Word-Feldfunktion: Print

Word-Feldfunktion: Print

Vormals: Druck

Sendet Zeichen direkt an das Ausgabegerät.

Mit dieser Feldfunktion können Sie während des Ausdrucks eines Dokuments Zeichen direkt an das Ausgabegerät senden.

Die Zeichen zwischen den beiden Anführungszeichen werden dabei an der Position des {Print}-Feldes völlig unverändert in den Zeichenstrom eingeflochten, den der Druckertreiber von Windows an das jeweilige Gerät sendet.

Syntax: {Print [Schalter] „Zeichen“}

Ein sichtbares Ergebnis liefert diese Feldfunktion während der Bearbeitung eines Dokuments oder einer Seitenansicht deshalb nicht. Auch muß dieses Feld vor einem Ausdruck nicht aktualisiert werden, weil es alle benötigten Informationen in sich trägt und nicht von anderen Feldern oder Textbestandteilen abhängig ist.

Zwar können Sie dadurch jedes beliebige Zeichen an einen Drucker senden, doch macht wohl nur die Übertragung von Steuerzeichen in diesem Zusammenhang Sinn. Allerdings sollten Sie auch dabei genau abwägen, ob die entsprechende Steuersequenz nicht auch mit Word erzeugt werden kann, was zumindest für den gesamten Bereich der Zeichenformatierung gilt.

Bedenken Sie dabei aber immer, daß die von Ihnen gesendeten Steuerzeichen unter Umständen die von Word vorgenommenen Einstellungen verändern oder löschen. Das richtet zwar keinen allzu großen Schaden an, könnte aber das Druckbild empfindlich stören.

Seine eigentliche Bestimmung findet dieser Befehl aber ohnehin nicht in Verbindung mit einfachen Matrix- oder Tintenstrahldruckern, sondern mit Geräten, die über die Seitenbeschreibungssprache PostScript angesteuert werden. Neben Belichtungsmaschinen zählen dazu natürlich vor allem PostScript-fähige Laserdrucker, die sich immer mehr im PC-Bereich etablieren.

Während nämlich Word in der Regel alle Möglichkeiten von „einfachen“ Druckern voll ausschöpft, können mit Hilfe von PostScript Druckeffekte realisiert werden, die weit über die Möglichkeiten von Word hinausgehen. Und da es sich bei PostScript um eine echte Programmiersprache handelt, werden die Möglichkeiten hier eigentlich nur durch Ihre Phantasie begrenzt.

Sie sollten PostScript allerdings gut beherrschen, bevor Sie sich an die Einbindung eigener PostScript-Kommandos mit Hilfe der Feldfunktion {Print} wagen. Schließlich kann Word die Richtigkeit eines solchen Programms nicht überprüfen, und Programmfehler schleichen sich bekanntlich in jeder Programmiersprache leicht ein.

Bereits ein kleiner Syntaxfehler kann die Ausgabe Ihres PostScript-Druckers völlig zum Erliegen bringen – und die Fehlersuche in PostScript ist wahrhaftig keine sehr angenehme Angelegenheit.

Wer sich aber trotzdem an die Einbindung kleiner PostScript-Programme in ein Dokument wagt, den unterstützt Word so gut es kann.

Dies geschieht vor allem durch die Deklaration von PostScript-Variablen und Prozeduren, die Ihnen bei der Bezugnahme auf einen Absatz oder eine Seite innerhalb des PostScript-Programms zur Seite stehen.

Welche Variablen definiert werden, hängt dabei von dem Befehlswort ab, das zwischen dem Feldartnamen „Print“ und dem ersten Anführungszeichen in Verbindung mit dem Schalter „p“ angegeben wird. Dieses Befehlswort legt das Element fest, auf das sich Ihre PostScript-Befehle beziehen.

Parameter          Element

p Cell                          Das Tabellenfeld, in dem sich das Druck-Feld befindet

p Page                        Die gesamte aktuelle Seite

p Para                         Der aktuelle Absatz, in dem sich das Druck-Feld befindet

p Pic                            Die Grafik, die hinter dem Druck-Feld im aktuellen Absatz folgt

p Row                         Die Tabellenzeile, in der sich das Druck-Feld befindet

Unabhängig von dem gewählten Element verschiebt Word vor der Einflechtung der PostScript-Befehle in die eigentliche Seitenbeschreibung den Koordinatenursprungspunkt in die untere linke Ecke des Elements. Darüber hinaus wird als Clipping-Pfad der Umriß des gewählten Elements definiert, damit nur dieses Element von den Befehlen in Ihrem Programm beeinflußt werden kann.

