ist. Erst dann ist die Firewall von Windows aktiviert und überwacht den ein- und ausgehenden Datenverkehr.
Die Option Aktiv sorgt für einen wirksamen Schutz vor direkten Angriffen aus dem Internet. Alle anderen Einstellungen können Sie zunächst unverändert lassen.
Nur, wenn es mit einem neu installierten Programm Probleme gibt und sich damit keine Internetverbindung aufbauen lässt, müssen Sie eingreifen. Dann können Sie das Programm über die Registerkarte Ausnahmen zur Ausnahmenliste hinzufügen. Alle dort aufgeführten Programme erhalten praktisch eine Sondergenehmigung, um an der Firewall vorbei zu kommen. Setzen Sie diese Notlösung aber nur sparsam und nur für Programme ein, denen Sie vertrauen.
Firewall im Router und auf dem PC?
Viele WLAN-Router verfügen bereits über eine eigene Firewall; der Schutz beginnt bereits im Router. Stellt sich die Frage, ob dann überhaupt noch eine weitere Firewall im PC notwendig ist. Die Antwort lautet: Ja. Die Firewalls der meisten Router bieten nur einen rudimentären Schutz oder lediglich einzelne Schutzfunktionen wie das Unterbinden von Ping-Anfragen. Setzen Sie sicherheitshalber zusätzlich auf dem PC eine Software-Firewall ein. Und zwar auf jedem PC im Netzwerk.
Die Sondergenehmigung können Sie auch dann erteilen, wenn die Firewall eine Software beim unerlaubten Zugriff erwischt. Wenn Sie beispielsweise ein neues Mail-Programm installieren, das die Firewall noch nicht kennt, erscheint zunächst ein Warnhinweis. Die Windows-Firewall macht Sie darauf aufmerksam, dass ein neues Programm versucht, an der Firewall vorbei zu kommen. Das ist ein gutes Zeichen – es zeigt, dass die Firewall funktioniert und nicht einfach jeden Zugriff auf das Internet zulässt.
Kostenlose Firewalls
Für die meisten Windows-Anwender ist die Windows-Firewall vollkommen ausreichend. Sie bietet einen soliden Grundschutz vor den wichtigsten und gefährlichsten Angriffen aus dem Internet. Mit der automatischen Update-Funktion von Windows bleibt auch die Firewall auf dem neuesten Stand.
Wozu Alternativen einsetzen, wenn Windows über eine eigene Firewall verfügt? Die Installation einer anderen Firewall lohnt sich eigentlich nur, wenn Sie die Zusatzfunktionen der Alternativen nutzen möchten, beispielsweise ausführlichere Warnungen oder mehr Einstellmöglichkeiten. Laien sind von den zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten der alternativen Firewalls allerdings oft überfordert und sollten bei der Windows-Firewall bleiben. Die Schutzfunktionen der Windows-Firewall und alternativer Programme sind nahezu identisch.
Neben der Windows-eigenen Lösung gibt es interessante Firewalls von Drittherstellern. Sie bieten oft weitere Komfortfunktionen wie ausführliche Sicherheitsberichte oder detaillierte Statusanzeigen. Auch Ausnahmen und Sonderregeln für bestimmten Programme lassen sich mit den Firewall-Alternativen oft einfacher und detaillierter einstellen.
Die Personal Firewall von Sygate (www.sygate.de) gibt es kostenlos und bietet einen guten Schutz vor direkten Angriffen aus dem Internet. Auch die ebenfalls kostenlosen Firewalls ZoneAlarm (www.zonealarm.de) und Sunbelt Kerio Personal Firewall (www.sunbelt-software.com/Kerio.cfm) leisten gute Dienste als Türsteher.
Übrigens: Windows erkennt automatisch, wenn Sie eine eigene Firewall-Lösung einsetzen und schaltet die Windows-Firewall aus. Im Zweifelsfall entscheiden Sie im Sicherheitscenter einfach selbst, welcher Firewall Sie den Vorzug geben.
Keinesfalls sollten Sie mehrere Firewalls gleichzeitig nutzen – oft kommen sich die Firewalls dann nur ins Gehege und produzieren Falschmeldungen!