Diese beiden Parameter allerdings sind auch die einzigen Elemente des Graphics-State, die sich bei der Ausführung Ihrer PostScript-Befehle nicht in dem Ursprungszustand befinden, der über den Befehl „initgraphics“ festgelegt wurde.

Zwar steht es Ihrem PostScript-Programm frei, während seiner Ausführung Veränderungen am Graphics-State vorzunehmen, doch sind diese Veränderungen nur von kurzer Dauer, weil Word Ihr Programm zwischen die Befehle „gsave“ und „grestore“ einschließt.

Von Word werden vor jeder Einbindung eines PostScript-Programms über ein {Print}-Feld folgende Definitionen vorgenommen (alle numerischen Angaben in Punkt):

Objekt                 Bedeutung

wp$box                        Prozedur, die einen Pfad um den gewählten Bereich beschreibt

wp$xorig                     X-Ordinate des gewählten Elements in Bezug auf die gesamte Seite

wp$yorig                     Y-Ordinate des gewählten Elements in Bezug auf die gesamte Seite

wp$x                            Ausdehnung des gewählten Elements in X-Richtung

wp$y                            Ausdehnung des gewählten Elements in Y-Richtung

wp$page                     Aktuelle Seitennummer als Integer

wp$fpage                    Aktuelle Seitennummer als String

wp$date                      Das aktuelle Datum als String in dem Format, das in der Systemsteuerung eingestellt wurde

wp$time                      Die aktuelle Uhrzeit als String in dem Format, das in der Systemsteuerung eingestellt wurde

Wurde als Element „Page“ angegeben, legt Word darüber hinaus folgende PostScript-Objekte an (alle numerischen Angaben in Punkt):

Objekt                          Bedeutung

wp$top                        Oberer Seitenrand

wp$bottom                 Unterer Seitenrand

wp$left                         Linker Seitenrand

wp$right                      Rechter Seitenrand

wp$col                         Anzahl der Spalten auf dieser Seite

wp$colx                       Breite der einzelnen Spalten

wp$colxb                                 Abstand zwischen den Spalten

Verschiedene weitere PostScript-Objekte werden aber auch definiert, wenn als Element „Para“ angegeben wurde. Sie sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt (alle numerischen Angaben in Punkt):

Objekt                          Bedeutung

wp$top                        Absatzanfangsabstand

wp$bottom                 Absatzendeabstand

wp$left                         Linker Einzug

wp$right                      Rechter Einzug

wp$first$                     Einzug der ersten Zeile

wp$style                                  String mit dem Namen der Formatvorlage

Beispiel:

Auf dem beiliegenden Datenträger ist in der Datei PS-BSP.DOC als Einsatzbeispiel ein PostScript-Programm gespeichert. Es stellt ein schönes Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten dar, die sich in Verbindung mit der Feldfunktion {Print} und einem PostScript-Drucker ergeben. Wie die untenstehende Abbildung zeigt, versieht dieses Programm den aktuellen Absatz mit einem Hintergrundschriftzug, wie man ihn z.B. auf Banknoten oder Schecks, aber auch auf manchem Schmuckpapier findet. Gleichzeitig wird ein Rahmen um den Absatz gezogen. Der Text jedoch, der vor dem Hintergrundschriftzug erscheint, wird nicht mit Hilfe dieses Programms erzeugt; bei ihm handelt es sich um ganz normalen Text, der mit Hilfe von Word eingegeben und formatiert wurde.

Das PostScript-Programm wurde so gestaltet, daß Sie es leicht an Ihre Bedürfnisse anpassen können. Alle Parameter, wie z.B. der Text der Hintergrundbeschriftung, seine Schriftart und -größe, können über die Definitionsbefehle am Anfang des Programms eingestellt werden.

Beachten Sie aber bitte, daß die Druckfunktion mit dem PostScript-Programm immer dem eigentlichen Text im Absatz vorausgehen muß, weil dieser sonst zeitlich vor der Hintergrundbeschriftung ausgedruckt wird und dadurch im Hintergrund erscheint.

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